August-September 2021

32 wohninsider.at | August/September | 04. 2021 NETZWERKE wohninsider: In Kuchl ist viel Dynamik zu verspüren. Was bewegt sich? Ing. Andreas Berger: Es bewegt sich viel, weil sich in der Branche viel tut. Die Coro- na-Pandemie hat viel bewirkt, auch viel Posi- tives. Unsere Branche zählt zu den Profiteu- ren und wir spüren eine gewaltige Nachfrage nach unseren Absolventen und von Inter- essierten an unserer Ausbildung. Die Coro- na-Pandemie hat vieles ausgelöst, wir haben einerseits alles daran gesetzt, das Schuljahr 2020/21 optimal abzuschließen, andererseits die Zeit genutzt, um zu reflektieren, wie wir die EBS Kuchl zukunftsfit machen können und haben Unterrichtsinhalte neu abge- stimmt. Auch personell hat sich viel getan. Wir haben neue Lehrkräfte im Team, mit Barbara Eckereder eine engagierte Präsiden- tin und Rudolf Berger hat mit 1. September die Direktion in Kuchl von unserem lang- jährigen Direktor Christian Dallio übernom- men. Jetzt haben wir „the best of old Kuchl together with a new one“. Wohin geht die Reise? DI (FH) Rudolf Ber- ger: In die Zukunft. Ich bin schon seit 20 Jahren in Kuchl als Lehrer tätig, hatte immer das Glück und die Chance, an neuen Techniken und neuen Me- dien zu arbeiten, und habe immer ein offenes Ohr für Neues wie aktuell Virtual Reality. Wir müssen am Puls der Zeit sein und ausbilden. Kunden wollen die Wohnlösungen sehen bevor sie diese kaufen und dort geht auch die Reise hin. Es bedeu- tet nicht, dass wir uns komplett der digita- len Welt verschreiben, aber wir müssen dort mitspielen. Die Herausforderung ist, dass wir alles vermitteln wollen, was wir immer ge- macht haben, aber auch neue Inhalte. Das Schuljahr wird aber nicht länger. Daher sind wir gezwungen, gewisse Inhalte zu reduzie- ren, andere mehr und neu zu inte- grieren, wie Social Medias und den Online-Bereich. Was fällt mit neuen Inhalten weg? R. Berger: Das ist die Schwie- rigkeit. Wegfallen wird zum Beispiel, eine Per- spektive von Hand zu konstruieren. Das wird dem Computer überlas- sen, der das viel schnel- ler erledigen kann, die Ausfertigung erfolgt dann wieder von Hand. Handwerk und Technik sind integraler Be- standteil der Ausbildung. Wie würden Sie das Kuchler Konzept beschreiben? R. Berger: Dynamisch, vielfältig, zukunfts- orientiert, für alles offen und beste Qualität. Diese Stichworte beschreiben es am besten. Wir bilden in Kuchl für die komplette Breite der Branche aus, unsere Absolventen zieht es in unterschiedliche Bereiche und daher müs- sen wir offen für Ausbildungsvariationen sein. Der Fachkräftemangel ist und bleibt heißes Thema. Wäre es nicht eine Überlegung, eine zweite Klasse an der EBS Kuchl zu eröffnen? A. Berger: Wir hatten diese Diskussion schon oft. Wie sich Struktur und Schule ak- tuell darstellt, ist es aber schlicht nicht mach- bar. Bei einer zweiten Klasse wäre doppelt so viel Personal erforderlich, es wäre finan- ziell kaum machbar und schwierig, das hohe Kuchler Niveau zu halten. Wenn die Bran- che das wünscht, muss man auch bedenken, dass ein Teil des Budgets, neben Schulgeld und Sponsoren, direkt von den Landesgre- mien finanziert wird. Wir sind den Gremien sehr dankbar für jede Unterstützung, aber es muss ihnen klar sein, dass eine Ausweitung auch höhere Kosten mit sich bringt. Trotz dem ständigen Ruf nach mehr ausgebilde- ten Einrichtungsberatern aus Kuchl war die EBS & AKADEMIE KUCHL „Kuchl hat einen ganz eigenen Spirit“ In Kuchl regt sich etwas. Die EBS hat eine neue Leitung und sich zukunftsfit aufgestellt, das Kuchler Konzept könnte weiter ausgebreitet werden, wie Geschäftsführer Ing. Andreas Berger und Direktor DI (FH) Rudolf Berger erzählen. V on S ylvia P ilar „Wir müssen am Puls der Zeit sein und ausbilden.“ DI (FH) Rudolf Berger, Lehrender und Direktor der EBS Kuchl Bis ins Detail durchdacht: Diplomarbeit von Lisa-Maria Kovatsch. Fotos: Andreas Berger © EBS Kuchl, Rudolf Berger © Rudolf Berger, Diplomarbeiten © genannte Absolventen/EBS Kuchl

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0NA==