Dezember 2019 / Jänner 2020

06.2019 |Dezember/Jänner |wohninsider.at 49 KÜCHE Herstellerumsatz mit Küchenmöbeln sank um 1,5 Prozent gegenüber Vorjahr Der Herstellerumsatz mit Küchenmö- beln sank im vergangen Jahr trotzdem um 1,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf knapp 390 Millionen Euro. Und das aus gutem Grund, entschieden sich die Konsumenten doch stärker als zuletzt für preisgünstige- re Modelle, oftmals auch Handelsmarken. Mit Ausnahme von Küchen aus Massivholz sanken die Erlöse in allen Materialgrup- pen. Selbst die vergleichsweise höherpreisi- gen Lackküchen entwickelten sich erstmals rückläufig. Der Trend zu preisgünstigen Küchenmöbeln und Handelsmarken kommt allerdings nicht ganz unerwartet. Denn die wahrgenommene Qualität einer Küche misst sich für Konsumenten immer weniger alleine am Möbeldesign und dem ausgewählten De- kor, sondern immer öfter auch an der Wahl der Küchenarbeitsplatte, der Küchenspüle und Küchenarmatur (abgesehen von den in- stallierten Elektrogeräten). Und diesbezüg- lich ist Qualität zunehmend Trumpf. Herstellerumsatz mit Küchenarbeits- platten wuchs substanziell um 6,2 Prozent Insbesondere bei Küchenarbeitsplatten stan- den 2018 höherwertige Materialien hoch im Kurs, allen voran Arbeitsplatten aus Natur- stein und keramisch beschichtete Küchen- arbeitsplatten. Im Vergleich zu 2017 erhöhten sich die Herstellererlöse hier um 13 Prozent bzw. 31 Prozent. Insgesamt setzten die Her- steller von Küchenarbeitsplatten im vergange- nen Jahr 63,7 Millionen Euro um. Und erst- mals entfiel weniger als die Hälfte davon auf die traditionellen, laminierten Pressplatten. Herstellerumsatz mit Küchenarmaturen wuchs signifikant um 2,4 Prozent Auch bei Küchenspülen ging der Trend im vergangenen Jahr klar zu Keramikproduk- ten. Die Nachfrage erhöhte sich hier um annähernd vierzig Prozent gegenüber Vor- jahr, nicht zuletzt weil im Zuge eines größer werdenden Angebotes auch die Preise subs- tanziell sanken. Nichtsdestotrotz musste man für eine Keramikspüle nach wie vor vier Mal so viel bezahlen wie für eine herkömmliche Edelstahlspüle. Stark nachgefragt wurden zudem Küchenspülen aus Komposit, preis- lich im Durchschnitt etwa doppelt so teuer wie Edelstahlspülen. Infolge sinkender Prei- se reduzierte sich – trotz des beschleunigten Trends zu höherpreisigen Ausführungen – im letzten Jahr der Herstellerumsatz mit Küchen- spülen um 1,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 23,7 Millionen Euro. Dafür entwickelte sich der Markt für Küchenarmaturen dynamisch. Bei annähernd stabiler Nachfrage erhöh- ten sich die Herstellererlöse signifikant um 2,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 25,1 Mil- lionen Euro. Angeschoben wurde der Markt im Wesentlichen durch anziehende Verkäufe von höherpreisigen Armaturen, etwa mit flexiblem Brauseteil oder mit spritzfreiem Laminarstrahl. Wenngleich im Jahr 2018 die Ausstattung der Küchen zweifelsohne hoch- wertiger wurde, setzten die Hersteller alles in allem jedoch nicht mehr um als im Jahr davor. Ohne Elektrogeräte (Weiße Ware) sank das Marktvolumen um 0,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt 502,4 Millionen Euro. Für die Konsumenten eigentlich ein guter Deal: Mehr Qualität, kleinerer Preis. Hoffen wir, dass die positiven Zahlen aus Deutschland am Ende des Jahres 2019 auch in Österreich durchschlagen. www.branchenradar.com  Der Markt für Küchenarmaturen entwickelt sich dynamisch. Foto: Naber Keramikspülen sind im Aufwind.  Foto: systemceram Höherwertige Materialien bei Arbeitsplatten – hier Steinarbeitsplatte – stehen hoch im Kurs. Foto: Lechner

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