Juni-Juli 2020

36 wohninsider.at | Juni/Juli | 03.2020 NETZWERKE B esten Mutes trafen sich die Mit- glieder des Fachausschusses Einrichtungsfachhandel am 16. Juni 2020 zur Fachausschuss- Sitzung in der WKÖ in Wien. Stand die Arbeit der vergangenen Monate ganz im Lichte der Auswirkungen des Coro- navirus, gehe es nun in der nächsten Phase für die Branchen darum, diese wirtschaftlich so gut es geht zu überstehen, so der Vorsit- zende KommR Hubert Kastinger. Als hilf- reiches Tool erweist sich dabei die Homepage www.wko.at/corona mit aktuellen Infor- mationen, insbesondere auch den möglichen Hilfsmaßnahmen, österreichweiten und bun- deslandspezifischen Unterstützungen sowie der bereits möglichen Antragsstellung zum Fixkostenzuschuss. Quo vadis, Einzelhandel? Wie sich der Einzelhandel in den ersten Mo- naten dieses Jahres geschlagen hat, zeigt der von Kastinger gegebene Überblick über die Entwicklung im Einzelhandel laut Daten der KMU-Forschung. Der Einzelhandel mit Möbeln verzeichnete dabei gemäß den vorliegenden Zahlen von Jänner bis April 2020 nominell ein Minus von 27,1 % und real ein Minus 28,8 %, der Allgemeine Handel insgesamt nominell ein Minus von 7,1 % und real ein Minus 8,7 %, lediglich der Einzelhandel mit Lebensmittel lag mit 11,3 % nominell und 9,1 % real im Plus. Rückgänge meldeten 56 % der befrag- ten Möbelhändler, keine Änderung 23 % und einen Zuwachs 21 %. Der Onlinehandel habe zugleich nur geringe Zuwächse in der Krise erfahren, so KommR Kastinger. Wichtig sei, dass die Branchenprofis im Netz gefunden werden, auch soziale Me- dien seien eine gute Plattform, kosten aller- dings auch Geld, und es gebe einen Trend zu Fachgeschäften nach den Schließungen. Wäh- rend dieser Zeit seien auch Montagen möglich gewesen, nach dem mühsamen Anfang sei es besser gelaufen und derzeit laufe es gut. Im Einzelhandel mit Elektrogeräten und Unterhaltungselektronik ging es überhaupt etwas besser. Laut den Daten der KMU For- schung verzeichnete dieser Jänner – April 2020 ein Minus von 13,1 % nominell. 17 % aller Betriebe des Einzelhandels mit Elektrogeräten und Unterhaltungselektronik erwarten eine Verbesserung der Geschäftstätigkeit in den nächsten 3 Monaten, 40 % keine Veränderung und 43 % rechnen mit einer Verschlechterung. Wie sich dies entwickelt, werde sich zeigen. Entwicklung in den Bundesländern Die Entwicklung auf Länderebene gestaltet sich jedenfalls zugleich ähnlich wie unter- schiedlich. In Oberösterreich sei es laut Hubert Kastin- ger relativ gut gelaufen, die Großfläche habe sich je nach Standort unterschiedlich entwi- ckelt, er erwarte, dass aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation zukünftig mehr Mon- tagetischler am Arbeitsmarkt verfügbar sein werden, zudem habe es viele Anfragen wegen Neu- und Umbauten gegeben. In Niederösterreich gehe es der Einrichtungs- branche gut, so Josef Gloss, insbesondere bei Einzelstücken sowie im Privatbereich, auch Montagen seien möglich gewesen und Lie- ferungen über die Grenze ausgefallen, aller- dings werde erst zum Jahresende abgerechnet und sich zeigen, ob es eine Marktbereinigung gebe. Eine Unterstützung der Regierung finde er sinnvoll und der Tourismus würde wieder investieren, allerdings seien – wie DI Manfred Arnauer ergänzt – die öffentlichen Aufträge schwach, das Geschäft entwickle sich zäh. Der Lockdown sei aus gesundheitspolitischen Überlegungen notwendig gewesen und man werde im Herbst weitersehen, berichtet KR Johann Klein für die Branche in Wien, Laufe es im Privatbereich gut, bei Büroeinrichtung hingegen schlecht, wie Dr. Georg Friedrich Schratzenthaller ergänzt, sei die Stimmung bei den Betrieben laut Klein gut, die Branche mit einem „blauen Auge“ davon gekommen, es gebe viele Kundentermine, eine rege Bautätig- keit und nach wie vor Facharbeitermangel. In Kärnten habe man weiter gearbeitet, skizziert KommR Erwin Taurer der auf die WKO / EINRICHTUNGSFACHHANDEL Optimismus im Einrichtungsfachhandel Branche und Profis schlagen sich trotz aller Herausforderungen gut. Dieses Stimmungsbild zeichnet die Fachausschuss-Sitzung Einrichtungsfachhandel Mitte Juni. Gute News gibt es auch im Bereich Ausbildung. Fotos: Gerhard Habliczek/wohninsider, Grafik: Quelle WKÖ Umfrage/© WKÖ

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