Dezember 2019 / Jänner 2020

66 wohninsider.at |Dezember/Jänner | 06.2019 KÜCHE G erne spricht man in Interviews über Marktzahlen, Produkt- innovationen und die eigene Performance. Bei Whirlpool/ Bauknecht gibt es für die Jahre 2016-2018 jedoch nicht viel zu be- schönigen, wie GF Jan Reichenberger offen ausspricht. Vor etwas mehr als einem Jahr hat er die Geschicke von Whirlpool Öster- reich übernommen und scheint gemeinsam mit seinem neu formierten Team und Dieter Skopik als Vertriebsleiter Möbelfachhan- del die Kehrtwende geschafft zu haben. wohninsider: Wie ist die aktuelle Position von Whirlpool Österreich? Jan Reichenberger: Man kann hier nichts schönreden, in den vergangenen drei bis dreieinhalb Jahren ging es bei Whirlpool Österreich nur bergab. Wir haben gut 50 % unseres Geschäfts verloren und ein Groß- teil dessen war sicher hausgemacht. Das war zu einem Teil auch die Indesit-Integra- tion, wo unser Augenmerk auf den größe- ren Ländern lag. Aber die Integration und alle Veränderungen sind jetzt abgeschlos- sen und wir haben dieses Jahr schon viel bewegt und neue Leute an Bord geholt. Mit Dieter Skopik haben Sie einen branchenerfahreren Vertriebler an der Spitze des MFH. Wie geht es weiter? J.R.: Wir haben auch einiges im Elektro- fachhandel verändert und hier ebenfalls einen neuen Vertriebsleiter. Nicht zuletzt dank der beiden Herren konnten wir schon wieder viel aufholen und sind derzeit so- gar die am stärksten wachsende Gruppe am Markt, gleiches gilt für die Einzelmarken. Es gab einen Fokus auf den Elektrofachhandel...? J.R.: Ja , im ersten Halbjahr war unser Hauptaugenmerk auf dem EFH, da lassen sich derlei Korrekturen schneller umsetzen. Parallel dazu haben wir natürlich auch an anderen Bereichen gearbeitet, die besonders für den Küchenfachhandel relevant sind. Wie ist Whirlpool/Bauknecht nun markentechnisch aufgestellt? J.R.: Wir haben mit Privileg eine neue Marke in Österreich ausgerollt, die uns als Abrundung im unteren und mittleren Be- reich dienen soll, sowie auch im Objekt- bereich gut eingesetzt werden kann. Dieter Skopik: Im Grunde verfolgen wir im Küchenkanal eine zwei-Marken-Politik: Einerseits mit Bauknecht als Speerspitze mit der integrierten Passion Linie obendrauf. Das ergibt in Summe vier Designlinien, welche 2020 noch um eine Grifflosserie auf fünf De- signlinien aufgestockt wird, um dem Wunsch unserer österreichischen Handelspartner nachzukommen. Zum Beispiel bespielen wir das wichtige Thema Dampf bei den 60 cm Öfen bereits in der Einstiegsklasse und in der Oberklasse natürlich mit Volldampfgeräten. Zudem haben wir bei Bauknecht einige echte USPs, die wir bislang noch nicht gut genug kommuniziert und nach außen getragen ha- ben. Als zweite Marke rundet Privileg die Möglichkeiten im qualitativem Einstiegsbe- reich sauber ab, wobei auch hier die mar- keneigenen USPs nicht zu kurz kommen. Warum sollte der Fachhandel also nun auf Bauknecht setzen? D.S.: Wir haben sehr wettbewerbsfä- hig positionierte und innovative Produkte, ein Vollsortiment, fünf Jahre Vollgaran- tie und einige USPs, wie eben erwähnt. J.R.: Mit der Serie Passion haben wir zu- dem eine Perle im Sortiment. Die Serie ist der wichtigste Ansatzpunkt für Küchen- spezialisten, die auch eine sehr attrakti- ve Wertschöpfung ermöglicht. Die Gerä- te finden sich nicht im EFH wieder und die Serie wird von uns in allen Elemen- ten sehr gepflegt und weiterentwickelt. Wie sehen Sie den österreichischen Markt und welche Rolle soll Whirl- pool darin in Zukunft wieder spielen? J.R.: Für uns hat sich nach drei derarti- gen Jahren tatsächlich die Frage gestellt, ob es überhaupt noch Sinn macht, den Markt hier zu bearbeiten. Und wir haben uns eindeutig dafür entschieden! Wir wol- len unsere einstige Stärke zurückgewin- nen. Das ist unsere klare Marschrichtung. Die Marke Whirlpool wird dabei hier- zulande keine Rolle mehr spielen? WHIRLPOOL/BAUKNECHT Die Reise ist noch lange nicht zu Ende Still ist es in den vergangenen Jahren um Whirlpool/Bauknecht geworden. Die Entwicklungen hierzulande waren alles andere als positiv. Seit einem Jahr verantwortet Jan Reichenberger nun die Geschicke der hiesigen Niederlassung und die Kehrtwen- de scheint geschafft. Im Gespräch mit ihm und Neo-MFH-Ver- triebsleiter Dieter Skopik erfuhr wohninsider, warum und wie es nun weitergeht. V on L illy U nterader GF Jan Reichenberger: „Wir haben ganz neu die Kontaktaufnahme per Whats-App installiert und mussten feststellen, dass das eines der sinnvollsten Tools überhaupt ist.“ Neo-VL MFH Dieter Skopik: „Wir haben sehr wettbewerbsfähig positionierte und innovative Produkte, ein Vollsortiment, fünf Jahre Vollgarantie und einige USPs.“ Fotos: Whirlpool

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