Juni-Juli 2021
18 wohninsider.at | Juni/Juli | 03. 2021 TRAINING : WISSEN wohninsider: Herr Schandl, Sie waren vor der Pandemie viel unterwegs, in ganz Europa, für Ihre Kunden, um bei deren Veranstaltungen als Redner motivierende Impulse zu vermitteln. Dabei haben Sie auch viel Zeit in hochwertigen Hotels verbracht. Fehlt Ihnen das viele Reisen und die Aufenthalte in 4- oder 5-Sterne- Häusern? Gabriel Schandl: Ich reise tatsächlich gerne, immer noch, denn jede Reise ist auch eine Möglichkeit, seinen Horizont zu erwei- tern und Neues zu entdecken. Klarerweise war und ist das aktuell noch eingeschränkt, aber ich freue mich jetzt schon auf die Zeit, wo wir wieder mehr unterwegs sein können. Berufliches Reisen und Arbeiten war ja auch in den letzten Wochen und Monaten mög- lich, aber der große Schwung an Veranstal- tungen, der wird erst wieder ab Sommer und Herbst kommen. Erzählen Sie von Ihrer Arbeit, was genau macht ein „Leistungsforscher“ und „Vortragsredner“? Ich beobachte neugierig, was Menschen an- treibt, sie motiviert und vor allem warum einige sich sagen trauen „Endlich Montag“, während viele andere hauptsächlich auf das Wochenende, die Feiertage und den Urlaub hinarbeiten. Das müsste nicht so sein. Wir werden körperlich immer gesünder aber die Zahl der geistigen Erkrankungen (Burnout, Depression…) nehmen zu. Wie schön wäre es, wenn mehr Menschen der eigene Beruf auch Spaß machen würde? Davon träume ich gerne und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, möglichst viele Menschen auf die- sem Weg zu begleiten. Wie konkret geht das, und hatten Sie selbst schon mal Phasen, in denen Sie nicht motiviert waren? Ja, die hatte ich tatsächlich. Mein Beruf ist auch nicht immer lustig oder einfach, vor al- lem wenn schlecht gelaunte Teilnehmer ohne wertschätzende Einladung in ein Seminar geschickt werden und mich dann als Erstes bereits am Morgen fragen, ob wir abends früher Schluss machen können. Da vergeht mir die beste Laune. Aber das war und ist Gott sei Dank die Ausnahme. Als ich mal über einen längeren Zeitraum nicht moti- viert war, arbeitete ich mit der Unterschieds- frage aus dem Coaching. Ich stellte mir selbst die Frage, was in Zeiten, in denen ich motivierter war, anders war und ich merkte schnell, dass ich damals mehr in Aus- und Weiterbildungen ging. Irgendwann habe ich damit aufgehört, weil ich der Meinung war, genug Wissen angesammelt zu haben und ich konnte damit meine Arbeit als Trainer, Redner und Coach gut erfüllen. Aber offen- bar war mir das nicht genug, denn ständig WOHNINSIDER IM GESPRÄCH MIT GABRIEL SCHANDL Ein Speaker aus Salzburg lässt hinter die Kulissen blicken Fotos diese Seite: Eva Wöckl, Fotos rechte Seite: Patrick Reymann, Copyright: Gabriel Schandl
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