wohninsider Juni-Juli 2018

wohninsider.at 71 KÜCHE serer Partner aus Tischlerhandwerk, Handel und Küchenproduktion.“ In der Flexibilität sieht Schnellnberger ein Plus gegenüber grö- ßeren Marktakteuren: „Wir sind beweglicher und haben wesentlich kürzere Lieferzeiten von rund einer Woche.“ Unter einer gewissen kritischen Größe geht’s dennoch nicht: „Das Anbieterfeld hat sich reduziert. Viele wollen den Sprung vom Handwerk zum digitalisier- ten CNC-Industriebetrieb nicht mehr mitma- chen. Die Zeiten, als man den Naturstein mit der Schablone von Hand bearbeitet hat, sind jedoch vorbei.“ Automatisierung sorgt für perfekte 3D-Kontur Erst vor zwei Jahren hat die Schnellnber- ger Produktions GmbH rund 3,5 Millionen Euro in eine moderne Fertigung investiert. Tageslicht füllt die hohen Hallen. Die Bear- beitungsmaschinen sind mit Kameras ausge- stattet. Der Naturstein wird so automatisch mit einer digitalisierten Zeichnung abgegli- chen und entsprechend geschnitten und ge- bohrt. Stolz ist Robert Schnellnberger auf das neue Wasser-Jet-Gerät: „Damit lässt sich al- les bearbeiten, von Stein bis Keramik. Mit der schwenkbaren Düse können wir jede Kontur präzise und dreidimensional ausschneiden.“ Am Dach der Halle wurde eine Photovoltaik- anlage installiert. Gesamtleistung: 200 Kilo- watt. Das bedeutet, dass an sonnigen Tagen sogar noch Strom ins Netz eingespeist wird. Die Voraussetzungen am Markt sind derzeit gut. Schnellnberger berichtet von einem Um- satzwachstum von knapp 40 Prozent seit dem Werkszubau. Der Trend zu Küchen-Arbeits- platten aus Stein hält an. Die Sättigung liegt hier in Österreich bei 17 Prozent, in ande- ren europäischen Ländern jedoch zum Teil weit darüber. Potenzial ist also noch gegeben. Schnellnberger liefert die Arbeitsplatten bis nach Wien und arbeitet mit Herstellern wie HAKA, DAN oder Wohnviertler zusammen. Ein weiterer Trend ist die Entwicklung des Badezimmers zur Wellness-Oase. „Gefragt sind Fliesen aus Naturstein oder Marmor so- wie Fliesen in Holzoptik. Auch für Großkera- mik mit Abmessungen von 3 mal 1,5 Metern kommen immer häufiger Anfragen.“ www.schnellnberger.at Fotos: Reinhard Ebner, Schnellnberger Das Familienunternehmen betreibt meh- rere Geschäftsfelder, die miteinander ver- knüpft sind: In Pettenbach befindet sich die Produktions GmbH mit 13 Mitarbeitern. In Wartberg steht der Stammbetrieb, die Alf- red Schnellnberger GmbH, mit 60 Mitar- beitern und einer Filiale in Windischgarsten. Das Unternehmen beschäftigt 20 Mitarbei- ter in Verkauf und Büro sowie 40 Fachkräf- te, von denen jeweils die Hälfte im Fliesen- und im Naturstein-Segment tätig sind. Die Schnellnberger Immobilien GmbH wieder- um ist mit Immobilienverkauf und -entwick- lung befasst. „Für uns ist das ein Puffer, um unser Team auch während saisonaler Auf- tragsschwankungen im Baugewerbe optimal einzusetzen.“ Darüber hinaus gehört der Fa- milie Schnellnberger das Traditionswirtshaus Feichthub in Nussbach, das zugleich als riesi- ger Schauraum für die hauseigenen Steinkre- ationen dient. „Jeder dieser Betriebe schreibt für sich genommen schwarze Zahlen. Zu- gleich ergeben sich für uns dadurch wertvolle Synergien“, so Schnellnberger. „Mit Lieferzeiten von einer Woche schlagen wir wesentlich größere Mitbewerber.“ Links: Aus Stein lassen sich außergewöhnliche Kreationen für Innenräume zaubern. Unten: Die Kombination aus klassischen Fliesen mit Naturstein ist im Bad gefragt. Schnellnberger mal drei

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