Dezember 2021/Jänner 2022
06. 2021 |Dezember/Jänner |wohninsider.at 23 BRANCHENTALK bett. Dafür muss das Möbel so konzipiert sein, dass weder der Sitz- noch der Liegekomfort zu kurz kommen. Bei uns steht der Komfort im Zentrum. Sitzen, Liegen, Schlafen und die Be- dienung müssen komfortabel und einfach sein. Wie viel moderne Technik muss, kann oder darf in Möbel stecken? Wir merken eine Tendenz zu elektrischen Funktionen. Mittlerweile stecken in rund 60 Prozent unserer Polstermöbel elektrische Funktionen, wobei vor allem Relaxfunktio- nen gefragt sind. Mechanische Varianten werden oft bei Bettfunktionen bevorzugt, weil es leichter und schneller geht. Es gilt im- mer abzuwägen, ob elektrische Funktionen überhaupt sinnvoll sind. Bei Relaxfunktionen oder unserem Infrarot-Tiefenwärmensystem ist es so, bei Bettfunktionen finde ich es nicht, und bei App-Steuerungen ist für mich fraglich, ob sie wirklich für den gewünschten Mehrwert sorgen. Das Thema Nachhaltigkeit wird beim Handel und beim Konsumenten immer wichtiger. Wie wird es gelebt, kommuni- ziert und nachgefragt? Unsere Möbel sind 100 Prozent handmade in Austria, setzen auf hochwertige, geprüf- te Materialien, lösungsmittelfreie Verklebung und werden emissionsarm und nachhaltig produziert. Wie unsere HändlerInnen unsere Nachhaltigkeitsphilosophie kommunizieren ist unterschiedlich. Viele sind schon sehr affin, andere se- hen es als Verkaufsargument, für die meisten PartnerInnen zählt vorrangig das qualitativ hochwertige Möbel mit De- sign, Komfort, Funktion. Vor allem Qualität und Design haben in den letzten Jahren merklich an Bedeutung gewonnen. Spürbar hat auch der mittelständische Handel in den letzten eineinhalb Jahren zugelegt, er muss weiter befeuert werden, und ich hoffe, der Trend geht weiter. Vor allem im letzten Jahr mit Lockdowns und den Lieferproblemen aus Fernost und Osteuropa haben KonsumentIn- nen ein verstärktes Bewusstsein dafür entwi- ckelt, woher die Produkte kommen, und regio- nale Hersteller, wie wir, sind dadurch wieder in den Fokus gerückt. Das ist für unsere Bran- che sicher eine gute, spannende Entwicklung. Wie läuft es bei Ihnen aktuell? Auftragslage und Umsatz im letzten Jahr waren gut. Die Nachfrage nach Pols- termöbeln ist ungebremst. Wir hatten und haben, wie viele Unterneh- men, mit Rohstoffknappheit und Zuliefer- problemen zu kämpfen, vor allem bei unseren Hauptwerkstoffen, also Holz, Schaumstoffen und Federkernen. Das ist eine Herausforde- rung, weil wir ja auf Kundenwunsch ferti- gen. Wir hatten zwar nie Engpässe, aber die Preise sind natürlich massiv gestiegen und das wirkt sich auch auf die Produktpreise aus. Wir müssen seit Herbst bei allen Händlern einen Materialaufschlag verrechnen. Es ist wirklich eine knifflige Situation. sedda-Pro- dukte sind und bleiben aber österreichische Produkte, und wir werden weiterhin auf beste Werkstoffe und Materialien für die gewohnte sedda-Qualitäten setzen. Wir versuchen, die Lieferzeiten wieder zu normalisieren, die sich durch ein unglückliches Zusammenspiel aus guter Auftragslage und langen Lieferzeiten bei den Zulieferern verlängert haben, und die Situation weiterhin gut zu meistern. Wie sieht es bei MitarbeiterInnen aus, Stichwort FacharbeiterInnen-Mangel!? Im Bereich Logistik und bei den Facharbei- tern der Produktion ist es aktuell schwerer, generell sind wir aber sehr zufrieden und konnten den Personalstand von rund 210 MitarbeiterInnen halten. Wir sind auch bei der Lehrlingsausbildung gut aufgestellt, ziehen viele Lehrlinge an und bilden unse- ren eigenen Polsterernachwuchs aus, sodass unsere zukünftigen Fachkräfte von der Pike auf unser Qualitätsbewusstsein und unsere Handwerksqualität erfahren und erlernen. www.sedda.at Puristisch, vielseitig, individuell: Das Designmodell ARTEMIS mit dem Stoff NAPOLI. Newcomer mit cleveren Funktionen: Das Modell easy NOVA. „Bei uns gehört der Mehrwert durch Funktionen zur Philosophie, im Schlafsofa- Bereich sind wir sicher die Stärksten.“ „Wir merken eine Tendenz zu elektrischen Funktionen.“
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