August-September 2021
04. 2021 | August/September |wohninsider.at 63 KÜCHE einem Anteil von 13 % der größte Ein- zelmarkt, die anderen Märkte weltweit tragen 43 % zum Gesamtumsatz bei. Mitarbeitende als wesent- licher Erfolgsfaktor „Die große Nachfrage nach Küchen und Möbeln und somit nach Blum- Produkten ist mehr als erfreulich, stellt uns aber, besonders im Produktionsumfeld, vor extreme Herausforderungen“, gibt Ge- schäftsführer Martin Blum zu bedenken. Die sichere und verlässliche Versorgung seiner Kunden mit Beschlägen habe für das Vor- arlberger Traditionsunternehmen oberste Priorität. „Ein großes Dankeschön gilt unse- ren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie haben mit ihrer unglaublichen Einsatzbereit- schaft und Flexibilität maßgeblich dazu bei- getragen, dieses außergewöhnliche Jahr zu bewältigen“, betont Martin Blum. Mit Ende des Wirtschaftsjahres arbeiten 8.778 Kollegen weltweit für Blum, davon 6.551 in Vorarlberg. Im vergangenen Jahr wurden in Vorarlberg 371 neue Mitarbeitende eingestellt, welt- weit 429. Die Lehre – die Ausbildung junger Menschen zu Fachkräften – bleibt für Blum weiterhin ein wichtiger Faktor, um dem Fach- kräftemangel entgegenzuwirken und sich langfristig für die Zukunft aufzustellen. Mit 1. September starten 93 neue Lehrlinge ihre Ausbildung bei Blum in Vorarlberg, acht jun- ge Menschen in den USA und zwei in Polen. Kontinuierliche Investitionen in Vorarlberg und weltweit Die weltweiten Gesamtinvestitionen für das vergangene Wirtschaftsjahr liegen bei 259 Mio. Euro, 176 Mio. davon in Vorarlberg. Blum investiert auch in diesen herausfordern- den Zeiten konstant und langfristig in die Erweiterung der Gebäude, Maschinen und Anlagen. „Durch die langfristigen Planungen waren wir überhaupt in der Lage, dieser un- erwartet starken Nachfrage bestmöglich zu begegnen“, so Martin Blum. Die Erweiterung im Werk 4 in Bregenz wird noch im Sommer in Betrieb genommen. Im Werk 6 in Gaißau ist der Start für den Ausbau der Produktion und des Hochregallagers bereits erfolgt, die Inbetriebnahme ist für Mitte 2023 geplant. „Wir bekennen uns damit auch weiterhin klar zum Produktionsstandort Vorarlberg“, infor- miert Martin Blum. Hohe Nachfrage hat Folgen Der massive Bedarf in der Küchen- und Möbelbranche sowie anderen Industrien führt seit Monaten zu einer enormen Ver- knappung bei Rohmaterialien wie Stahl. „Auch unsere Kunden müssen derzeit leider länger auf unsere Produkte warten“, infor- miert Martin Blum und ergänzt: „Nur durch die teilweise angepassten Lieferzeiten ist es uns möglich, die rapide gestiegene Nachfrage aus den Märkten zu bedienen.” Der Stahlpreis hat sich nahezu verdoppelt, aber auch Kunst- stoff, Verpackungen, Zink oder Aluminium sind von massiven Preissteigerungen betrof- fen. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich im Transportwesen: Die gesamte internationale Lieferkette ist unter Druck, sowohl im Land- als auch im Seeverkehr wurden die Preise teilweise empfindlich erhöht. „Auch wenn die Situation aktuell sehr herausfordernd ist, sor- gen unsere langjährigen Partnerschaften mit unseren Lieferanten zumindest für eine ge- wisse Stabilität“, ist Martin Blum überzeugt. Innovationen: Versicherung für die Zukunft Auch in einem turbulenten Wirtschaftsjahr sieht Blum die laufenden Innovationen bei den Produkten und Services als Versicherung für die Zukunft. Mit der hybriden Veranstal- tung „Blum CONNECTS“ im Rahmen der Weltleitmesse interzum nutzte das Familien- unternehmen digitale Technologien – in einer Kombination aus lokalen Veranstaltungen bei den Marktorganisationen und digitalen Ele- menten präsentierte der Beschlägehersteller seine Innovationen weltweit seinen Kunden. REVEGO, das Pocketsystem als Lösung zum Verschließen großer Fronten ist erstmals bei verschiedenen Kunden im Einsatz und bietet individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für kleine und große Räume. Für minimalisti- sches Design steht AVENTOS HKi, ein Be- schlag, der selbst beim Öffnen kaum sichtbar ist. Auch dem Trend nach dunklen und me- tallischen Oberflächen kommt Blum bei den Möbelbeschlägen nach. „Wir versuchen, die Designwünsche unserer Kunden nach mehr Individualität in Küchen und Möbel mit unseren Beschlagslösungen zu unterstützten“, berichtet Philipp Blum. Ausblick auf das kommende Wirtschaftsjahr Nach Einschätzung der Geschäftsführung werden die internationalen Lieferketten so- wie die Verfügbarkeit beim Rohmaterial noch länger so angespannt bleiben. „Wir hoffen, dass uns – auch aufgrund der hohen Durchimpfungsrate – weitere Lockdowns erspart bleiben“, sagt Philipp Blum. Gleich- zeitig stelle sich die Frage, ob der Homing- Trend und die damit verbundene Verschie- bung des privaten Konsums von Dauer seien. Für Philipp Blum ist klar: „Die Erfahrungen, die wir als Unternehmen in den letzten ein- einhalb Jahren gemacht haben, bringen uns weiter voran. Die digitalen Möglichkeiten bieten viele Chancen, allerdings haben sie auch aufgezeigt, dass persönliche Gespräche und der Austausch nicht ersetzbar sind.“ Für das gesamte Unternehmen gelte weiterhin, für die weltweiten Kunden ein verlässlicher Partner zu sein. www.blum.com Herstellung und Vertrieb von Möbelbeschlägen: Klappen-, Scharnier-, Auszugsysteme und Bewegungstechnologien,
unterstützt durch Verarbeitungshilfen und E-Services. Ì Produktionsstandorte: acht Werke in Vorarlberg, weitere in USA, Brasilien und Polen Ì Mitarbeitende: weltweit 8.778, in Vorarlberg 6.551 Ì Umsatz im Wirtschaftsjahr 2020/2021: 2.376,75 Mio. Euro Ì Auslandsumsatz: 97 % Ì Tochtergesellschaften bzw. Repräsentanzen: 33 Ì weltweit belieferte Märkte: über 120 Stand: 1. Juli 2021 „Die große Nachfrage nach Küchen und Möbeln und somit nach Blum-Produkten ist mehr als erfreulich, stellt uns aber, besonders im Produktionsumfeld, vor extreme Herausforderungen.“ Martin Blum, Geschäftsführer JULIUS BLUM GMBH
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