wohninsider Juni-Juli 2018
126 wohninsider.at WOHNEN kein Problem dar. Denn meistens, wenn ein Haus gebaut wird, gibt es davor schon die In- stallationspläne und dann geht sich alles aus. Sie sind ja Komplettanbieter. Wo liegen Ihre Schwerpunkte? F.H.: Wir machen sehr viele Küchen und Essen inklusive der Geräte. Da arbeiten wir hauptsächlich mit den Firmen DAN, ewe/FM und Schüller zusammen. Einiges machen wir auch mit Team 7. Wir verkaufen dann aber eine Handl-Küche und keine Marke. Der Kun- de vertraut mir dabei. Eine Ausnahme sind die Käufer von Team7, das sind Markenkäufer. Sie verbindet ja auch eine lange Partner- schaft mit der Firma Prenneis... F.H.: Das ist richtig. Mit Prenneis arbeiten wir viel im mittleren und preiswerten Bereich. Der große Vorteil dabei ist, dass man da sehr viele Elemente hat, mit denen man jonglieren, das zusammensetzen und planen kann. Und wir bemerken, dass auch die Firma Prenneis im Wandel ist und sich auf den Kunden immer mehr einstellt. (siehe auch Kasten nächste Seite) Wenn ich mir Ihre Partner ansehe, sind das hauptsächlich österreichische Unterneh- men... F.H.: Wenn möglich arbeiten wir mit öster- reichischen Firmen zusammen. Der Kunde schätzt das immer mehr. Denn es gibt genug Kunden, die fragen, wo die Produkte herkom- men. Wenn das zu sehr ostlastig ist, dann gibt es manchmal auch Ablehnung. Sie haben ja eine besondere Beziehung zu Ihrem Verband – GARANT Möbel Austria... F.H.: Ja, mein Vater war Gründungsmitglied, vor 50 Jahren hat er gemeinsam mit Dr. Hett- ler den ÖMGE gegründet. Wir haben erst unlängst die 50-Jahr- Feier gehabt. Welche Marketingaktivitäten und Incentives bieten Sie Ihren Kunden an? F.H.: Früher haben wir sehr viel Prospektwerbung gemacht, das ma- chen wir jetzt nur sehr reduziert. Wir ar- beiten dafür sehr viel mit Direct Mailing und Stammkundenmailing. Bei unseren Haus- messen, die wir zweimal im Jahr veranstal- ten, schreiben wir 2000 Wiener Kunden an und machen auch Zeitungseinschaltungen. Social Media bauen wir gerade auf. Über den Verband hatten wir kürzlich den Autor Bernd Aichner bei uns, da sind 160 Leute ge- kommen. SERVICE&MORE hat alles orga- nisiert und die Preise ausverhandelt. Allein könnte man sich so eine Veranstaltung nicht leisten. Sie sind gerade auf der Suche nach Mitar- beitern. Wie schwierig ist es heute, gutes Personal zu finden? Conny Handl: Im Verkauf ist es ein bissl leichter. Da können wir auch Quereinsteiger nehmen, die dann umgeschult werden. Aber Monteure sind ein ganz schwieriges Thema. Die spielen eine zentrale Rolle im Unterneh- men und sind schwer zu bekommen. Wir ha- ben sogar eigene Lehrlinge ausgebildet, aber die sind dann beide weggegangen. Apropos Ausbildung, Garant hat ja eine eigene Wohnakademie... F.H.: Die ist sehr gut, die haben wir vor 20 Jahren selbst auch gemacht. Da gibt’s Kurse in Buchhaltung, Planung, Psychologie. Wir schi- cken alle unsere Mitarbeiter da hin und auch unsere Monteure werden dort geschult. Wie schätzen Sie die Zukunft für den Fach- handel ein? F.H.: Derjenige, der den Umstieg schafft, den Weg der individuellen Beratung geht, dem Kunden ein Komplettangebot macht und den Kunden bindet, der hat super Chancen. Man sieht das jetzt schon, dass die Fläche verliert und wir Zugewinne haben. Welche Rolle spielt Preisgestaltung und Finanzierung? F.H.: Das Budget ist wichtig, steht aber nicht im Vordergrund. Wir stecken den Rahmen ab, bleiben dann meistens unter dem Rah- men, damit der Kunde dann noch entschei- den kann, was er zusätzlich will. Das Thema Fremdfinanzierung haben wir früher mal an- geboten, aber das wurde nicht angenommen. Die Kunden haben meistens das Geld. Welche Rolle spielt Beratungsdiebstahl? F.H.: Das ist derzeit leider noch immer ein Problem. Wir haben uns in der Branche noch nicht einigen können, aber da besteht drin- gender Handlungsbedarf. Wir sitzen da oft zwei, drei Tage bei einem Plan und dann sagt der Kunde „Danke“, macht ein paar Fotos mit dem Handy und geht. C.H.: Und die gehen dann gar nicht so sehr zur Großfläche, sondern zu den Garagenver- käufern. Die schicken die Kunden gezielt in den Möbelfachhandel, unter dem Motto: „Schau dir das an, und ich mach dir dann den Preis.“ „Gerade im Schlaf- zimmer werden Naturmaterialien wieder wichtiger.“ Conny Handl Eine Lesung mit Starautor Bernd Aichner brachte im Frühling 160 Leute in das Möbelhaus von Handl in Heidenreichstein. Auf 5.000 Quadratmetern deckt das Unternehmerpaar alle Wohnbereiche ab und bietet dem Kunden die Kompletteinrich- tung, vom Boden bis zur Wandfarbe. Fotos: Handl
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