1. Themen-eBook Mai 2021
Mai 2021 | Nachhal t igkei t als Verkaufsargument | wohninsider.at 9 BRANCHEN-ROUND-TABLE 2020 70.000 eingesparte Küchen nur wegen der Bautechnik.“ Kurt Mühlberger, sprach als Importeur und Handelsagentur für ERGE und Falcon von dem Dilemma der Abhängigkeit. „Unsere Geräte werden zum Großteil in der EU oder Deutschland gefertigt, aber bei den Induk- tionsfeldern stehen wir einfach, weil es drei Komponenten nicht gibt, weil die aus China kommen. Wir wissen nicht, wann wir die be- kommen.“ Und er setzt nach: „Da kann ich beim Rohmaterial noch so sorgfältig sein, aber wenn diese 2-3 Chips fehlen, dann steht alles.“ Von der Unübersichtlichkeit diver- ser Labels Gütesiegel und Öko-Label sind das vielge- nutzte Instrument umÖkologie an den End- konsumenten zu transportieren. Aber auch das sei nicht unproblematisch, so Preinfalk: „Es gibt verschiedene Labels und Siegel in diesem Bereich. Aber viele Siegel sind für die Endkonsumenten undurchschaubar. Bei den meisten Umweltschutzzeichen weiß man gar nicht, wofür die stehen.“ Zudem müsse man verstärkt auf die Jungen hören, und wie die mit so einer Pickerlflut umge- hen, meinte Kober. Auch für Eberharter ist das ein Anliegen. „Mit dem Label ‘Made in Germany’ wird gewährleistet, dass 50 % der Wertschöpfung in Deutschland stattfinden soll. Aber“, so Eberharter, „Wir alle wissen, dass nam- hafte Hersteller nur die Komponenten in Deutschland zusammenschrauben.“ Daher sei gerade etwas in Ausarbeitung, den Pro- zentsatz auf mehr als 50 % zu heben. Ziel müsse es daher jedenfalls sein, die Wert- schöpfung, die Arbeitskraft lokal zu behal- ten. Dass eben regional nicht nur zusam- mengeschraubt, sondern auch gehämmert, gepolstert, gesägt wird. Die Jugend und jungen Leute seien generell ein wesentlicher Schlüssel in der ganzen De- batte, und sie wären, so Schwab, auch sehr viel mehr interessiert daran, als man vielleicht vermuten würde. Und Schwab nutzte an die- ser Stelle die Gelegenheit, alle „einzuladen, Ideen zu sammeln: Was können wir in der Aus- und Weiterbildung für unsere Berater und Verkäufer tun, damit diese in der Lage sind, die Geschichten zu erzählen, zu vermit- teln, warum ist das Produkt für den Kunden das beste. Dazu gehört dann auch das richtige Preisangebot. Denn letztlich ist es dann nach- haltig für alle, im Sinne von: Da kommt etwas nach!“ Auch müsse man einfach auch in die Zukunft denken und das auch mit den Kon- sumenten besprechen. Schwab: „Der Kunde richtet sich jetzt sein Haus ein. Aber wer fragt ihn: Was ist in 30 Jahren? Was brauchst du dann? Oft wird das Thema auch bewusst nicht angesprochen.“ Transparenz sei jedoch auch in diesem Punkt wesentlich. Schwab: „Als Beispiel nenne ich etwa die trendigen PVC-Böden: Wenn ich dem Kunden sage, dass PVC für Polyvinylchlorid steht, will er es meistens eh gar nicht mehr.“ Frühzeitiges Handeln Abschließend warf Dietmar Link noch ein Beispiel aus einer anderen Branche ein: „Wir haben ja auch eine Brauerei, wo die Radl- berger Getränke dazu gehören. Die Firma EGGER war einer der Ersten, die wieder in Richtung Glas gegangen sind und wir haben schon vor einem Jahr eine Glasabfüllanlage gebaut. Und zwar nicht, weil es der Markt ge- fordert hat, sondern weil es unserer Ansicht nach Sinn macht.“ Denn eines sei für ihn klar: „Es wird ein Umdenken vom Konsumenten vorgenommen. Und während man derlei früher vielleicht noch rausgeschoben hätte, investiert man heute schon früher.“ Und das Branchenevent endete, wie es be- gonnen hatte, bei strahlend blauem Himmel, angeregten Gesprächen und Köstlichkeiten von Meisterkoch Robert Dorr. Einig war man sich indes über eines, es gibt noch viel zu sagen und der nächste Round Table ist schon am Plan… www.schauraumwien.com www.wohninsider.at „Da kann ich beim Rohmaterial noch so sorgfältig sein, aber wenn diese 2-3 Chips fehlen, dann steht alles.“ Kurt Mühlberger, sprach als Importeur und Handelsagentur für ERGE und Falcon
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