wohninsider Juni-Juli 2018

wohninsider.at 49 WOHNDESIGNERS dererseits ist es ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Dazu kommt, dass Beate, als Lilienporzellan seine Produktion beendet hat, die Original-Farbpigmente gekauft hat. Unsere Intention war also, etwas Neues mit Design, dem Material Porzellan und diesen spezi- ellen Farben zu gestalten. Wie lässt sich das Design der Leuchten beschreiben? Modular, individuell, nachhaltig und bunt! Das De- sign hängt natürlich stark mit dem Gedanken einer semi-industriellen Fertigung zusammen. Wir haben keine Einzelleuchte, sondern ein System entwickelt. Dabei werden fünf schlichte, geometrische Grund- körper inklusive des Baldachins untereinander kom- biniert. Sie werden zu verschieden großen Pendel- leuchten bis hin zu einem fünf-flammigen Luster assembliert. Wir können mit Pearls auf unterschied- liche Räume reagieren. Wichtig war uns, dass sie sowohl in reduzierten Interiors als auch über einen einfachen Bauerntisch passen. Einer unserer Grund- gedanken ist aber auch: „Design your own lamp“ – die perlenförmigen Elemente und unsere Farben lassen sich auch für und von den Kunden zusammen- stellen. Das ist bereits möglich und wir arbeiten dar- an, die Möglichkeit der individuellen Leuchtengestal- tung weiter zu verbessern. Apropos: Wie ist die Farbgestaltung? Wir arbeiten mit den Original-Lilienporzellan-Farb- pigmenten und diese werden mit weiteren Farben ergänzt, so dass wir eine harmonische Farbpalette anbieten können. Für unsere Serie haben wir vier Farbkombinationen entwickelt. Dabei waren uns Farbgruppen wich- tig, von Rot/Rosé-Schattierungen, über Grün-Gelb bis hin zu Blautönen und na- türlich Schwarz, Weiß und Grau. Ist die Pearls Kollektion für den Privatbe- reich gedacht oder auch für das Objekt? Für beides. Beim Crowdfunding war die Tendenz stark in Richtung Privatbe- reich, unsere Leuchten wurden neben Österreich auch nach Deutschland, in die Schweiz, Italien und die Slowakei ver- kauft. Sie sind aber auch schon in einem Hotelprojekten eingesetzt worden, und aktuell arbeiten wir an einem öffentli- chen Projekt, bei dem wir einerseits unse- re Lampen einbringen und uns anderer- seits mit Wandgestaltung aus Porzellan beschäftigen. Tendenz und Blick gehen also über die Leuchte hinaus in Richtung gesamter In- nenraum? Leuchten und Lampen werden unser Fokus bleiben, wir arbeiten aber schon an neuen Produkten, die da- rüber hinaus gehen. Porzellan kann nicht nur innen eingesetzt werden, sondern funktioniert dank seiner Eigenschaften auch perfekt im Außenraum. Wir wol- len Porzellan auch in anderen Dimensionen denken, als größere Objekte. Wo sind die Lampen erhältlich? Einerseits natürlich direkt bei uns. Aktuell bauen wir unser Händlernetzwerk mithilfe unserer Agentur auf. Wir bieten die Pearls Kollektion Lampen- und Einrichtungsgeschäften an. In Wien sind wir in „das möbel“ und bald im „Jo- han Wohnen“ vertreten. Wir sind derzeit in vielen Gesprächen. Werdet ihr euch auf Messen präsentie- ren? Das werden wir sicher machen und star- ten damit bald. Ende Mai sind wir zum Krekhy Collectors Festival in Mikulov eingeladen. Im Herbst gibt es den Design- blok und natürlich die Vienna Design Week – das wären für uns die nächsten spannenden Präsentationsmöglichkeiten. Habt ihr eine konkrete Zielgruppe im Blick? Natürlich sprechen wir mit unseren Lam- pen designaffine Personen und den Pri- vatbereich an, aber bei weitem nicht nur. Ein Schwerpunkt von Lucy.D ist die Pla- nung – so können wir die Pearls Kollekti- on in öffentliche Projekte einplanen und somit auf unterschiedliche Raumsituati- onen eingehen. Wir haben die Lampen von Anfang an so konzipiert, dass sie zum Beispiel auch als Spots ausgeführt werden können. Das Spannende daran ist, dass man dann wirklich nur den Por- zellankörper hat. Diese Idee und Ent- wicklung finalisieren wir aktuell. Kannst du schon etwas zu den nächsten Entwicklungen verraten? Andeuten kann ich, dass es mit unserem System neben der Ausführung als Pen- delleuchten und als Luster auch Wand-, beziehungsweise Deckenleuchten geben wird, vermutlich schon Ende dieses Jah- res. Wir haben außerdem auch weiter experimentiert und etwas Neues entwi- ckelt, das als Sonderkollektion gelauncht wird – und das schon sehr bald. www.neuzeug.at Mehr als eine Leuchte: Bei dem raffinierten System lassen sich die fünf Grundkörper ganz einfach kombinieren. „Wir haben keine Einzelleuchte, sondern ein System entwickelt.“ „Wir wollen Porzellan auch in anderen Dimensionen denken, als größere Objekte.“

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