Februar / März 2019
01.2019 | Februar/März |wohninsider.at 29 und Situation. Die Zusammensetzung der Materialien bei GAIAs Blütenblättern behält diese Philosophie bei. Ist Sitzen, sind Sessel etwas Emotionales? Davon bin ich überzeugt. Wenn man auf einem GAIA-Sessel Platz nimmt, ist es ein unerwartetes Erlebnis, man fühlt sich wohl, umarmt und man kann nicht aufhören, die Blütenblätter der Armlehne zu streicheln. Die Form und die Materialien fühlen sich so angenehm an. Dinieren und Loungen sind zwei Bereiche, die immer mehr zusammenwachsen, auch mit Stühlen. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Ist es gewissermaßen eine „Evolution des Ses- sels“? Dining- und Lounging-Bereiche werden immer mehr verbunden. Dieselben Merkmale bei den Stühlen und den Polsterstühlen zu ha- ben, erzeugt einen anspruchsvollen Effekt und kann den Raum noch einheitlicher wirken lassen. Sofas, Tische, Stauraummöbel und Sessel – was ist die Her- ausforderung bei der Gestaltung eines Stuhls? Vermutlich ist die Gestaltung eines Stuhls die größte Herausforde- rung für einen Designer, als es ein so gut erforschtes Feld ist und rich- tig schwer, etwas Neues zu kreieren. GAIA ist aus dem Blütendesign entstanden, danach habe ich an der Balance all der anderen Details des Stuhls gearbeitet, um ein harmonisches Endergebnis zu erreichen. Sie sagen selbst, dass Sie immer versuchen, eine einzigarti- ge Sprache zu entwickeln, die es Ihnen ermöglicht, mit viel- fältigen Realitäten zu arbeiten. Was ist diese „einzigartige Sprache“? Wenn ich gestalte, leitet mich immer die organische Welt. Mein Hauptfokus liegt auf der Suche nach Harmonie zwischen klaren Merkmalen, Zweck, Innovation und dem Weglassen von Überflüssi- gem. Ich nenne es „Gleichsetzung der Details“, weil keines von ihnen zu klein ist, um ignoriert zu werden. Es ist eine schwere Aufgabe, inso- fern als die einzige Chance, die wir beim Streben nach der Gestaltung authentischer, zeitloser Objekte haben, ist, jedes kleine Detail dessen zu beachten, was wir im Blick haben. Und die nächsten Projekte? Können Sie schon etwas verra- ten oder uns zumindest einen Hinweis geben? Es ist eine tolle Zeit für meine Studio-Aktivitäten: Wir arbeiten an zahlreichen neuen Projekten, die mich insofern anregen, als sie mich viel entdecken und experimentieren lassen. Wir haben ein aktuelles Projekt im Lichtbereich, ein anderes dreht sich um akustischen Kom- fort, einen Teppich, eine Glaswaren-Kollektion und der Rest … nun ja … das ist noch geheim. ZU MONICA ARMANI Die Architektin und Designerin Monica Armani arbeitet in Trient und Mailand. Geboren 1964 in Trient, startete sie ihre professionel- le Karriere an der Seite ihres Vaters, dem Architekten Marcello Ar- mani, der ihr die Passion für Design und Planung, den Fokus auf das Detail und den Enthusiasmus, neue Ideen zu entdecken, mitgab. Seit 1996 entwirft sie erfolgreich Produktlinien, arbeitete für renom- mierten Möbellabels wie B&B Italia, Boffi, Luceplan, Tribù, Cassina, Molteni&C, Moroso, Poliform, Cappellini, Viccarbe und KFF, und ist auch im Architekturbereich erfolgreich. www.monica-armani.com www.kff.de „Silenzio“ für Luceplan aus Armanis Designfeder ist ein Crossover von Licht, Dekoration, Haute Couture und Schallabsorption, gehüllt in Kvadrat-Stoffe. Schwebende Leichtigkeit: Pianura, ein Wand- Arbeitsplatten-System, created by Monica Armani für Boffi. © Monica Armani Links: Eindrucksvoll: Monica Armani stieg mit Progetto 1, einer Serie von Tischen und Accessoires, in die Designwelt ein – und setzte damit ein Ausrufezeichen. Rechts: Für Tribù kreierte Monica Armani die Kollektion „Tosca“, geprägt durch warm anmutende Flechtprofile. © Monica Armani
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