wohninsider Oktober/November 2017
wohninsider.at 105 RAUM : OBJEKT work awesome Lars Gaede, die Moderation übernahm Michael Bartz, Professor am De- partment of Business an der FH Krems und Spezialist für die „New World of Work“. Das „nächste große Ding“ Eins ist sicher: Nur jene Unternehmen, die sich heute schon auf künftige Herausforde- rungen und Bedürfnisse vorbereiten, werden überleben. Michael Fried, Benes Geschäfts- führer für Sales, Marketing & Innovation, machte das in seinen einleitenden Worten deutlich: „Unser Unternehmen gibt es seit 1790. Warum? Weil wir immer nach vorne geschaut haben! Wir sind eben nicht ein tradi- tionelles Unternehmen, sondern ein vorwärts- gerichtetes Unternehmen mit Tradition.“ Transformation, Umwälzung, Disruption – große Worte, die man als bedrohlich, aber auch als Herausforderung empfinden kann. Was also könnte das „Next Big Thing“ sein? Lars Gaede: „Roboter werden künftig mehr kognitive Aufgaben übernehmen. Im Augen- blick kann man sie bereits so programmie- ren, dass sie zum Beispiel Ironie erkennen. So, wenn etwa ein Text von lauter negativen Erlebnissen handelt, und am Schluss steht et- was in der Art wie ,Na, das war heute wieder ein gelungener Tag!‘. Das sind bereits erste Schritte in Richtung Artificial Intelligence.“ Petra Hauser, die sich beruflich öfters im Si- licon Valley aufhält, beobachtet eine Explo- sion der Kapazitäten auf mehreren technolo- gischen Feldern: „Die Leistung unserer PCs steigt exponentiell, ebenso auch die generelle Produktivität infolge ständig weiterentwickel- ter Technologien. Die digitale Vernetzung der Erdbevölkerung wird von gegenwärtig 3 auf 8 Milliarden im Jahr 2050 steigen. Zwischen 20 und 50 Prozent der Energie wird in den kom- menden Jahrzehnten aus Sonnenkraft gewon- nen werden. Und auch das Internet der Dinge (die Vernetzung des Computers mit Alltags- gegenständen, beispielsweise mit dem Ziel der automatisierten Bedarfssicherung) wird zu- nehmen.“ Wie steht es um das Büro von morgen? Petra Hauser: „Firmen wie Bene werden ihre Möbel weiter an klassische Unternehmen verkaufen, verstärkt aber auch an ,Hubs‘, also an Büroge- meinschaften. Der ,permanente‘ Arbeitsplatz wird deutlich zurückgehen.“ Lars Gaede er- gänzte: „Das Büro als solches wird es weiter- hin geben – aber seine Aufgaben werden sich verlagern. Es wird schwerpunktmäßig ein Ort sein, an dem die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter kommunizieren, zusammenarbeiten und sich als ,Community‘, als Gemeinschaft erleben werden. Vieles wird vom Home Of- fice erledigt werden können, viele Mitarbei- ter werden sozusagen externe Zuträger sein. ,Büro‘ wird nicht sosehr ein territorialer Ar- beitsplatz sein als vielmehr ein dezentrales Netzwerk.“ Wozu auch gehört, dass sich das Gehalt ten- denziell an der Leistung statt an der vor Ort abgedienten Arbeitszeit orientieren wird. Was wiederum Chefs, die Kontrolle über die Ak- tivitäten ihrer Belegschaft behalten wollen, nicht wenig irritieren wird. Umgekehrt berge dieses Szenario aber für Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, auch die Gefahr, in einen permanenten Arbeits- und Nie-Abschaltmo- dus zu geraten, gab Lars Gaede zu bedenken. Roboter haben keine Ideen Wenn die Zukunft der Arbeitswelt von vie- len weniger als aufregende Herausforderung denn als Bedrohung wahrgenommen wird, dann könne das daran liegen, so Petra Hau- ser, dass sich der technologische Fortschritt rascher vollzieht als die Anpassungsfähig- keit der Menschen. Anders gesagt: Vor lau- ter Veränderung haben wir bisweilen das Ge- fühl, auf der Strecke zu bleiben. Petra Hauser: „Die Unsicherheit des Arbeitsplatzes, die vor- herrschende Hire-and-Fire-Mentalität und die Ortsungebundenheit des ,Büros‘ sind na- türlich kontraproduktiv, wenn die Mitarbei- ter sich gleichzeitig mit ihrem Unternehmen identifizieren sollen. Wenn die ,Leaders‘ je- doch unternehmerische Visionen entwickeln und diese zugleich überzeugend kommunizie- ren können, dann wird das den Zusammen- halt und das Gemeinschaftsgefühl stärken.“ Die weniger Qualifizierten werden es schwer haben in der Arbeitswelt, wie sie sich bereits abzeichnet, denn repetitive und zunehmend auch anspruchsvollere Aufgaben werden ten- denziell von Systemen, Maschinen und Robo- tern übernommen. Doch es gibt Hoffnung für den Menschen. Lars Gaede: „Wir werden in die Bereiche gehen, die von Maschinen nie- mals übernommen werden können: Ideen, menschliche Interaktion, Kreativität.“ www.bene.com „Wir werden in die Bereiche gehen, die von Maschinen niemals übernommen werden können: Ideen, menschliche Interaktion, Kreativität.“ Lars Gaede „Auf allen technologischen Feldern steigt die Leistung exponentiell.“ Petra Hauser Expertentalk im Wiener Bene-Flag- shipstore. Die Zukunft der Arbeit wird auf Benes Pixel-Boxen erörtert.
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