Februar / März 2019

01.2019 | Februar/März |wohninsider.at 87 entworfen, haben wir gerade ein neues Pro- dukt in der Ausarbeitung, das es dann erst- mals in Salzburg zu sehen geben wird.“ Auch die professionelle Ansprache von Design- orientierten und Architekten wird groß – und künftig noch größer – geschrieben. So ist man etwa auf der Architekten-Plattform Archito- nic vertreten und präsentiert auf den kom- menden Messen auch die Weiterentwicklung der eigenen Renderings in höchster Auflösung in drei gängigen Formaten. Caki: „Damit ist es Innenarchitekten möglich, unsere Produkte in ihre jeweiligen Planungsprogramme, etwa sketchup oder 3D max, zu integrieren, Textu- ren und Stoffe realitätsgetreu abzubilden und damit die Wohnraumgestaltung noch einfa- cher zu machen.“ Zukunftsträchtig ist für die Cakis auch die Ko- operation mit dem Elektrotechnik-Unterneh- men EVOline, das u.a. induktives Laden im Polstermöbel ermöglicht. „Unser Ziel ist es, dass diese Ausstattung vielleicht sogar zum Standard wird, und dass wir in der Ausstellung von EVOline auch dabei sind.“ „Wir bilden unsere Leute alle selbst aus“ Mitarbeiter und Ausbildung haben bei Ext- raforn einen hohen Stellenwert. Caki: „Wir bilden unsere Mitarbeiter selbst aus. In der Umgebung gibt es keine Fachschulen, so- dass wir mehr oder weniger permanent zwei bis drei Auszubildende in jeder Abteilung ha- ben.“ Stets wird dabei darauf geachtet, dass die neuen Mitarbeiter so schnell als möglich selbstständig arbeiten können. Und das Auf- gabengebiet der Mitarbeiter ist breit. Von der Näherei, dem Zuschnitt, der Polsterei, der Tischlerei, bis hin zur Prototypen-Werkstatt, in der Vater Deze größtenteils noch selbst die Entwicklung und den Feinschliff der Innovati- onen begleitet, wird hier alles gemacht. Und wie lange dauert es, bis ein Produkt fertig entwickelt ist? „Vom ersten Gedanken bis zum fertigen Produkt kann man bei uns etwa zwei Monate rechnen“, erzählt Caki. „Wenn die ersten Vorschläge von unseren Designern bei uns eintreffen, sprechen wir das mit unserem Art Director ab, machen Verbesserungsvor- schläge und geben es zurück an den Designer. Die so überarbeiteten Ideen werden dann bei uns sortiert und das erste Gestell gezeich- net und gebaut. Schließlich muss der Proto- typ dann einer Sitzprobe standhalten. Denn, wir sagen immer, ‘Die Sofas sind ja schließlich zum Sitzen da und nicht nur zum Ansehen.’“ Nach mehrmaligen Durchspielens steht dann der erste fixe Prototyp, anhand dessen dann die Schablonen zuerst per Hand gefertigt und schließlich digitalisiert werden. Aus dem Sofa werden dann die anderen Elemente entwickelt. Strenge Abfolge und Planung Eine sehr effiziente Planung und Arbeitsab- folge stehen bei Extraform jedenfalls an der Tagesordnung. Die Lager sind auf ein Mini- mum reduziert, Leder und Stoffe werden auf Kommission gekauft, und auch das Lager für die versandfertigen Erzeugnisse bietet nur für rund drei LKWs Platz. Innerhalb von 48 Stun- den muss sämtliche Ware ausgeliefert werden, so Caki. In fünf bis sechs Wochen werden die teils auf individuellen Kundenwunsch gefer- tigten Polstermöbel angefertigt und zum Kun- den gebracht. Und wohin geht die Reise? Neben den neuen Märkten in Österreich und Deutschland, lie- fert Extraform nach Russland, Ungarn, sowie die Staaten von Ex-Jugoslawien. Die Zeichen stehen also auf Wachstum und Erfolg, und so haben die Cakis noch viel vor. Mit einem Investitionsvolumen von rund 600.000 Euro wird gerade auf dem Firmengelände ein re- präsentatives und neuesten Standards entspre- chendes Firmengebäude geplant. Derzeit geht es um die Finanzierung. Caki: „Es soll dann ein echtes Aushängeschild für unsere Mar- ke entstehen, das neben einem Bürogebäude auch einen exklusiven Schauraum, aber auch ein Extraform-Museum beinhaltet. Gleichzei- tig werden wir auch die Möglichkeit haben, hier Events, Vorträge oder Schulungen für un- sere Mitarbeitern, Kunden, Architekten oder Partner zu veranstalten.“ Der Zeitrahmen ist derzeit mit fünf Jahren montiert. Schon jetzt steht fest, egal ob im alten oder neuen Gebäu- de, den Besuchern wird auch dann der selbst- gebrannte Schnaps kredenzt. www.extraform.at Fotos: Lilly Unterrader/wohninsider  Jeder der 70 Mitarbei- ter gehört zur Familie. Atila Caki: „Da ist man viel mehr als nur ein Chef für seine Mitarbeiter.“  Viele verschiedene Far- ben sind möglich. Gekauft wird größtenteils auf Kom- mission. Extraform steht für Tischlerqualität. Der Unterbau ist aus Massivholz und von Hand gefertigt.  Mit der Leder- schneidemaschine wurde der Ver- schnitt deutlich re- duziert. Eine Inves- tition, die sich bald amortisierte. 

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