Juni-Juli 2020

18 wohninsider.at | Juni/Juli | 03.2020 TRAINING : WISSEN E in Bauer hatte sehr mageres Ackerland, nur einen Sohn, der ihm half und nur ein Pferd zum Pflügen. Eines Tages lief ihm das Pferd davon. Alle Nachbarn kamen und bedau- erten den Bauern ob seines großen Unglücks. Der Bauer blieb ruhig und sagte: „Woher wisst ihr, dass es Unglück ist?“ In der nächsten Woche kam das Pferd zurück und brachte zehn Wildpferde mit. Die Nach- barn kamen wieder und gratulierten ihm zu seinem Glück. Wieder blieb der Bauer ruhig und sagte: „Woher wisst ihr, dass es Glück ist?“ Eine Woche später ritt sein Sohn auf einem der wilden Pferde und brach sich ein Bein. Nun hatte der Bauer keinen Sohn mehr, der ihm helfen konnte. Die Nachbarn kamen und bedauerten sein Unglück. Wieder blieb er ruhig und sagte: „Woher wisst ihr, dass es Unglück ist?“ Kurz darauf brach ein Krieg aus und Soldaten kamen ins Tal, um alle jun- gen Männer mitzunehmen, mit Ausnahme des Bauernsohnes, der nicht musste, weil er sich ein Bein gebrochen hatte. Blick in den Rückspiegel Ich mag diese Geschichte. Sie zeigt, dass wir auf den ersten Blick nicht gleich verstehen, ob etwas gut oder nicht gut ist. Unser Leben versuchen wir mit dem Blick durch die Wind- schutzscheibe nach vorne zu leben, aber ver- stehen können wir es nur durch den Blick in den Rückspiegel. Waren die von unseren Regierungen beschlos- senen Maßnahmen gut oder nicht gut? Die Ergebnisse sprechen für sich aber auch von denen kann man alles und nichts ableiten: Es gibt nur noch wenige Neuerkrankungen, das Gesundheitssystem kam nicht an seine Gren- zen und auch die Menge der Toten hielt sich in Grenzen, so bedauerlich jeder einzelne Fall ist. Gleichzeitig kommen viele Branchen an ihre Grenzen, es stellt sich die Frage: Wie lange kann man von den ersparten und erarbeiteten Reserven noch leben, die Fixkosten zahlen? Es ist vielleicht gerade jetzt Zeit, sich in Frage zu stellen, sich womöglich neu zu erfinden, Dienste und Arbeit neu zu denken. Natürlich nur dort, wo es eine gewisse Freiheit der Ge- staltung gibt. Mir ist schon klar, dass das nicht in allen Branchen geht. Der Möbel-Verleiher in der Veranstaltungsbranche kann und wird nicht alle seine Möbel verkaufen, um etwas komplett Neues zu beginnen. Oder doch? Bei meiner regelmäßigen Laufrunde durch Salzburg kommen mir immer wieder ver- stärkt Fahrrad-Kuriere von Lieferando und Mjam entgegen: Sie liefern Essen aus. Viele Restaurants haben erst seit Kurzem wieder offen, manche haben sich allerdings schon vor Wochen schnell auf Lieferdienste verlagert und damit einen gewissen Umsatz gesichert. Auch für die vielen Fahrrad-Kuriere sind so- mit neue Jobs entstanden, sie schwirren auf ihren eBikes eifrig durch die Gegend. Ein anderes Beispiel Für eine Wiener Beraterfirma haben wir ein 8-teiliges Rhetorik-Seminar geplant, kurze, knackige Einheiten mit zwei Wochen Um- setzungs-Pause dazwischen. Starten wollten wir im März. Haben wir auch. Aber nicht in echt, sondern virtuell. Wir haben allen 20 Teilnehmern einen online Zugang organisiert und mit einer einfachen Konferenz-Software die Schulung organisiert. Ich aus Salzburg und alle Teilnehmer von zuhause aus oder aus ihren Büros in Wien. Das läuft gut. Und WEGE INS ERFOLG-REICH Eine Serie fur Ihren Erfolg. Experten-Tipps von Mag. Gabriel Schandl, CSP, CMC Vom Mut der Anpassung Neu? Anders? Besser? „Wir schaffen, kreieren, bauen, erdenken, setzen um und das ist gut so!“ Gabriel Schandl, Seminarleiter, Speaker und Coach Fotos: Gabriel Schandl

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