wohninsider Februar/März 2021

92 wohninsider.at | Februar/März| 01. 2021 TRAINING : WISSEN U m in Postcorona-Zeiten erfolgreich zu sein, brauchen die Unter- nehmen jetzt Mitarbei- ter mit innovativen Gedanken, Mut und Tatendrang. Solche Menschen werden interne Quer- und Weiterdenker oder bisweilen auch Or- ganisationsrebellen genannt. Sie sind Wachrüttler, Infragesteller, Andersma- cher, Vorwärtsbringer, Zukunftsgestalter. Sie sprühen vor Ideen, wie man das, was in die Jahre gekommen ist, besser ma- chen könnte, sollte und müsste. Der neue Trend: Individualisierung, Emotionalisierung, Erlebnisse Früher hatten alle die gleiche Schallplat- te, heute hat jeder seine ganz persönliche Playlist. Was bedeutet: Die Kunden von heute wollen keine Massenprodukte und Gleichmacherei, sondern Originalität, Unikate und zudemVarianz. Individuali- sierung, Emotionalisierung und Erlebnis- se, auch Customer Experiences genannt, sind fortan die ganz großen Trends. Wer auf diese Kundenbedürfnisse eingeht, sorgt für Loyalität, für Weiterempfehlun- gen und für Aufpreisbereitschaft. Will man sich also aus der Belanglosig- keit lösen, braucht es ständig neue Ideen – von Menschen, die außergewöhnliche Dinge denken und tun. Indem man die „Ideenfunken“ seiner internen Freigeister einfallsreich nutzt, macht man sich span- nend – und damit begehrlich. Man kann gar nicht genug verrückte Ideen haben, um seine Kunden immer wieder neu zu betören. Und man braucht viele solcher Ideen. Denn nur, wer viel würfelt, der würfelt am Ende auch Sechser. „Meine Mitarbeiter haben aber keine gu- ten Ideen“, meinte neulich einer. Manche Obere glauben tatsächlich noch immer, sie müssten alles selbst am besten wissen und ihren Leuten sagen, wie die Dinge zu laufen haben. Sie können sich schlecht auf fremde Sichtweisen einlassen und nur schwer akzeptieren, wenn auch andere mit Einfällen glänzen. Dabei gelingt es am besten gemeinsam, Ideen zu entwi- ckeln, die zuvor noch niemand hatte, und auf die man allein nicht gekommen wäre. Die „Weisheit der Vielen“: Mit klugen Köpfen löst man jedes Problem Wollen die Beschäftigten denn wirklich beteiligt werden? Im Rahmen einer Hau- fe-Studie wurden dazu knapp 12.000 Mitarbeiter aus Unternehmen in Deutsch- land, Österreich und der Schweiz befragt. Das Ergebnis: Ì 84 % wünschen sich mehr Mitsprache- möglichkeiten bei operativen Entschei- dungen Ì 77 % wären motivierter, wenn sie mehr einbezogen würden Ì 73 % glauben, dass die eigene Firma erfolgreicher wäre, wenn sich die Mit- arbeiter stärker einbringen könnten Mitarbeiter geben ihre Ideen aber nur dann preis, wenn sie glauben, dass diese Wertschätzung erfahren. Und wenn sie wissen, dass Fehler kein Beinbruch sind. Denn Fehler sind der Preis für Evolution und Innovation. Fehler machen bedeutet: Üben, um siegen zu lernen. Mit einer sol- chen Einstellung können bahnbrechende Erfolge gelingen. Darüber hinaus helfen pfiffige Vorgehensweisen, um das unter- nehmerische Vorankommen mithilfe wei- terdenkender Mitarbeiter zu initiieren. ANNE M. SCHÜLLER Die Sprechblasenmethode: SO KOMMEN SIE AUF NEUE IDEEN Wer die Zukunft erreichen will, braucht neue Ideen. Andere Ideen. Bessere Ideen. Viele solcher Ideen. Er muss sich von Veraltetem lösen und den Sprung ins Neuland wagen. Mit der Sprechblasenmethode kann das sehr zügig gelingen. Fotos: Anne Schüller Anne M. Schüller ist Management- denker, Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin und Businesscoach. Die Diplom-Betriebs- wirtin gilt als führende Expertin für das Touchpoint Management und eine kundenfokussierte Unternehmens- führung. Zu diesen Themen hält sie Impulsvorträge auf Tagungen, Fachkon- gressen und Online-Events. 2015 wurde sie für ihr Lebenswerk in die Hall of Fame der German Speakers Association aufgenommen. Beim Business-Netzwerk Linkedin wurde sie Top-Voice 2017 und 2018. Von Xing wurde sie zum Spitzenwriter 2018 und zum Top Mind 2020 gekürt. Ihr Touchpoint Institut bildet zertifizierte Touchpoint Manager und zertifizierte Orbit-Organisationsent- wickler aus. Die Autorin

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