Juni-Juli 2020

32 wohninsider.at | Juni/Juli | 03.2020 NETZWERKE UMFRAGE Die Stimmung passt – der Resetknopf ist gedrückt Die Geschäfte sind wieder geöffnet und es hat den Anschein, dass der Einrichtungsfachhandel die Coronakrise mit einem blauen Auge überstehen könnte. Nur Aufsperren und so weiter machen wie bisher, wird für die Zukunft aber zu wenig sein. Corona ist nicht nur Krise sondern auch Neustart und vielleicht auch eine Chance um in Zukunft gegen Krisen besser gerüstet zu sein. wohninsider fragte die Geschäftsführer der Einkaufsverbände, wie ihre Mitglieder den Resetknopf gedrückt haben. Alle Fotos: Verbände | Die Reihung der Statements erfolgte aus rein grafi schen Gesichtspunkten. Mag. Harald Lauß, Europa Möbel „Bei den meisten Europa Möbel Partnerbetrieben waren nach einem erfolgreichen Ge- schäftsjahr 2019 (Um- satzwachstum EM-Gruppe 5 %) auch die Umsätze in den ersten zweieinhalb Monaten vor dem Shutdown Mitte März sehr positiv (Umsatzwachstum EM-Gruppe 9,3 %). Der Einrichtungsfachhandel hat sich sehr schnell auf die veränderte Situation nach dem Lockdown eingestellt und ist mit einer sehr positiven Grundeinstellung zur neuen Tagesordung übergegangen. Viele Mon- tagen konnten auch nach dem Shutdown, unter Einhaltung der jeweils gültigen Sicher- heitsvorschriften, ordnungsgemäß durch- geführt werden. Planungsaufträge wurden soweit als möglich weitergeführt. Viele Be- triebe haben diese Phase auch genutzt um aufgeschobene bzw. unerledigte Projekte aufzuarbeiten. Das Thema Digital Marke- ting, der Online Kontakt zu den Kunden bis hin zum Online-Verkauf wurde von vielen Betrieben aktiv genutzt. Ein Großteil der Europa Möbel-Partner konnte bereits nach Ostern die Geschäfte für ihre Kunden wie- der öffnen. Die ersten Situationsberichte und auch die Zahlen waren zu Beginn sehr unterschiedlich, sodass zunächst noch keine klaren Tendenzen für uns ableitbar waren. Handelspartner mit Zusatzsortimenten wie Gartenmöbel waren mit der Umsatzentwick- lung in diesem Sortiment gleich zu Beginn zufrieden. Die aktuellen Zahlen der Europa Möbel Gruppe liegen per Mitte Mai beina- he auf Vorjahresniveau und bestätigen eine erste, sehr positive Zwischenbilanz. Aktuelle, voneinander unabhängige Stu- dien bestätigen den Einrichtungshandel als einen der wenigen „Gewinner“ der Coro- na Krise. Die Ausgangsbeschränkungen haben allen Konsumenten den Wert der eigenen Vier Wände als sicheren Rückzugs- ort klar vor Augen geführt. Daher stehen insbesondere größere Anschaffungen wie Möbel und Einrichtung an oberster Stelle bei vielen Konsumenten. Diese sollen auch großteils kurz- bzw. mittelfristig realisiert werden. Das eigene Zuhause gewinnt aktu- ell, wie auch nach der Finanzkrise, weiter an Bedeutung, davon können wir ausgehen. In Verbindung mit dem Thema Regionali- tät und Nachhaltigkeit sehen wir für den Einrichtungsfachhandel – der genau mit diesen Aspekten punktet – optimistisch in die Zukunft.“ www.europamoebel.at Clemens Frauscher, MHK Österreich „MHK Öster- reich kann vor- sichtig optimis- tisch in die Zukunft schauen. Die Ausfälle während der coronabe- dingten Schließung sind deutlich geringer ausgefallen, als anfangs befürchtet. Das liegt sicherlich auch an der guten Ausgangs- lage vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Zudem standen die Kunden der Option Videoberatung und -planung sehr offen gegenüber. Aber auch nach dem Lockdown sind die Geschäfte bei unseren Partnern auf einem guten Niveau angelaufen. Zum einen wurden offene Verträge abgearbeitet. Zum anderen stellen wir auch einen gewis- sen Nachholbedarf fest. Die Zeit Zuhause hat die Familien zusammengeschweißt und bei den Menschen zu einer neuen Gesellig- keit geführt. Viele sind immer noch vorsich- tig und ziehen die eigenen vier Wände dem Restaurant vor. Begriffe wie Homing und Cocooning erleben eine Renaissance. Davon und vom großen Vertrauen der Kücheninte- ressenten in die Fachhandelskompetenz, den Service und die Preistransparenz profitieren jetzt auch die MHK-Partner. www.mhk.at

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0NA==