wohninsider Juni-Juli 2019

34 wohninsider.at | Juni/Juli | 03.2019 WOHNDESIGNERS ORTWEINSCHULE Von höchster Klasse Die Innenarchitektur-Szene wächst. 25 kreative und kompetente Junggestalter starten in die Zukunft – und die Absolventen der Ortweinschule zeigen mit ihren Abschlussmöbeln eindrucksvoll auf. Von Sylvia Pilar Einen ausführlichen Bericht mit umfangreicher Beschreibung aller Projekte finden Sie auf der wohninsider-Website Link zur Story: bit.ly/2IweNQx „Collect“ von Selina Trummer. „Twist‘n Light“ von Andreas Kalcher. „WorkStation“ von Elena Waschl. D er Ruf als Meisterschmiede eilt der HTBLVA Graz- Ortweinschule voraus. Sie macht aber nicht nur Meis- ter, sondern auch kompe- tente Junggestalter. 25 sind es heuer, die erfolgreich die fünfjährige Ausbildung der Höheren Lehranstalt Innenarchitektur und Objektgestal- tung der Abteilung „Kunst & Design“ absolviert haben. Das Ende ist dabei für sie erst der Anfang in der großen Möbel-, Einrichtungs-, Architektur- und Designwelt und die zum Finale des Lehrganges kreierten Möbel zum Thema „Tower“ spiegeln in eindrucks- voller Form die vielfältigen fachlichen, hand- werklichen und kreativen Qualitäten der Absolventen wider, die vom Entwurf bis zur Fertigung, vom einzelnen Möbelstück bis zum ganzen Wohnraum und Objekt reichen. Aus Kult mach‘ Möbel So entwarf und gestaltete Victoria Dwor- schak mit „RGB 120“ einen Tower im Sinne von Gerrit Thomas Rietveld, dessen Formensprache, Materialwahl und typische Farben aufgegriffen werden. Ebenfalls die Formensprache, allerdings jene von Paolo Piva sowie dessen „Prinzip der Veränderung“ hebt Laura Gosnik mit ihrem freistehenden Staumöbel „AVARIA“ mit innerem und äußerem Korpus, offener sowie vorne oder oben positionierbaren Fläche hervor. Spiel von Architektur, Design und Licht Wie ein aus der Kult-Architektur des von Arne Jacobsen geplanten Royal SAS Hotel in Kopenhagen entsprungenes Möbel ausse- hen könnte, zeigt Alexandra Greßl mit dem A-1960, während Andreas Kalcher im Sinne von Zaha Hadid das Möbel „Twist‘n Light“ mit ausgeklügelter Konstruktion aus dun- kelgrauen Distanz- und transparenten Zwi- schenschichten designte, das durch den Ein- bau eines LED- Bandes zum Design-Objekt und Stehlampe in Möbelunion avanciert. Mit der dekonstruktiven Darstellung einer Sanduhr, dem daraus strahlenden Licht und der neutralen Farbe erweist sich das von Cla- ra Kogler kreierte, an den Stil der Architek- tengruppe Coop Himmelb(l)au angelehnte, dreiteilige Möbel „Clepsydra“ ebenfalls als Blickfang, vermag sich aber ebenso auch ins Interieur einzufügen. Der Name ist Möbel bei „WorkStation“ von Elena Waschl, einem kleinen, praktischen an die Formensprache Norman Robert Fosters angelehnten Sekre- tär, dessen schlichter, eleganter Nussholzkor- pus mit extravaganter, verkernter Nussholz- ladenfront von einer Stahlkonstruktionen getragen wird. Und auch bei „asiento“ von Lenz Rajh, der im Sinne von Antoni Gaudi geplant wurde und dessen Formensprache sich nicht nur im Querschnitt des Hockers zeigt, vielmehr erhält das Möbel mit ergo- nomischer Sitzmulde durch leichte Verän- derungen der jeweiligen Schichten eine ganz eigene Form und erscheint dank des lamel- lenartigen Aufbaus trotz seiner massiven Grundform leicht.

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