1. Themen-eBook Mai 2021
Mai 2021 | Nachhal t igkei t als Verkaufsargument | wohninsider.at 55 LINE 12 Die zwölf steht dabei in erster Linie – aber bei weitem nicht nur – für die Materialstärke, nämlich 12 mm. Damit hat man um gut ein Drittel weniger Materialverbrauch und da- mit auch weniger Transport. Grössing: „Die Platten werden wenn möglich nicht bekantet, es wird gesteckt, geschraubt oder geklickt.“ Die magische Zahl, die sich auch vielfach in der Musik oder Astronomie findet, steht aber auch für die zur Verfügung stehenden Mate- rialien. Grössing: „Zwölf verschiedene Mate- rialien können wir mit dem Konzept planen und bauen.“ Zur Wahl stehen neben MDF und verschiedenen Holzarten auch Keramik, Stahl oder Stein. Die Zwölf steht aber auch für die Möbelmaße, die auf dem Raster 12 begründen. Sie bilden alle ein Vielfaches oder eine Teilsumme der Zahl. Das Material in seiner Nach- haltigkeit Aber Harry Grössing geht noch weiter. Auch beim Material hat er alle Register gezogen und alles stets zu Ende gedacht. „Alles, was die Nachhaltigkeit erhöht, versuche ich zu erreichen.“ Nachhaltig ist etwa der Leim. So greift Grössing auf Weißleim zurück, weil dies die schadstoffärmste Variante derzeit am Markt sei. Bei den Furnieren sind es großteils Altholzfurniere, die zum Einsatz kommen. Der Kunde kann planen und bauen Neu ist auch dass der Endkonsument in den Prozess eingebunden werden soll. Grössing erläutert: „Mittels eines Planungstools kön- nen die Kunden selbst ihr Wunschmöbel pla- nen und dieses dann mit den entsprechenden Materialien ‚anziehen‘.“ Dann wird es gefer- tigt, und zwar genau so, dass der Zusammen- bau sich automatisch und eindeutig ergibt. Das Möbel wird dann zum Kunden geliefert, der es selbst anhand einer Youtube-Anlei- tung zusammenbauen soll. Und der Händ- ler? „Ich suche zum Beispiel Partnerbetriebe in den Bundesländern, damit die Aufträge in Vorarlberg auch lokal abgearbeitet und Transportwege verkürzt werden können. Zum anderen brauchen wir sicherlich einige, die das auch vor Ort für den Kunden mon- tieren, denn ein Akademiker hat sicher keine Lust, sich damit auseinanderzusetzen.“ Zu- dem sei allein aufgrund der Transportwege jeder zusätzliche Zwischenweg ein Schritt weniger Nachhaltigkeit. Und so geht’s Aktuell ist „der Harry“ gerade dabei die CNC mit dem Planungsprogramm und den Materialien so zu verheiraten, „dass es zu 100 % funktioniert“, erläutert er seine hohen Ansprüche. Wenn das erreicht ist, wird es für potenzielle Partner die Möglichkeit geben, die gesamte Ausrüstung, das Programm und die Auslastung, die über entsprechende Wer- bung als Gesamtpaket generiert werden soll, zu mieten, ähnlich einem Franchise-System. Der Partner profitiert dann jedenfalls von der Arbeitszeitmarge sowie dem Kontakt zu neuen Kunden. Bleibt noch das Design In Sachen Design ist die Kooperation mit ein paar Designern und Innenarchitekten ange- strebt, die bei Kunden vor Ort Materialien be- mustern, ein Wohnkonzept mit dem Kunden durchziehen, gemeinsam mit Kunden planen. Die ersten Resonanzen von Innenarchitekten und Designern sind dabei durchwegs positiv, wie er unterstreicht. Auch mit einigen Partnern ist Grössing schon im Gespräch, zehn Prototypen sind bereits hergestellt. Breiter präsentiert soll das Kon- zept auf den küchenwohntrends im Herbst werden. Gleichzeitig soll auch eine Vorstel- lung gegenüber Konsumenten passieren, wie er erläutert. Aber auch internationales Parkett ist angedacht, eine Präsentation auf der Mailänder Messe etwa sehr gewünscht, etwaige Partner in Deutschland zu diesem Behufe gesucht. www.line12.at „Line 12 soll leistbar, aber trotzdem anspruchsvoll sein, die Zwischenketten minimieren und damit gleichzeitig die Nachhaltigkeit erhöhen.“ Harald Grössing
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