Juni-Juli 2020

30 wohninsider.at | Juni/Juli | 03.2020 BRANCHENTALK Nolte Küchen: Nolte Küchen hat bei Ausbruch der Pandemie schnell reagiert und Abläufe angepasst, so dass ein kon- tinuierliches Weiterarbeiten möglich war. Dazu gehörte die Umstellung der Fertigung auf einen alternierenden Einschichtbetrieb, den wir bis Ende Mai aufrechterhalten ha- ben. In Kombination mit einer vorausschau- enden Lagerhaltung der zur Produktion be- nötigten Materialien konnten wir Aufträge so weiterhin abarbeiten und – im Rahmen der Einschränkungen durch Auflagen und Grenzschließungen – lieferfähig bleiben. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter, die während der gesamten Zeit eine großartige Motiva- tion gezeigt haben, hat für Nolte Küchen höchste Priorität. Unser Ausstellungszent- rum in Löhne blieb während des Lockdowns selbstverständlich geschlossen, Schulun- gen setzten wir aus. Abstandsregelungen, Handhygiene und Mundschutz bestimmen den neuen Arbeitsalltag, dessen Ablauf wir zur Vermeidung einer Ansteckung in allen Arbeitsbereichen an die Umstände angepasst haben, so dass sich unsere Mitarbeiter stets gut geschützt wissen. Angesichts ausfallender Messen, abgesagter Veranstaltungen und geschlossener Studios war es eine Herausforderung, mit Handels- partnern und Endkunden in Kontakt zu bleiben. Wir haben den gebotenen Abstand als Impuls genutzt, um neue Wege in der Produktpräsentation zu gehen. Dazu gehört ein virtueller 360-Grad-Rundgang durch unsere Ausstellung, den Händler künftig bei der Beratung nutzen können. Den für die Eurocucina geplanten Launch der neuen Badmöbelkollektion von Nolte SPA haben wir kurzerhand in ein digitales Presse-Event umgewandelt. Als Industriepartner stehen wir in ständigem Dialog mit unseren Kun- den und wissen: Wenn die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt, wird die Platzierung neuer Musterküchen für den Handel zuerst ein- mal sekundär sein. Deshalb entwickeln wir Produktneuheiten in vermindertem Tempo, ergänzen und optimieren unser Sortiment sukzessive. Unser Ziel ist es, die Ergebnisse auf der Küchenmeile 2020 zu zeigen, wenn wir unsere Handelspartner wieder persönlich begrüßen können.“ www.nolte-kuechen.com www.nolte-spa.com Statements von SCHAURAUM:WIEN Ausstellern, die nicht am Round Table teilnehmen konnten: Atila Caki, Extraform: Die Coronakrise hat uns mit voller Wucht erwischt. In Serbien wurden die Maßnahmen mehr oder weniger zeitgleich mit ganz Europa ab dem 16. März eingeführt. Wir hatten am Wochenende sogar eine kom- plette Ausgangssperre. Unsere Auftragslage war dadurch von einem Tag auf den ande- ren gleich null. Dies war für uns eine sehr schwierige Zeit. Unsere Regie- rung hat aber einige Hilfspakete be- schlossen. Ab Anfang/Mitte Mai ging es dann langsam bergauf. Ich kann heute sagen, dass sich die Lage fast komplett nor- malisiert hat. Betreffend der Zukunft bin ich mir nicht sicher, was kommen wird. Es gibt verschiedene Szenarien... Eine positive wäre, dass die Leute statt in den Urlaub zu fahren ihr Geld in ihr Zuhause investieren. Eine schlechtere Variante wäre eine zweite Coronawelle, die dann die Industrie noch schlimmer treffen könnte. Ich bin leider kein Wahrsager, Bela und ich werden uns aber so gut wie möglich auf das Schlimmste vorbereiten.“ www.extraform.at „ „ Auch Seliger sieht in jeder Krise eine Chance: „Wir bei Reed Messen haben in dieser Zeit auch versucht, uns neu aufzustellen. Seliger: „Stich- wort Datenmanagement: Ich kann auf Knopf- druck 200.000 Besucher in der Wohnbranche im Osten Österreichs direkt ansprechen. Wir verbinden das mit Multichannel, bieten Werbe- möglichkeit, drehen Videos beim Händler, ge- rade für KMUs. Wir werden künftig eine breite Plattform sein.“ So schließt der Messe-Mann versöhnlich: „Ich glaube trotzdem, dass die Ein- richtungsbranche einer der Profiteure sein wird. Wenn wir mit dem Thema nachhaltig und re- gional umgehen.“ (Interview siehe Seite 24) Erich Scheithauer mahnt für die kommenden Monate: „Es war eine Herausforderung für alle Betriebe, innerhalb einer Woche die Pro- zesse umzustellen. Aber wir dürfen jetzt nicht in der österreichischen Mentalität verhaftet bleiben, dass es eh wieder läuft.“ Vielmehr müsse man jetzt „den Endkonsumenten neue Zugänge eröffnen. Die Menschen wollen den Kontakt, sie werden auch wieder kommen. Es geht um die richtige Mixtur, um den Endkon- sumenten differenziert anzusprechen.“ Und BSH-Presse-Verantwortliche Lisa Vocken- huber nennt dafür ein Beispiel: „Wir haben in der Stilarena nach wenigen Wochen be- gonnen, Videoberatungen anzubieten. Das ist auch aus anderen Bundesländern sehr gut angenommen worden. – Das werden wir als Ergänzung auch beibehalten.“ Hemetsberger dazu: „Ein professionelles Video, ein 360 Grad Durchgang, das kann sich mitt- lerweile jeder Mittelständler leisten. Grund- sätzlich geht es jetzt darum, dass man einen guten Mix findet. Denn: Das Geschäft wird immer noch zwischen Menschen gemacht.“ Und so der MZE-Chef abschließend: „Das größte Risiko ist, dass man in alter Manier wei- termacht. Das wäre der falsche Zugang. Denn Möglichkeiten haben wir viele!“ Adamo Kärle und Martin Kurz von Beckermann Küchen.

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