wohninsider Juni-Juli 2018
40 wohninsider.at NETZWERKE Das Thema Internet und Digitalisierung beschäftigt uns alle und es ist die größ- te Veränderung im Han- del bzw. im Kaufverhalten des Endkun- den seit Jahrzehnten. Wir können uns dem aber nicht verschließen, sondern jeder muss sich positionieren und Pro- fil zeigen. Wir müssen Digitalisierung annehmen und unsere Nische speziell im Fachhandel finden. Ich sehe enorme Chancen für den Mittelstand und für die Fachhändler. Große Flächen und Riesenauswahl sind nicht mehr so ent- scheidend wie vor Jahren. Die Auswahl findet der Kunde heute im Netz. Aus diesem Grund kämpft die Großflä- che mit abnehmender Kundenfrequenz. Früher wurde mehrfach das Möbelhaus besucht, heute wird im Internet vor-aus- gewählt. Daher hat der Mittelstand mit kleineren Flächen die Chance, als Er- gänzung mit einer ordentlichen Home- page diesen Nachteil auszugleichen. Als Fachhändler kann man die Auswahl im Netz durch einen Online Shop beliebig ausweiten. Mit Beratung gewinnt der Fachhandel immer mehr an Bedeutung und punktet gegenüber der Großfläche. Der Kunde will sich zwar im Netz informieren, aber kaufen bei Menschen. Speziell bei bera- tungsintensiven Produkten im mittleren und hochwertigen Preissegment will der Kunde, trotz Vorinformation im Netz, fachliche, kompetente Beratung und kauft dort, wo er Vertrauen genießt. Mit Beratung, Service und Montage kann der Fachhändler heute begeistern. Die Schwächen der Großfläche muss er heu- te zu seinen Stärken machen. Wir sehen auch bei uns im Hause die großen Veränderungen: Ich persönlich habe früher die Kosten für einen digi- talen Marktauftritt für sinnlos gehalten. 2015 haben wir dann in eine ordentli- che Homepage investiert, um den End- kunden über unsere Produkte zu infor- mieren. 2016 hatten wir 5.000 Zugriffe pro Monat, 2017 waren es schon dop- pelt so viele, 10.000 pro Monat. Es ist daher wichtig, dass sich Fachhandel und Hersteller vernetzen und ergänzen. Der Fachhändler und speziell der Ein- kaufsverband, ist heute noch mehr ge- fordert, die richtigen Hersteller für den Mittelstand auszuwählen. Mittelstand und Hersteller müssen zusammenpas- sen, denn der Kunde sucht im Fachhan- del individuelle Beratung und fordert Handel und Hersteller mit seinen Wün- schen. Da Möbeltischlereien immer mehr verschwinden, ist der Fachhan- del der Ansprechpartner für individuel- le Lösungen. Auch das Thema Eigenmarken be- kommt immer mehr Bedeutung. Dieses Thema wird von den Einkaufsverbän- den sehr professionell mit den Herstel- lern angegangen und umgesetzt. We- gen eines Kleiderschranks für 99 Euro braucht der Kunde heute kein Möbel- haus. Das kauft er im Netz inklusive Zu- stellung. Daher wird der Druck auf die Großfläche im Preiseinstieg stärker. Für beratungsintensive Produkte fehlt das gute Personal. Da der Kostendruck in der Großfläche steigt, werden Personal- ALFRED REINDL „ES MENSCHELT WIEDER!“ Alfred Reindl, Geschäftsführer der Firma Schösswender, war eingeladen, anlässlich der GfMTrend Jahres- hauptversammlung im Wiener Intercontinental im Namen der österreichischen Möbelhersteller einige Worte an die Versammlung zu richten. Reindl sprach in seiner Rede das Tagungsmotto „GfMTrend 4.0 erfolgreich im Mittelstand“ aus Sicht der Möbelhersteller an. Foto: wohninsider „Der Mittelstand gewinnt wieder dazu.“ „ „Es ist wichtig, dass sich Fachhandel und Hersteller vernetzen und ergänzen.“ Alfred Reindl , Geschäftsführer der Firma Schösswender, auf der Jahreshaupt- versammlung des GfMTrend Verbandes. „Die Auswahl findet der Kunde heute im Netz.“
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