wohninsider Juni-Juli 2019
03.2019 | Juni/Juli |wohninsider.at 117 ihm vertrauen.“ Melnicky: „Die meisten unse- rer Kunden wollen nichts von der Stange, da geht es um Lösungen. In weiterer Folge auch um Materialität. Ein wichtiger Punkt ist die Oberfläche.“ Trotzdem werde man immer wieder mit Preisen konfrontiert. „Wenn wir da mit unseremHausrabatt kommen, werden wir von einigen ausgelacht...“ Kurzes Schweigen – Und, konstatiert Gabi Melnicky: „Wir stellen leider immer wieder fest, dass viele Kunden belogen werden wollen und lieber einen Ra- batt kaufen als eine Lösung.“ Damit spricht sie ein heißes Thema an, dessen sich Gerhard Hackl ja seit geraumer Zeit mit seiner Werbe- Kampagne wider dem „depperten Rabatt- schmäh“ annimmt (siehe auch wohninsider 1/2019, Seite 48 ). Im Falle von Melnicky kontert man dem auf einer anderen Ebene: „Wir heben uns mit Individualität und Persönlichkeit ab, binden den Kunden ein. Bei uns bekommt er nichts oktroyiert. Die Planung ist ein Prozess, der ge- meinsam mit dem Kunden entsteht.“ Worauf Melnicky wert legt: „Oft arbeiten wir auf Au- genhöhe mit den planenden Architekten. Da können wir unser großes Massivholz-Know- how einbringen, das Wohnliche mit demFunk- tionellen verbinden.“ Denn eines ist für Gabi und ihre Schwester Margit offensichtlich: Die Kunden suchen wieder das Heimelige. „Sie wollen sich ein Nestchen bauen.“ Aber auch in scheinbar„banalen“ Dingen orientiert man sich amKunden: „Wir sind vor Ort beimKun- den, zu jeder Tageszeit. Weil wir wissen, dass berufstätige Leute nur abends Zeit haben.“ Jahresumsatz über die Wohnen & Interieur Als Verbandsmitglied bei Europamöbel sind die Unternehmer zudem gut vernetzt. Mel- nicky: „Mag. Lauß hat mich von den Vortei- len des Verbands überzeugt.“ Nicht nur die Leistungen, sondern auch die immer wieder neuen Marken waren hierfür ein wesentliches Argument. „So haben wir etwa Sachsenkü- chen kennengelernt. Die sind in der Oberflä- che, etwa dem Glaslaminat, einzigartig, bieten auch in der Innenausstattung Alleinstellungs- merkmale und ihre Planungsvielfalt ist groß- artig“, sagt Melnicky. Abgesehen von einigen Ausnahmen agiert man partnerseitig sehr österreichaffin, marke- tingseitig hat Melnicky traditionell sehr stark auf Herold on- und offline sowie die Freizeit- Beilage der Tageszeitung Kurier gesetzt. Die größte Resonanz erfährt das Melnicky-Team jedoch mit der jährlichen Teilnahme an der Wiener Wohnen & Interieur. Margit Krobath dazu: „Seit vielen Jahren sind wir schon auf der Messe und machen dort immer sehr viele Kontakte. Man kann sagen, wir generieren dort einen Jahresumsatz.“ Auch mit dem heu- rigen Auftritt war man zufrieden: „Als Team 7 Partner haben wir heuer wieder einen tollen Messeerfolg verzeichnet. Neben sehr inter- essanten und vor allem netten Gesprächen konnten wir tolle Folgetermine für interes- sante Planungen fixieren.“ Folgetermine, aus denen wieder potenzielle neue Stammkunden werden. Denn Stammkunden im engeren und weiteren Sinne ziehen sich im Familien- Unternehmen wie ein roter Faden durch alle Generationen, wie Melnicky erzählt: „Unser Opa war auch ein begnadeter Maler. Er hat sich immer künstlerisch betätigt, und u.a. Fur- nierblätter verleimt, gebeizt und dann daraus Sonnenblumen-Reliefs à la Van Gogh gearbei- tet. Heute noch kommen die Kunden damit zu uns und schwärmen, dass sie diese Bilder in ihrem Schlafzimmer, das ebenfalls von uns kommt, an der Wand hängen haben...“ www.melnicky.at Gegründet wurde das Unterneh- men 1925 vom Urgroßvater Karl Petz als Tischlereibetrieb, damals noch im 8. Wiener Gemeindebezirk. Bereits der Großvater Karl Melnicky sen. übersiedelte mit dem Unter- nehmen nach Essling. Nach der Übernahme durch Vater Karl wur- de das Unternehmen zwischen Gabi Melnicky und ihrem Cousin aufge- teilt. Während Gabi den Handels- betrieb übernahm, führte der Cou- sin anfangs den Tischler-Betrieb, der später verkauft und schließlich geschlossen wurde. Heute arbeiten vier Personen im kleinen, aber feinen Team, man ist stolz auf die differenzierte Anspra- che: Da ist auf der einen Seite Vater Karl: „Meinem Vater ist die Kreati- vität von Gott gegeben. Er war auch auf der Kunsthochschule und hat dort das Zeichen-Handwerk gelernt. Er zeichnet noch alles per Hand.“ Auf der anderen Seite haben wir mit Florian Harrer einen jungen dynamischen HTL-Absolventen, der alles digital meistert. Gabi Melnicky führt das Unternehmen bereits seit 2002. Ihre Schwester Margit stieß als Quereinsteigerin, nach Exkursen in der Gesundheits-, Mode- und Fit- ness-Branche vor vier Jahren dazu. Als Gesamtpaket spricht das Team Melnicky Alt wie Jung gleicherma- ßen an und ist stolz drauf, dass es „so gut wie keine Reklamationen gibt.“ Links: Jeder Kunde bekommt seine Lösung, vom simplen Küchenblock für die schmalen Budgets der Jungeinrichter bis zur maßge- schneiderten Küchenlösung im Highend-Segment. Rechts : In ihrem Schauraum in Groß Enzersdorf wird die gesamte Wohnsituation abgebildet. Ein starker Fokus liegt auf Massivholz. Historie
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