Juni-Juli 2020

34 wohninsider.at | Juni/Juli | 03.2020 NETZWERKE Mag. Christian Wimmer und Andreas Schwaiger, SERVICE&MORE „Jede Krise birgt auch eine Chan- ce. Das sieht auch SERVICE&MORE so. Denn gerade fa- miliengeführte Klein- und Mittelbetriebe können aufgrund ihrer Flexibilität rasch auf das geänderte Umfeld reagieren. Und wer auf die ideale Kombi- nation von Regionalität und digitalen Tools setzt, hat die Nase vorn. Eine Umfrage des Handelsverbandes und einer Prüfungs- und Beratungsorganisation hat ergeben, dass 85 % der österreichischen Handelsunterneh- men 2020 mit Corona-bedingten Umsatz- einbußen rechnen. Investitionen und Wer- bebudgets werden zum Großteil pausiert, Preis- und Rabattschlachten sind hingegen von der Hälfte der Handelsunternehmen nicht vorgesehen. Regionalität vor Nachhaltigkeit, gerade hier liegt die Chance: Denn Klein- und Mittelbe- triebe können rasch auf die geänderten Umstände reagieren und auch jetzt flexibel mit der durchaus vorhandenen Nachfrage umgehen. Oberstes Credo ist es, nicht von der Bildfläche zu Joachim Herrmann, GfMTrend „Kaum zu glauben, dass es nun fast schon ein halbes Jahr her ist, seit sich viele von uns das letzte Mal während der imm cologne getroffen haben. In der Zwischen - zeit ist viel passiert, was wir damals nicht einmal ansatzweise ahnen konnten. Rund zwei Monate mussten auch die GfMTrend- Mitgliedshäuser für den Verkauf geschlossen bleiben. Und da bei uns die Gesundheit von Mitgliedern, Lieferanten und Mitarbeitern an oberster Stelle steht, entschlossen wir uns schweren Herzens, sowohl unsere Hausmesse als auch die Jahreshauptversammlung ab- zusagen. Aber auch ohne Messe geben wir unseren Mitgliedern die Möglichkeit, neue, attraktive Sortimente für die kommende Sai- son zusammenzustellen. Alle für die Messe ausgehandelten Modelle sind online einseh- bar, und noch bis Ende September besteht die Möglichkeit, diese Angebote zu ordern. Sofort reagiert haben wir auch, als der Shut- down mit seinen weitreichenden Folgen für unsere Anschlusshäuser beschlossen wurde. Bereits Ende März schütteten wir alle bis zur Monatsmitte angefallenen Boni an unsere Mitglieder aus, die sie normalerweise erst nach der Jahreshauptversammlung Mitte Juni erhalten hätten. Nun sind die Geschäfte wieder geöffnet. Na - türlich bleiben zwei Monate mit geschlosse- nen Verkaufsflächen nicht ohne Folgen. Doch die meisten unserer Mitglieder haben diese schwere Zeit relativ glimpflich überstanden. Sie haben es perfekt verstanden, ihre Stärken als mittelständische, inhabergeführte Einrich- tungshändler auszuspielen. Die Nähe zu den Kunden konnte auch in Zeiten des Shutdowns aufrechterhalten werden. Vor allem bei Kü- chen, der in unserem Verband wichtigsten Warengruppe, wurde ausgeliefert und mon- tiert, es wurde beraten, geplant, und es konn- ten sogar Aufträge geschrieben werden. Zwi- schenzeitlich zog die Nachfrage auch in allen anderen Produktsegmenten wieder an. Bleibt zu hoffen, dass die zurückliegenden Wochen und Monate, in denen viele von uns mehr Zeit als jemals zuvor in den eigenen vier Wänden verbracht haben, die Lust am schönen und wertigen Wohnen nachhaltig befeuern wird.“ www.gfm-trend.de » Dietrich Franz, KüchenTreff Austria GmbH „Auch wenn die Konsumstimmung trotz wieder er- öffneter Geschäfte noch etwas verhalten ist, denke ich, dass sich die Lage im Küchenhandel im Vergleich zu anderen Branchen schon in absehbarer Zeit normalisieren wird. Es gibt zahlreiche Konsumenten, die momentan bauen oder re- novieren und den Kauf einer Küche damit gar nicht verschieben können oder wollen. Hinzu kommt die Tatsache, dass bei vielen Menschen in diesem Jahr die Urlaubsreise ausfällt und durch die viele Zeit, die wir zu- hause verbringen mussten, die Verschöne- rung der eigenen vier Wände an Bedeutung gewinnt. Ich gehe allerdings davon aus, dass die letztgenannte Zielgruppe noch etwas ab- warten wird, denn die gesamtökonomische Lage ist noch immer schwer einzuschätzen. Außerdem bleibt fraglich, ob und wann die Menschen unter den neuen, derzeit gelten- den Bedingungen am POS wieder auf altem Niveau in die Studios kommen, um sich in- spirieren und beraten zu lassen. Für uns als KüchenTreff gesprochen kann ich sagen, dass wir mit unseren Maßnahmen und Beratungsangeboten sämtliche Hebel in Bewegung setzen, um den Geschäftsbetrieb aller Händler in dieser Situation bestmöglich zu unterstützen. Und zwar individuell auf die konkreten Bedürfnisse des jeweiligen Kü- chenstudio-Inhabers angepasst. Eine große Rolle spielen aus meiner Sicht die Digitali- sierung und die Online-Kompetenz unse- rer Mitglieder, denn eine gute Webpräsenz und die Online-Beratung als unterstützendes Vertriebstool werden in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. In Kürze werden wir den Mitgliedern in Österreich Zugriff auf ein digitales Händlerportal ermöglichen, in dem sie rund um die Uhr auf für ihren Geschäfts- betrieb relevante Informationen und Tipps zu den genannten Themen und auch weit darüber hinaus zugreifen können.“ www.kuechentreff.de

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