August-September 2020

04.2020 | August/September |wohninsider.at 69 WOHNEN Erich Benischek, Eigentümer & Geschäftsführer Blaue Lagune Das Thema Homeoffice ist zurzeit zwar in aller Munde, man muss aber schon genauer hinsehen. Zum ersten sehe ich die Gefahr, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu Hause den Bezug zum Unternehmen verlieren. Es brauchen viele den Austausch mit ihren Kollegen und Vor- gesetzten und das funktioniert „face to face“ immer noch am besten! Zum zweiten sind in unseren Wohnr umen bis dato oftmals keine entsprechenden Arbeitspl tze oder gar eigene R umlichkeiten vorhanden. Diese geh ren in Zukunft geplant und da bin ich schon bei einem Thema, das ich das „nachhaltige Planen“ nenne. Zuk nftiges Planen muss so einen Bereich bei der Wohnraumgestaltung vorsehen. Und am besten ist es, wenn dieser Bereich flexibel ist. Dass dieser Arbeitsplatz, G stezimmer, auch zus tzlicher Kinder- oder Hobby-Bereich sein kann. sowie in sp terer Folge als Zimmer f r eine Pflegeperson ver- wendet werden könnte. Nat rlich fordert das auch die M belerzeuger heraus, hier optima- les Mobilar zu entwickeln. Ein Arbeitsplatz hat andere arbeitsrechtliche Voraussetzungen und auch bez glich der g ngigen Normen ist hier noch viel zu tun. Dem Thema Homeoffi- ce werden wir uns in unserem neuen Bauzen- trum in Zukunft verst rkt widmen! www.blauelagune.at Mag. Michael Fried, Geschäftsführer Sales, Marketing & Innovation Bene GmbH Es gibt viele Aus- pr gungen des Remote Working, also des ortsunab- h ngigen Arbeitens. Homeoffice ist eine davon und in Zukunft wird das Arbeiten von zuhause eine Arbeitsplatz-Wahlm glichkeit sein, genauso wie beispielsweise die Cafeteria oder Co-Working-Spaces, die aktuell ein eher urbanes Ph nomen sind, aber auch in l ndlichen Regionen an Bedeutung gewin- nen. Eine These ist, dass selbst wenn die Fir- men teilweise Fl che reduzieren sie weiterhin ein wichtiger Anker- und Knotenpunkt bleiben, verbunden mit einer h heren Quali- t t der Arbeitspl tze, weil sie die Visitenkar- te und die r umliche CI eines Unternehmens sind. Mehr Qualit t denn Quantit t ist das Credo der Zukunft des Arbeitsplatzes. www.bene.com Petre Ognjanovski, Concept- & Interiordesigner, Generalvertreter ACTIU Österreich Die Arbeit der Zukunft wird sich h ufig Out-of- Office abspielen: Home bzw. Remote Work ist f r viele selbst- verst ndlich. Daf r braucht es modular einsetzbare M bel – daheim wie im B ro. Bei ACTIU werden klappbare Tische zum Beispiel zu Schreibboards. Flexibilit t ist auch im Office 2.0 gefragt. Es ist nicht l n- ger nur ein Ort zum Arbeiten, sondern wird zum Innovationszentrum. Wenn nicht mehr alle gleichzeitig anwesend sind, weichen starre Arbeitspl tze Vernetzungs-Fl chen f r agiles Arbeiten, zum Brainstormen wie Lernen. Auch R ckzugsorte werden eine große Rolle spielen: f r Socializing oder die Entspannung. Die Atmosph re wird inspirierender, kreativit tsf rdernder und nat rlicher, mit hochwertigen Materialien und viel Gr n. Modulare M bel spielen beim Umbau des B ros zum Office 2.0 die essentielle Rolle. Und nat rlich braucht es auch in Zukunft geeignete Sicherheits- konzepte f r B ros, wenn sie wieder voller werden – wir arbeiten diese gemeinsam mit ACTIU individuell aus. www.conceptstorevienna.at www.actiu.com/en Mathias Mühlhofer, Vorstand der Immobilienrendite AG Ich glaube nicht daran, dass alle nur noch daheim arbeiten werden, wie manche Experten nun vorhersagen. Auch diese Sache wird sich wieder beruhigen in ein bis zwei Jahren. Aber der Trend zu „Open Space“ B ros, die mich teilweise mehr an Bahnhofshallen erinnern, ist sicherlich zu weit gegangen und das Pendel wird wieder in die andere Richtung schwingen. Es beginnt ja schon mit kleinen Pods, in denen Meetings oder Telefonate abgehalten werden k nnen. Und es wird damit enden, dass die meisten Leute wieder in kleineren B ros mit einer Person bis vier Personen sitzen werden. Kleine B ros sind berhaupt ideal f r die aktuelle Zeit: Auf der einen Seite ist in einem kleinen B ro die Ausbreitung von Corona minimiert, auf der anderen Seite sind in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kleine B - ros auch viel leichter leistbar als die großen B roetagen in XL-B rot rmen. Überhaupt hat sich das Arbeiten in B ros nachhaltig ge ndert, denn durch Covid-19 haben wir etwas gelernt: Man muss wegen eines 30 Minuten Meetings nicht nach Frankfurt oder London fliegen, solche Dinge werden tats chlich in Zukunft per Zoom oder Teams abgehalten. Aber nicht in der Jogginghose vom K chentisch aus, sondern sehr wohl aus einem professionellen Umfeld: aus dem Einzelb ro mit Firmen-Computer, sicherer Internetverbindung und Firewall. www.immobilienrendite.at Fotos: Benischek © Blaue Lagune, Fried © Bene GmbH/David Payr, Mühlhofer © Immobilienrendite AG, Ognjanovski © Sentup Statements zu Homeoffice

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