wohninsider Februar/März 2021

01. 2021 | Februar/März |wohninsider.at 3 EDITORIAL Der Unterschied und die Work-Life-Balance K eine Marketingaktion und keine Werbung hätte die Digitalisie- rung so vorantreiben können wie die Coronakrise. Derzeit sitzt alles vor Laptop, iPad und/ oder Smartphone. Vom Kind bis zu Oma und Opa. Kauf, Information, Kommunika- tion, Unterhaltung, Bildung, Freizeit ... alles funktioniert online. Produktpräsentationen, Meetings, Schulen, Datings … alles läuft live über Bildschirm, Display oder App. Ob das Folgen haben wird? Gesundheitlich, physisch oder psychisch? Das werden wir wahrschein- lich erst in einigen Jahren sehen. Fakt ist: die Digitalisierung ist durch Corona so richtig in Gang gekommen und sie wird sich immer weiterentwickeln. Sie ist ein wichtiger Be- standteil in unserem Leben geworden und hat mehr oder weniger in alle Bereiche Ein- zug gehalten. Und den ewigen „Verweigeren“ sei gesagt: Die Digitalisierung wird bleiben. B rauchen wir das „A ndere “ noch ? Warum soll der Konsument heute noch in ein Geschäft gehen, oder warum sollen Sie als Fachhändler noch real eine Fachmesse besuchen? Ganz einfach, weil dem Digitalen das Erlebnis und die Überraschung fehlt. Ein Beispiel: Ich kaufe online in einem Super- markt ein und habe auf meinem Einkaufszet- tel Äpfel und Birnen stehen. Dann such ich diese in der Suchmaschine und bestelle. Ich gehe real in den Supermarkt, will Äpfel und Birnen kaufen, sehe aber noch frische Bana- nen und Weintrauben. Also werde ich zusätz- lich was mitnehmen. So funktioniert IKEA. Sie wollen einen Sessel kaufen und kommen mit Sessel plus Schuhlöffel nach Hause. Ein zweites Beispiel: Eine Produktinfo auf einer Firmenwebsite: Der Fachhändler kann im Internet alle seine Partnerfirmen besuchen. Die Webauftritte werden immer besser, sie in- kludieren Schulungen, Vorträge, Videos und und und. Die Firmen geben diesbezüglich richtig Gas. Der Fachhändler wird dort bes- tens informiert und kann sofort bestellen. Aber sucht er im Netz neue Partnerfirmen, andere Produkte? Wie er es zum Beispiel im Vorbeigehen auf einer realen Fachmesse se- hen könnte? Trifft er Kollegen, wo er vielleicht einen guten Tipp bekommen könnte? Hört er zwischen den Zeilen, was in der Branche los ist? Es ist wie Zeitungslesen: Im Internet lesen Sie Headlines und wichtigste Stories, beim Durchblättern finden Sie aber viel Anderes, was Sie auch interessieren könnte. Und dass man sich als Fachhändler differenzieren muss und anders sein sollte, das wissen wir alle. Noch ein Beispiel: Ich habe dieser Tage im TV einen Beitrag über die Hurtigruten (Schiffslinie in Norwegen) gesehen. Ganz toll, wie die Schiffe durch die Fjorde zum Nord- cup fahren. Wunderschön. Es war aber viel schöner, als ich selbst einmal an Bord des Schiffes und am Nordcup stand. Das gefühlte Erlebnis und das Thema Über- raschung fehlt in der digitalen Welt, wie bei einem Gespräch der Smalltalk. Man spricht heute sehr oft von der Work-Life-Balan- ce, diese hängt gewaltig schief. Das Digitale (Work) ist und wird dominanter, also verges- sen wir nicht das Analoge (Life). Viel Spaß bei Lesen wünscht Ihr Gerhard Habliczek IMPRESSUM wohninsider.at – Das B2B-Magazin für die Einrichtungsbranche. Verlag und Medieninhaber: Wohninsider Medien GmbH, A-1150 Wien, Eduard-Sueß-Gasse 12/2, office@wohninsider.at, FN: 486285 a, UID: ATU73559936. Herausgeber und Chefredakteur: Gerhard Habliczek, Redaktion: A-1120 Wien, Ratschkygasse 44/32, T: +43 (0) 1 2809374, gh@wohninsider.at , www.wohninsider.at . Redaktion: Gerhard Habliczek, Anna Habliczek, Mag. Sylvia Pilar, Mag. Lilly Unterrader. Gestaltung und Grafik: Mag. Michaela Schneider. Lektorat: Kristina Habliczek. Anzeigenannahme: Anna Habliczek, Ratschkygasse 44/32, A-1120 Wien. T: +43 (0) 1 2809374, ah@wohninsider.at Verwaltung & Abos: Ratschkygasse 44/32, A-1120 Wien. T: +43 (0) 1 2809374, office@wohninsider.at. 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