Juni-Juli 2020
92 wohninsider.at | Juni/Juli | 03.2020 RAUM : OBJEKT Â TIPP 1: Ausreichend Tageslicht tanken Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge benötigen Menschen über mindestens zwei bis drei Stunden am Tag Licht mit einer Intensität von ca. 1000 Lux, um eine Wach- phase zu erreichen, in der sie aktiv und auf- merksam sind. Spaziergänge morgens und mittags bringen den Körper in Bewegung, den Kreislauf in Schwung und sorgen für gute Laune. Auch auf dem Balkon oder am offenen Fenster kann das Tageslicht seine wohltuende Wirkung entfalten. Achtung: Fensterglas min- dert die Qualität des Tageslichts und dämmt viele der positiven Effekte ein. In geschlosse - nen Räumen hängt die Tageslichtqualität so- mit stark von der Fensterverglasung ab. Â TIPP 2: Den Arbeitsplatz in Fensternähe einrichten Biologisch wirksames Licht am Arbeitsplatz erhöht die Phasen der Aufmerksamkeit und steigert dadurch Konzentration, Leistungs- fähigkeit und Produktivität. Ein klassischer Arbeitsplatz sollte Beleuchtungsstärken von 500 bis 750 Lux aufweisen. In einem durch- schnittlichen Wohnraum liegen die Beleuch- tungsstärken jedoch oft nur zwischen 50 und 300 Lux, da die Tageslichtmenge mit zu- nehmender Raumtiefe abnimmt. Mit einem Schreibtisch in Fensternähe kann man bei der Arbeit besser vom hellen, hochwertigen Ta- geslicht profitieren. Â TIPP 3: Direkte Blendung, Reflexionen und zu hohe Leuchtdichten vermeiden Direkte Sonneneinstrahlung ins Gesicht oder auf spiegelnde Oberflächen wie Monitore, blanke Tischplatten oder glänzende Schreib- tischunterlagen sollten unbedingt vermieden werden, denn sie beeinträchtigt das Sehver- mögen und stören die Konzentration. Doch nicht nur direkte Sonnenstrahlen, auch die helle, sonnenbeschienene Fassade gegenüber, der wolkige Himmel oder helle Vorhänge, die von außen angestrahlt werden, können blen- dend wirken, da sehr hohe Leuchtdichten im Blickfeld entstehen. Hier kann ein dunk- ler Vorhang oder eine zugezogene Jalousie zeitweise Abhilfe schaffen, bis die Sonne ein Stück weitergezogen ist. Idealerweise sollte der Ausblick drei Ebenen umfassen und so- wohl Boden, Häuserfassaden oder Bäume, als auch den Himmel einbeziehen, sodass ein ausgewogenes Helligkeitsumfeld gegeben ist. Ein Ausblick auf die Nordfassade des gegen- überliegenden Hauses kann daher besser sein als nur die Sicht auf den Himmel. Â TIPP 4: Kunstlicht wählen, das dem Tageslicht ähnlich ist An dunklen Wolkentagen oder im Winter reicht das natürliche Tageslicht oft nicht aus, um den Lichtbedarf am Arbeitsplatz zu decken. Im Home Office oder beim mobilen Arbeiten ist eine normgerechte Beleuchtung allerdings nur schwer zu rea- lisieren und daher meist nicht vorhanden. Hier gilt: Je genauer sich das Kunstlicht am natürlichen Licht orientiert, desto besser unterstützt es die Konzentration, das Wohlbe- finden und die Gesundheit. Direktes, auf die GUTES LICHT IM HOME-OFFICE 8 wertvolle Expertentipps Corona trieb viele ins Homeoffice. Und das Thema Home-Office wird auch nach Corona ein Thema bleiben. Diese Situation stellt die Arbeitswelt vor neue, ungewohnte Herausforderungen und verlangt enormes Umstellungsvermögen. Die Lichtspezialisten vom Planungsbüro Peter Andres (PAL) in Hamburg verraten acht Tipps, wie man mit wenig Aufwand auch zu Hause optimale Lichtverhältnisse schafft, die ein gutes, effektives Arbeiten ermöglichen. Fotos und Grafiken: Peter Andres Lichtplanung (PAL) Eine Portion Licht am Morgen ist wichtig für den produktiven und energiegeladenen (Start in den) Tag. Eine fensternahe Position des Schreib- tisches lässt zudem einen guten Aus- blick zu. Es sollte möglichst ein Ausblick in 3 Ebenen angestrebt werden.
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