Dezember 2019 / Jänner 2020
06.2019 |Dezember/Jänner |wohninsider.at 33 NETZWERKE Da findet sich auch das Thema Outdoor- Küchen? Ja, die hatten wir etwa auf der Gardiente als Highlight gezeigt. Outdoor-Küchen sind aktuell ein großer Trend. Ein weiteres Trend- thema sind die 800 Grad-Griller. Damit ist ein Steak in 30 Sekunden fertig. Aber die wer- den auch im Discount bereits angeboten. Wollt ihr das Thema noch breiter in die Flächen bringen? Wir setzen eher darauf, noch intensiver mit unseren bestehenden Handelspartnern zu arbeiten. Die Antwort liegt also nicht in der Breite. Die Frage ist vielmehr: Womit kann der Handel noch Geld verdienen? Denn unter dem Strich sind die Kostenstrukturen das Hauptthema im Handel. Auch beim Thema Digitalisierung habt ihr aufgedreht. Der Marktplatz electroplus ist auf der IFA online geschaltet worden. Ihr arbeitet zukünftig mit einem Direktzugriff auf die Läger von Herstellern. Wie geht es weiter? Wir arbeiten an Lösungen mit den großen Anbietern. Wir betreiben das schon jetzt sehr aktiv über unser Zentrallager. Mehr als 50 % der Elektrogroßgeräte gehen direkt an den Endkunden. Der Partner stellt sich ein Muster in den Laden. Das verkaufte Gerät ist dann in 48 h beim Kunden. Der Fachhandel kann seine stationären Stärken ausspielen, obwohl das ja eigentlich ein Versandgeschäft ist. Dazu muss man auch sagen, dass unser Konzept nicht über den Preis geht, sondern über Qualität, Service und persönliche Bera- tung. Daher sind die A-Marken für uns sehr relevant. Das ist aber ein beiderseitiges Inte- resse. Um dem positiven Image der Marke gerecht zu werden, möchten diese Hersteller auch im Fachhandel sein. Der Marktplatz Living steht jetzt auch vor der Tür? In der Planung ist ein Mehrbranchenmarkt- platz, mit Elektro, Haushaltswaren, Spielwa- re, Baby usw. Aber es gibt da kein klassisches Kernsortiment. Wir wollen auf unserem Marktplatz das Sortiment des regionalen Händlers zeigen. Unser Anspruch ist es, den Kunden über diesen Online-Kanal in das Fachgeschäft zu holen. Wir sind kein reiner Online-Händler, wir können die Stärken des stationären Handels nutzen. Das ist die Stra- tegie. Und das Gute ist, wir können jeden Händler der EK auf Knopfdruck freischalten. Wie lautet der Plan bei den Marktplätzen? Momentan arbeiten wir an einem Mehr- branchenmarktplatz mit verschiedenen Sortimenten, auch Haushaltwaren und Ge- schenkartikel. Zum Start werden rund 100 Händler dabei sein, bis Ende des nächsten Jahres werden wir bei 200-300 sein. (Betrifft Deutschland und Österreich, Anm. d. Red.) Wir arbeiten mit diesen verschiedenen Sorti- menten auf der gleichen Plattform, nur mit anderen Contents und Emotionen – da brin- gen wir die Themen Kochen, Backen auch mit Live-Videos rein. Klar, unsere großen Online-Händler sind auch auf vielen ande- ren Marktplätzen. Hier hat amazon natürlich eine große Dominanz, dadurch kann man sich aber auch in eine Abhängigkeit begeben. Wie war die Resonanz seitens des Handels auf die Marktplätze? Das Thema Social Media haben wir schon seit 1,5 Jahren kontinuierlich aufgebaut. Das sehen wir an den Conversions, wenn wir auf Facebook Dinge bewerben. Durch die Per- sonalisierung mit unseren Händlern ist das deutlich in die Höhe geschossen. Wir arbei- ten mit einem zentral gesteuerten Marketing für den Marktplatz, aber der größere Teil ist lokales Marketing für den Händler vor Ort. Und wir haben ein so genanntes Cockpit, wo der Händler sieht, wieviel er investiert hat und wie die Performance ist. Ihr habt auch ein Zertifikat für Nachhaltig- keit gelauncht... Das ist ein neues Thema für alle Handels- partner der EK. Wir haben im Vorfeld schon elf Händler im Elektrobereich zertifiziert. Dem zugrunde liegt ein Kriterienkatalog, den wir jetzt für alle Fachgeschäfte überneh- men. Dem Endverbraucher ist das Thema sehr wichtig. Dabei muss man sich die Fra- ge stellen: Wo fängt Nachhaltigkeit an und wo hört sie auf? Wenn der Kunde regional kauft, ist das schon eine Art von Nachhaltig- keit. Weil er soziale Strukturen stützt. Aber das reicht natürlich nicht aus. 1_ Im Rahmen der EK Gala wurde der Fachhandels-Preis Passion Star zum 9. Mal vergeben. Prämiert werden die alljährlich die leidenschaftlichten Shopkonzepte. Unter den Top 10 diesmal: Tisch & Trend Hinterholzer aus Oberndorf. 2_ Mit dem Sortiment Alltagshelden bietet die EK-Servicegroup einen Laufmeter mit Waren aus dem Sanitätsfachhandel. „Das kann man überall aufstellen, wo ein Publikum 50+ einkauft.“ 3_ Die Vorstände Franz-Josef Hasebrink und Susanne Sorg präsentierten das neue Nachhaltigkeits-Zertifikat. Foto 1: EK Servicegroup, Fotos 2+3: Lilly Unterrader/wohninsider »
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