wohninsider Juni-Juli 2019
66 wohninsider.at | Juni/Juli | 03.2019 NETZWERKE B ei der heimischen Möbelindus- trie schlug sich 2018 ein schö- nes Umsatzplus zu Buche. So wurden im Vorjahr 2,09 Mrd. Euro, das entspricht einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber 2017, umgesetzt. Die Bereiche Ladenmöbel stellten sich als Zugpferde mit einem zweistelligen Wachstum heraus. Zudem konnten Badezimmermöbel (aus Holz) mit 7,0 Prozent sowie Küchen- möbel mit einem Plus von 5,2 Prozent auf 296,0 Mio. Euro Zugewinne verzeichnen. Ebenfalls gut gelaufen ist das vergangene Jahr für Matratzen (+1,7 %) und Büromöbel (+2,3 %). Aber auch die zugrunde liegen- de Holzindustrie erfuhr erfreuliche Steige- rungen: ein Rekordproduktionswert von 8,33 Mrd. Euro entspricht einem Plus von rund 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für den Vorsitzenden der Österreichischen Möbelindustrie, Dr. Georg Emprechtinger, liegen die Gründe dafür praktisch auf der Hand: „Möbel aus Österreich genießen na- tional wie international ein hohes Vertrauen. Dem Verbraucher sind werthaltige Möbel mit ausgezeichneter Qualität, komfortablen Funktionen und formschönem, zeitlosem Design wichtig. Dafür geben sie gern auch etwas mehr Geld aus. Zudem wird das The- ma Nachhaltigkeit und Customizing immer wichtiger für den Konsumenten.“ Ihren wesentlichen Beitrag dazu tragen auch die Unternehmen bei, so Emprechtinger weiter: „Diese hohen Anforderungen können die heimischen Herstellerbetriebe auf einen Top- Niveau bedienen. So gelten sie heute schon als Schrittmacher der Branche und haben sich mit zahlreichen patentierten Funktionen weltweit einen Namen gemacht. Ihre ausge- reiften Systeme, Feinheiten und Extras gehö- ren zu den besten am Markt.“ Auch im Ausland ist Holz Made in Austria gefragt Gestiegen sind die Exporte, sowohl was die Holzindustrie (6,03 Mrd. Euro; +6,6 %), als auch die Möbelindustrie (937,7 Mio. Euro; +3,9 %) angeht. Die Exportquote bei Holz liegt hierzulande damit bei stolzen 70 %. Für die Möbelindustrie ist der Kernmarkt Europa entscheidend, allen voran Deutsch- land (+2,9 %). Allein in der EU erwirtschaf- tete die Branche ein Export-Zugewinn von 2,5 Prozent. Die Exporte nach Italien stie- gen um 3,9 Prozent an. Weitere Zuwächse wurden erwirtschaftet in Tschechien (4,9 %), Slowenien (87,8 %), Frankreich (11,0 %), Spanien (16,5 %), Rumänien (17,2 %) und der Schweiz (6,6 %). Rückläufig hingegen wa- ren die Ausfuhren nach Polen (-8,0 %), dem zweitstärksten EU-Exportpartner. Ebenfalls Minuswerte innerhalb Europas vermeldete die Möbelindustrie u. a. in Ungarn (-9,3 %), der Slowakei (-12,9 %), Großbritannien (-13,7 %) und Belgien (-11,9 %). Auch über den großen Teich konnten sich die österreichischen Unternehmen steigern. Die Exporte in die USA stiegen um +8,6 %, wäh- rend sich in Kanada ein leichter Rückgang abzeichnete (-2,0 %). Dem stehen sinkende HOLZINDUSTRIE GETROST AUF HOLZ KLOPFEN Vom geflügelten Wort „Auf Holz klopfen“ kann man in der heimischen Holz- und Möbelindustrie im doppelten Sinne sprechen. Denn österreichisches Holz und die daraus gefertigten Produkte sind weiterhin stark gefragt und konnten 2018 ein sattes Umsatzplus verzeichnen. Plus: Auch die Exporte stiegen deutlich. „Möbel aus Österreich genießen national wie international ein hohes Vertrauen.“ Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie 60 % der gesamten Brettsperrholz Produktion kommt aus Österreich. Foto: Emprechtinger, Grafik: ProHolz Austria
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0NA==