1. Themen-eBook Mai 2021

Mai 2021 | Nachhal t igkei t als Verkaufsargument | wohninsider.at 17 AM POINT OF SALE | WALTER KANDUT Es geht um viel mehr Nachhaltigkeit hat auch sehr viel mit bekann- ter Marke und vermeintlichen Trends zu tun. Der Handel lebt weitgehend von den ange- botenen Marken und seiner Dienstleistung. Beide Seiten schielen immer nach möglichen Strömungen, mit dem Zwang ständig was Neues zu entwickeln und zu kreieren. Das alles weil es angeblich die Kunden so wollen. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist das Gebot der Stunde. Wenn wir warten bis an- dere damit beginnen ein Problem zu lösen, ist es oftmals schon zu spät. Es geht um Materialien, die von der Natur wieder verwendet werden können, es geht um wirklich ehrliche 100 % Wiederverwendung der problematischen Stoffe wie z.B. Plastik (Stichwort Meeresverschmutzung). Es geht um ungelöste Probleme (Stichwort Atomkraft mit dem Lagerproblem) der Menschheit. Es geht nicht nur um angebotene Produkte, es geht auch um den Bau unserer Häuser und der Aus- stellungen, den Energiebedarf, aber auch um den Umgang mit Kunden, Mitarbeitenden und Familie. Hier kann der exklusive Möbelhandel etwas beitragen, er hat einflussreiche Persön- lichkeiten und die Möglichkeit eigenständig zu agieren und damit ein Vorbild für andere Händler, Marken sowie Kunden zu sein. Wenn es Lichtblicke gibt, dann im klein- strukturierten Möbelhandel. WIR können es schaffen, endlich einen Kurswechsel einzuleiten. Die letzten Jahrhunder- te haben wir nur auf die Ausbeutung der Arbeitskraft Mensch und Rohstofflieferant Erde gesetzt. Wenn man es genau betrachtet war die Menschheit in ihrer jüngsten Ge- schichte nie wirklich nachhaltig, sonst hätten wir nicht den momentanen Zustand. Mit unserem erworbenen Wissen, unserer Intelli- genz könnten wir was dagegen unternehmen, wenn wir es wollten. Mit „billigen“ Preisen zum „reichs- ten“ Mensch der Welt Produktion und Transportwege müssen end- lich auch mit den externen, nationalen und internationalen Kosten bewertet werden, sie sind einer der Hauptverursacher von Kli- maschäden. Die billigsten Möbel haben die schlechteste Nachhaltigkeitsbilanz. Je kürzer die Transportwege und Lieferketten sind, desto besser wäre es. Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Unser gesellschaft- liches System muss sich ändern. Es ist aller- dings auch keine Lösung, die billigen Waren teurer zu machen damit wirklich alle Kosten berücksichtigt werden, wenn sich dann die wenigsten diese Waren leisten können. Ohne der vielstrapazierten Umverteilung, einem neuen gerechten Steuersystem, einer Rück- sicht auf die Zukunft der Erde wird es nicht gehen. Die grundlegende Produktions- und Wirtschaftsweise muss sich ändern. Es geht nicht nur um das banale Einkaufen in der Region, es geht um einen gesamtheitlichen Wandel. Das betrifft auch den boomenden Online Markt – es ist schon grotesk mit den „billigsten“ Preisen wird man der „reichste“ Mensch auf der Welt. Das alles bedeutet mehr oder weniger ein sofortiges Umdenken aller unserer Handlun- gen, sozial, ökonomisch und ökologisch, um das Ruder herumzureißen und nicht sehen- den Auges ins Verderben zu rennen. Wenn es der Handel in der Hand hat, dann ist es in unserem Segment. Gesellschaftliche Verände- rung muss von allen Seiten stattfindet, nicht nur von unten oder oben. Eine große Chance und auch ein wichtiges Verkaufsargument ist der Weg, den inzwischen einige in Österreich (Produzenten und Händler) schon ergriffen haben. Es sind sehr gute Beispiele die die Na- tur in den Vordergrund stellen, diese sollten wir als Vorbilder nehmen. Haben Sie noch mehr Mut zur Veränderung. www.agentur-kandut.at Walter Kandut betreibt gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth die „agentur für wohnen und mehr“ in Wien. Seine Handelsagentur mit Schwerpunkt auf Service und Kompetenz für den exklusiven Möbel- und Objektfachhandel baut auf über 30-jährige Erfahrung im Verkauf und als Agentur. Die letzten Jahrhunderte haben wir nur auf die Ausbeutung der Arbeitskraft Mensch und den Rohstofflieferant Erde gesetzt. Portrait © Kandut, Foto groß: AdaCo/Shutterstock.com, Foto klein: Evgeny_V/Shutterstock.com

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