Juni-Juli 2020
03.2020 | Juni/Juli |wohninsider.at 93 RAUM : OBJEKT Arbeitsmittel gerichtetes Licht sollte deshalb durch diffuses Licht im Hintergrund ergänzt werden. Denn eine Mischung aus direktem und diffusem Licht erinnert an das natürliche Licht mit Sonne und Schatten und hebt die Stimmung. Die eingesetzten Leuchtmittel sollten außerdem eine gute Farbwiedergabe bieten und nicht flackern. Â TIPP 5: Lichtcharakter an den Aufgabenbereich anpassen Sowohl für die Konzentration als auch für die Kommunikation ist der richtige Licht- charakter entscheidend. Beim konzent- rierten, fokussierten Arbeiten hilft direktes Licht, das die Arbeitsfläche beleuchtet und den Blick auf das Wesentliche lenkt. Eine gute Kommunikationsbeleuchtung für Vi- deokonferenzen wird hingegen mit diffusem Licht erzielt, das die Umgebung erhellt und so für eine angenehme Darstellung der Ge- sichter sorgt. Â TIPP 6: Auf die Lichtposition achten Damit keine ungünstigen Schatten entste- hen, die bei der Arbeit stören, empfehlen die Lichtplaner aus Hamburg, Schreibtisch- leuchten entgegengesetzt zur dominanten Hand zu platzieren – bei Rechtshändern auf der linken Seite und bei Linkshändern auf der rechten. Bei Leuchten im Rücken ist zu beachten, dass Licht von hinten nicht nur Schatten, sondern auch im Bildschirm Refle - xionen erzeugen kann. Â TIPP 7: Den Arbeitsplatz optisch vom Rest der Wohnung trennen Damit es zu Hause nicht nur mit dem moti- vierten, produktiven Arbeiten, sondern auch mit der Erholung nach Feierabend klappt, raten die Experten, für den Arbeitsplatz eine kühlere Lichtfarbe zu wählen als für den rest- lichen Teil der Wohnung. Dadurch ist der Arbeitsbereich optisch vom Wohnbereich ge- trennt und die Stimmung ändert sich, sobald Bildschirm und Leuchten ausgeschaltet sind. So kann auch der Kopf abschalten und den entspannten Abend im gemütlichen Bereich der Wohnung genießen. Â TIPP 8: Das richtige Licht zur richtigen Zeit Um sicherzustellen, dass unsere innere Uhr im Home Office nicht aus dem Takt gerät, ist es besonders wichtig, die Lichtintensität, aber auch die Lichtfarbe, an die Tageszeit anzupassen. „Morgens und mittags benö- tigen wir intensiveres, kühleres Licht mit höheren Blauanteilen, damit unser Körper mitbekommt, dass es Tag ist und wir wach werden und aktiv sein können“, erläutert Meggy Rentsch von PAL. „Zum Abend hin ist dafür weniger helles, wärmeres Licht rat- sam, da ein zu hoher Blauanteil das Schlaf- hormon Melatonin unterdrückt und das kann zu Schlafproblemen führen.“ Statt hel- ler Deckenfluter sollte also lieber gedimmtes, diffuses Hintergrundlicht eingesetzt werden, das die direkte Beleuchtung am Schreibtisch ergänzt. Moderne Bildschirme verfügen in der Regel über eine Night-Shift-Funktion, mit der sich die Blaulichtanteile reduzieren lassen. Das Umgebungslicht sollte jedoch nie ganz abgeschaltet werden, da das Bild- schirmlicht allein nicht ausreicht, um die Konzentration aufrechtzuerhalten, und die Augen zu sehr anstrengt. Arbeit am späten Abend oder in der Nacht sollte generell mög- lichst vermieden werden. www.andres-lichtplanung.de Ein kleiner Abstand zum Fenster kann direkte Blendung am Schreibtisch ver- hindern und macht die auftretenden Leuchtdichten kontrollierbar. Anhand der Leuchtdichte kann man gut ein- schätzen, welcher Helligkeitseindruck von einer beleuchteten Fläche aus- geht, beispielsweise einem Fenster oder einem Bildschirm. Die Tageslichtmenge nimmt in der Raumtiefe rapide ab. Direkte Blendung sowie Reflexblendung möglichst vermeiden. Blendfreies und angenehm helles Licht bietet ein seit- lich angeordnetes Fenster.
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