Dezember 18 / Januar 19

wohninsider.at 85 WOHNEN Wir haben ein geschlossenes System, wenn es darum geht, wesentliche Funktionen in ei- nem Smart Home aus einer Hand abdecken zu können. Wir benötigen eine Update-Fä- higkeit, die gleichzeitig Stabilität und Bedien- komfort erhöhen. Auf der anderen Seite bietet Loxone mit der Linktechnologie viele Schnitt- stellen in andere Welten. Damit sind verschie- dene Lösungsansätze denkbar und im Sinne unserer Philosophie, nämlich „No Gimmicks. Real Smart Homes“, kann so eine Komplett- lösung entstehen. Welche Geräte können in das System ein- gebunden werden? Es muss ein Gerät sein, dass über eine passen- de Schnittstelle verfügt und sich “führen” lässt, damit es mit dem Miniserver kommunizieren kann. Aber, ich will festhalten, wir machen keine DIY-Lösungen! Denn so schafft man nie eine Komplettlösung. Wir haben ein profes- sionelles Partnernetzwerk. Das sind allesamt Elektroinstallationsbetriebe, die die Befugnis haben an elektrischen Anlagen zu arbeiten. Wie funktioniert Ihre Kooperation mit Küchenstudios? Viele Küchenstudios haben auch einen Elek- tropartner an der Hand oder sind selbst kon- zessioniert oder wir bringen Partner zusam- men. Wie viele Partner haben Sie österreich- weit? Im D-A-CH-Raum haben wir etwa 5.000 Partner, in Österreich ca. 1.500. Interessierte können sich auf unserer Webpage registrieren oder Partner suchen. Wir haben registrierte Partner, Silber, Gold und Platin-Partner. Letz- tere sind im Wissen gleichzustellen mit Loxo- ne-Mitarbeitern selbst. Für uns ist ausschlag- gebend, dass der Kunde am Ende ein Erlebnis bekommt, das dem entspricht, wofür wir ste- hen wollen. Und dazu müssen unsere Partner ein Ausbildungsprogramm durchlaufen. Thema Sprachsteuerung: In Ihrem Sys- tem ist ja Sprachsteuerung bewusst nicht implementiert. Sehen Sie die Zukunft in der Sprachsteuerung, und wenn ja, wann würde Sie diese dann in Loxone integrie- ren? Die Sprachsteuerung ist derzeit ein großer Trend. Warum wir es nicht aktiv anbieten, ist das Thema Sicherheit. Wir sagen, DEIN Haus, DEINE Daten, daher keine Sprach- steuerung. Denn Sprachsteuerung benötigt eine Cloud. Damit Sprachbefehle ausgeführt werden, benötigt man einen „Spion“, der je- des gesprochene Wort analysieren muss um daraus Befehle zu realisieren. Wir sind der Meinung, die Privatsphäre in den eigenen vier Wänden betreffend soll jeder selbst entschei- den dürfen, ob er sich diesen „Spion“ reinstellt und damit vollkommen transparent wird. Un- ser System ist wirklich vollkommen sicher, die eigenen Daten bleiben im eigenen Haus. Aber Sprachsteuerung kann angebunden werden. Wir versuchen hier die Eigenverantwortung des Endkunden aufzuzeigen. Ist es ein Teil der Unternehmensphiloso- phie, das mal anzubieten? Wir werden uns die Kundenwünsche ganz ge- nau anschauen. Eine eigene Sprachsteuerung werden wir aber sicher nicht anbieten. Das widerspricht auch unserer Philosophie, dass das Haus ja selbstständig wissen soll, was zu tun ist. Und nicht, dass man sagen muss, bitte schalte das Licht ein und aus... Es gibt Gerüchte, Loxone würde auch im neuen Projekt der Blauen Lagune auftre- ten. Diesbezüglich ist noch nichts entschieden. All- gemein kann man sagen, dass das Thema Fer- tighaus für uns ein wichtiger Trend ist. Wir haben zahlreiche gut funktionierende Ko- operationen mit etwa Hartlhaus, Wimberger- Haus. etc. Hier werden wir auch mehr Prä- senz zeigen. Sie bieten als Datenverbindung sowohl Bus als auch Funk an. Warum ist das so? Es gibt unsere kabelgebundene Technologie “Tree” und die funkgebundene “Air”. Wir ent- wickeln ständig neue Produkte, wie z.B. das kürzlich veröffentlichte Tree-Kabel. Es rundet das Thema Verkabelung 100% ab. Es bietet eine nochmalige Vereinfachung der Gesamt- verkabelung. Wir arbeiten hier mit radikaler Reduzierung, ist gleich -70% Verkabelungs- aufwand. Uns ist wichtig, dass wir alle Tech- nologien, die Relevanz haben am Markt, an- bieten können, um auch die Flexibilität zu haben. Dass man einerseits bei einem be- stehende Smart Home Adaptierungen vor- nehmen kann, andererseits bietet Kabel das höchste Maß an Stabilität und Sicherheit. Uns ist ganz wichtig, dass unsere Produkte mit beiden Technologien verfolgt werden können. Denn für den Endkunden soll es gleich sein, ob er über Kabel oder Funk verbunden wird, der Partner weiß, was am besten ist und soll das dann entsprechend beim Kunden optimal umsetzen. Stichwort generationenübergreifendes Wohnen? Welche Ansätze verfolgen Sie dabei? Das Thema ist extrem wichtig. Denn vom Säugling bis zum Pensionisten soll das Wohl- fühlen in den eigenen vier Wänden maximal sein. Ich nenne hier als Beispiel das Nacht- licht, die Präsenzerkennung in jedem Raum, die speziell für ältere Menschen eine Rol- le spielt. Ambient Assisted Living ist dazu ein wichtiges Thema, um den gewünschten Wohnkomfort bis hin zum betreuten Wohnen zu gewährleisten. Da werden wir auch in Zu- kunft noch einiges bringen. Geht das in die Richtung Sturzmeldung etc.? Ja, auf jeden Fall. In unserer Entwicklungs- geschichte – wir sind mittlerweile zehn Jahre am Markt – war es das Ziel, eine Komplett- lösung zu schaffen. Dabei waren wir immer bemüht, den Lockrufen der diversen Trends nicht zu viel Bedeutung zu schenken, son- dern wohlfokussiert auf unser Real Smart Home hinzuarbeiten. In Zukunft wird es den Befindlichkeitszustand der Bewohner erkennen und bei Gefahr informieren kön- nen. Wie viele Smart Homes wurden in Öster- reich schon realisiert? In Österreich haben wir bislang knapp 22.000 Smart Homes realisiert. Wie lautet Ihre persönliche Philosophie? Wir möchten es jedem Menschen ermög- lichen, dieses Lebensgefühl eines Smart Home leistbar ins Eigenheim zaubern zu können. Eine philosophische Frage zum Schluss: Welche Frage wurde Ihnen noch nie ge- stellt, die Sie allerdings gerne beantwor- ten würden? Vielleicht jene Frage nach den Marktbeglei- tern. Viele sprechen uns auf Amazon und Co an, und ob wir davor nicht Angst haben, wenn die dieses Thema noch weiter forcieren. Unsere Antwort darauf ist: Wir sehen das sehr positiv, wenn die das mit mächtigen Wer- bebudgets noch präsenter machen, sodass ein Häuslbauer nicht mehr am Thema vorbei- kommt und er sich informiert. Wir glauben, wenn jemand heute Haus baut, sollte er sich diesen Komfort und Zukunftsfähigkeit nicht entgehen lassen, die ein Smart Home bie- tet. Es ist alles nachrüstbar, aber wenn man neu baut, kann man das gleich mit geringem Mehrkostenaufwand implementieren. Und es ist einfach zu realisieren. Bis dato wird nur etwa bei 10% der Neubauten ein Smart Home realisiert. Da ist noch viel Potenzial ge- geben.

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