1. Themen-eBook Mai 2021
Mai 2021 | Nachhal t igkei t als Verkaufsargument | wohninsider.at 7 BRANCHEN-ROUND-TABLE haltig bedeutet auch weg von asiatischen Pro- duzenten, hin zu europäischen Produzenten. Denn in Österreich alleine werden wir nicht alles produzieren können.“ Und er bricht eine Lanze für den schwedischen Möbelriesen IKEA. „IKEA ist schon auch Vorreiter, wenn es um Nachhaltigkeit geht. IKEA zertifiziert seine Lieferanten im Baumwolle-Bereich mit eigenen Teams, zudem will IKEA mit Photo- voltaik auf all ihren Geschäften und in der Produktion auch energieautonom werden.“ Dabei bringt er noch einen Punkt in die Dis- kussion ein: „Es wird auch viele Ideen geben, wie man Möbel designen sollte, dass sie repa- rierbar und recyclebar sind. Auch im Matrat- zenbereich gibt es schon jetzt bis zu 90 % ver- wertbare Sekundärrohstoffe.“ Seine Devise laute daher: „Act local, think Global.“ Nadelöhr Fachhandels-Mitarbeiter Aus der Sicht der Personalentwicklung sieht Reinhard Schwab, Innenarchitekt und Ge- schäftsführer der ACT SCHWAB & PART- NER AG, der selbst im Personaltraining ist, das Thema Nachhaltigkeit: „Das Nadelöhr bei diesem Thema sind nicht selten die Mit- arbeiter im Möbelfachhandel. All die Bemü- hungen der Erzeuger kommen oft dort nicht an, wo sie gebraucht werden.“ Daher seine Forderung: „Wir brauchen Einrichtungsbera- ter, die diese Infos kennen und in Verkaufs- argumente umsetzen können.“ Der Einzelne sei oft nicht in der Lage, in Teams zu denken. Daher brauche man ein Konzept, „wo wir den einzelnen Einrichtungsberater mitneh- men können. Denn worum geht es eigentlich? Es geht um die Lebensstile meiner Kunden.“ Für den MZE-Verband ergriff Österreich- Chef Andreas Hemetsberger das Wort und ortet den Bedarf, zu differenzieren: „Wir müssen uns klar werden, was wollen wir? Wollen wir nur ein Stück vom Kuchen jetzt oder wollen wir nachhaltig etwas bewegen?“ In diesem Zusammenhang sei es höchst not- wendig, den Begriff nicht totzutreten! Denn das könne höchstens kurzfristige Geschäfte bringen, aber langfristig mehr schaden. Seine Devise lautet daher, Nachhaltigkeit und des- sen Nutzen für den Konsumenten zu erzäh- len. „Wir als Branche sollten gemeinsam das Thema erzählen, dass es trendig, einfach und stylish ist und sich in praktisch jeder Preis- gruppe wiederfinden kann.“ Denn wenn man gute Storys erzähle, brauche man den Begriff selbst gar nicht mehr. Und: „Die Kernheraus- forderung ist jetzt, gute Vertriebsstrategien und gute Erzählstränge zu entwickeln und diese zuerst an den Handel und dann in Rich- tung Endverbraucher zu transportieren.“ Das Thema sei ja nicht neu, man müsse es nur entsprechend emotionalisieren und erzählen. Und zwar jetzt. Denn: „Jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt, die Chance riesengroß. Später ist das Ganze dann um ein Vielfaches mehr aufwendig.“ So hätte die Pandemie eines gebracht: Die Menschen setzen sich mehr und online mit einer Kompletteinrichtung auseinander. Und da könne man nun mit Storytelling ansetzen. Dabei müsse man stets im Auge behalten, dass der Kunde seinen persönlichen Vor- teil erkennt. Und, setzt der für seine digitale Versiertheit bekannte Manager nach: „Sto- rytelling hat einen guten Nebeneffekt. Denn je mehr ich davon erzähle, umso mehr SEO Content gibt das her.“ Manuela Mayr von Regina Schlafkomfort brachte an dieser Stelle noch als gewichtiges Argument, wo die Materialien und Produkte herkommen. „Aus meiner Sicht ist es wesent- lich, Möbelhändler in Produktionsstätten zu bringen. Damit man wahrnimmt, wo kommt das her, wie wird dort produziert, wie wird dort mit den Mitarbeitern umgegangen? Das gehört für uns genauso dazu, wie die Qualität von Schäumen und Stoffen.“ In Vertretung von Erich Gaffal stattete die Projektassistentin beim MHC, Kathrin Prein- falk, dem SCHAU:RAUM Linz einen Besuch ab. Preinfalk: „Das Kreislaufwirtschaften ist derzeit ein ganz großes Thema im Cleantech Cluster.“ Auch bei der kürzlich digital ab- gehaltenen möbel Austria und küchenwohn- trends gab es die Themenwelt Grünes „Das Nadelöhr bei diesem Thema sind nicht selten die Mitarbeiter im Möbelfachhandel. All die Bemühungen der Erzeuger kommen oft dort nicht an, wo sie gebraucht werden. Reinhard Schwab, Innenarchitekt und Geschäftsführer der ACT SCHWAB & PARTNER AG „Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Chance riesengroß. Die Menschen setzen sich mehr und online mit einer Kompletteinrichtung auseinander. Und da muss man nun mit Storytelling ansetzen.“ Andreas Hemetsberger, MZE-Österreich-Chef » „Der Kunde versteht unter Nachhaltigkeit etwas ganz anderes als die Industrie. Im Prinzip arbeiten wir hier mit zwei Begriffen.“ Manuela Mayr, Regina Schlafkomfort
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