Dezember 2019 / Jänner 2020
56 wohninsider.at |Dezember/Jänner | 06.2019 KÜCHE A uf sehr positive Jahre kann Al- fred Janovsky zurückblicken. Zweistellige Zuwachsraten in allen Segmenten 2018 legten für heuer jedoch eine hohe Latte, das teilweise preisaggressive Verhalten einiger Mitbewerber machte die Situation für 2019 nicht gerade leicht. Der Geschäfts- führer von AEG/Electrolux Österreich ließ sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen, wie er im Gespräch mit wohninsider klarmacht: „Der Markt in Österreich ist traditionell einer für deutsche Marken. Wir können mit unserer Premiummarke AEG da sehr gut mitmischen, und das tun wir nicht preisgetrieben!“ Unter dem Strich bedeutet das, dass man 2019 das sehr hohe Niveau gut verteidigen kann. Die Pflege der Marke AEG hat Janovsky dabei nie aus den Augen verloren: „Ich sag immer, unse- re Zweitmarke Zanussi ist der kleine Bruder, der AEG dort hält, wo wir die Marke haben wollen“. Die Panelzahlen geben ihm Recht, so konnte AEG zuletzt beim Durchschnittspreis sogar einiges zulegen. Doch was Janovsky be- sonders freut: „Im Bereich Waschen sind wir wertmäßig überhaupt die Nummer zwei mit der Marke AEG. Was den Konzern und alle Bereiche betrifft, belegen wir den 3. Platz.“ Als großer Erfolg kann dabei auch der Ra- dio-Spot für die AEG Autodos mit Cashback und Waschmittel für ein Jahr mit Ulknudel Michael Ostrowski im EFH gewertet werden. Janvosky: „Ich wurde von allen Seiten aktiv darauf angesprochen. Ich meine, ein 120 Jahr-Jubiläum ist schön, aber das hat schon ein bissl einen Bart. So ein kecker Radio-Spot geht wirklich ins Gehör.“ Zudem: Man sieht auch an den Zahlen, was da wirklich abver- kauft wurde. Einziger „Wermutstropfen“ für den AEG-Chef: „Meine Burschen im Außendienst haben nicht mit so starken Ab- verkäufen gerechnet und weniger bestellt, als wir dann letztlich gebraucht haben...“ Kein Wunder also, dass man die Idee auch für den Möbelfachhandel für das kommende Jahr an- denkt. Passende Produkte gäbe es hier jeden- falls reichlich. „Wir wollen die Kräfte bündeln“ Auch in anderen Bereich beschreitet man bereits neue Pfade und will Kräfte bündeln. Nach der Clusterung der Produktgruppen in die Bereiche TASTE (alles was Kochen und Aufbewahren beinhaltet, bis hin zum Stab- mixer), CARE (Wäschepflege, inkl. Bügel- stationen) sowie WELLBEING (Raumklima, Staubsaugen, Luftreinigung) wird die gesamte Palette auch gegenüber dem Möbelfachhan- del breiter präsentiert. Janovsky sieht sowohl für den Bereich Waschen und Trocknen als auch für Kleingeräte viel Potenzial im Möbel- fachhandel. Janovsky: „Wir stehen hier noch am Anfang. Auf der Küchenmeile hatten wir einen Bereich Kleingeräte mit dabei. Das sind sehr emotional geladene Produkte. Und die Resonanz zeigt uns, dass einige darauf schon sehr gut ansprechen und Geräte wie Küchen- maschinen z.B. dem Kunden als Incentive zur geplanten Küche mitgeben.“ Auch erfahre etwa der Markt für Akkusauger gerade einen irrsinnigen Höhenflug. Janovs- ky: „Wir, als jene, die die ersten Akkusauger auf den Markt gebracht haben, haben da teil- weise Marktanteile von mehr als 50 %.“ Im Bereich Waschen, Trocknen, Bügeln sieht der AEG-Österreich-Chef insbesondere in Zu- sammenhang mit den immer populärer wer- denden Wirtschaftsräumen großes Potenzial: „Schön langsam springt der Möbelfachhan- del hier auf. Die Großflächen haben das teil- weise schon umgesetzt oder planen es. Zudem spricht man damit eine Käuferschicht an, die etwas betuchter ist.“ Von Österreich aus in den Rest von Europa Generell schätzt Janovsky die Besonder- heiten des österreichischen Marktes: „Wir haben eine extrem hohe Dichte an Küchen- studios und Großfläche. Gleichzeitig ist aber das Wertempfinden der Österreicher, was den Küchenkauf betrifft, sehr hoch. Auch die Durchschnittspreise sind im Vergleich zu Deutschland höher. Das macht es für die Industrie natürlich sehr interessant. Und das bringt auch eine gewisse Verantwortung für den Küchenplaner mit sich.“ Und, so Janovs- ky weiter: „Für uns geht es jetzt darum, dieses hohe Niveau zu halten.“ Gleichzeitig bedeutet das für die Premium-Marke, dass man sich im kommenden Jahr auf die Fahnen geheftet hat, dem Handel bei der Personalschulung unter die Arme zu greifen. Die Entwicklungen am Markt würden jedenfalls danach verlangen. So hat sich auch im vergangenen Jahr der Küchenmarkt stärker entwickelt als der Rest, es gibt Verschiebungen im Produktmix, die Ausstattungen werden besser, etwa was Back- öfen (mit Pyrolyse und Dampffunktion) oder Induktionsfeldern (Muldenlüfter) betrifft. Ja- novsky: „Die tonangebenden Marken haben allesamt ihre Durchschnittspreise gesteigert.“ Fehlen würde es teilweise nur an dementspre- chend gut ausgebildetem Personal. Und noch ein Spezifikum zeichnet seiner Meinung nach den österreichischen Markt aus: „Etwa 40 % aller Induktionsfelder sind AEG/ELECTROLUX „Erfolgserlebnisse schenken“ Er ist der Branche schon lange verpflichtet. Seit 1997, damals noch im Dienst einer österreichischen Weißwarenmarke, kennt Alfred Janovsky den Möbelfachhandel wie seine Westentasche. Im Jahres- rückblick gibt er Einblicke über neue Wege, Schenkelklopfer im Radio und kategorische Ausschlüsse. V on G erhard H abliczek und L illy U nterrader „Im Endeffekt entscheidet der Konsument, wo er einkauft, und nicht wir!“ Alfred Janovsky Foto Electrolux-Shop: © Lilly Unterrader/wohninsider, weitere Fotos: © Electrolux
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