Juni-Juli 2021

03. 2021 | Juni/Juli |wohninsider.at 21 BRANCHENTALK nen wollen durchaus noch Veränderungen, sich aber den Aufwand einer kompletten Küchenneugestaltung nicht mehr antun, sondern es muss schnell und unkompliziert gehen. Die Produkte, die aktuell am Markt sind, sind wirklich top und robust, und mit den heutigen Möglichkeiten und handwerk- lichem Know-how lässt sich leicht und un- problematisch die Optik der Küche verän- dern, modernisieren und individualisieren. Aktuell werden jährlich rund 180.000 Kü- chen in Österreich eingebaut, die irgend- wann eine Modernisierung brauchen. Hier liegt viel Potenzial. Aufbereitung und Re- Design sind die Zukunft. Wie läuft es bei dir im Küchenbereich und wie ist deine Einschätzung für das Jahr? Dieses Jahr ist bei uns schwierig einzuord- nen, weil wir seit Jänner umbauen. Grund- sätzlich ist das Geschäft gut gelaufen, seit Os- tern flaut es etwas ab, wie man es auch von anderen Küchenprofis hört. Ich schätze das Jahr für die ganze Branche als gut ein. Ver- mutlich wird sich nächstes Jahr eine leichte Delle zeigen, wenn Kunden unter anderem wieder mehr reisen, und danach sollte sich alles wieder einpendeln. Es wird ja auch viel gebaut. Großartig wird es unsere Branche also nicht erwischen. Fehlen dir die Messen? Sie fehlen in alle Richtungen. Neukunden ohne Endkonsumentenmessen zu akquirie- ren ist eine Herausforderung, weil es ja auch in den sozialen Medien einen Konkurrenz- kampf gibt und es nicht wenig Geld kostet. Fachmessen, wo Neues gezeigt wird, ver- missen wir genauso und ich hoffe, dass die Herbstmessen stattfinden werden. In welchem Einrichtungsbereich siehst du besonderes Potenzial für die nahe Zukunft? Wenig Potenzial sehe ich im klassischen Bü- romöbelbereich. Küchen werden immer „in“ sein, es ist ein leichter Landhausstil erkenn- bar, und wir sind gespannt, ob jetzt neue Oberflächen präsentiert werden. Das Bade- zimmer ist nach wie vor ein starkes Thema, es steigt in der Wertigkeit und vieles wandert vom Installateur zum Möbelfachhandel. Das Schlafzimmer gewinnt bei uns immer mehr an Bedeutung. Das war bisher ein Randpro- dukt, ist aber in der Wertigkeit gewaltig ge- stiegen, vor allem das Bett, hochwertige Pro- dukte werden stark nachgefragt und es wird schnell der Wert einer kleinen Küche inves- tiert. Polstermöbel verkaufen sich immer bes- ser, auch hier steigt die Wertigkeit. Ebenfalls Fahrt nimmt das Thema Licht auf, weil es einerseits kaum noch reine Leuchtengeschäf- te gibt, andererseits können sich Kunden bei der Präsentation einer einzigen Leuchte ihre Wirkung im Raum viel besser vorstellen. Eichenböden sind weiterhin angesagt, dazu wird da und dort auch wieder Nuss gezeigt. Das viel größere Thema, das uns beschäftigt, ist aber weiterhin der Mangel an kompeten- ten Mitarbeitern. Und hier besteht dringen- der Handlungsbedarf. www.gupfinger.at www.einrichtungshandel.at „Es gibt viele Themen und Bereiche, bei denen Kunden auf Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht werden können.“

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