wohninsider Oktober/November 2018

wohninsider.at 87 KÜCHE Mit 1. November übernimmt Mag. Sandra Kolleth, und damit die erste Frau überhaupt, die Geschäftsführung bei Miele sterreich. Im Gespräch mit wohninsider gaben sie und ihr Vorgänger, Mag. Martin Melzer, sehr persönliche Einblicke in ihre Philosophie, erläuterten, wie Miele Querdenken professiona- lisiert hat und warum die Marke „besonderer ist“ als andere. V on L illy U nterrader wohninsider: Frau Mag. Kolleth, was war für Sie der auslösende Moment, das An- gebot bei Miele Österreich anzuneh- men? Sie kommen ja aus einer ganz an- deren Branche. Sandra Kolleth: Es war die Kombinati- on einer sehr faszinierenden Marke, gepaart mit einem sehr stimmigen Bild, was die Kul- tur des Unternehmens betrifft, und dass das sehr gut zu mir passt. Dazu kam dann auch die Neugierde etwas anderes zu tun, ich war 23 Jahre in einer Branche und es ist defini- tiv ein großer Schritt aus der Komfortzone heraus. Hinzu kommt, ich komme aus ei- nem reinen B2B-Unternehmen. Es fasziniert mich, hier eine Marke zu haben, die sehr emotional aufgeladen werden kann und es auch schon ist. Denken Sie, dass man die B2B-Schiene von Miele auch emotional aufladen kann? S.K.: B2B ist ein anderes Verkaufen, es trans- portiert andere Emotionen. Die Kunden, die unsere Produkte benutzen, stellen damit si- cher, dass ihr Unternehmen läuft. Wie steht der Professional-Bereich von Miele im Augenblick da? Martin Melzer: Der Professional-Anteil macht rund 20% des Gesamtumsatzes aus, der Anteil ist höher als international. Woran liegt das? Und sind Sie in diesem Bereich auch Marktführer? M.M.: Das liegt am starken Tourismus hier- zulande. Was die Marktführerschaft betrifft, ist das schwer zu beantworten, weil das sehr differenziert ist. Für die gewerbliche Wäsche- pflege sind wir sicher Marktführer, auch im Bereich Frischwasser-Spüler. Im Segment der Tankspüler gibt es starke Mitbewerber und im Bereich Reinigung von Atemmasken oder 3D- Brillen sind wir praktisch alleine. Wo und wann waren Ihre ersten Berüh- rungspunkte mit Miele? S.K.: Als Konsument bin ich klassisch im Waschmaschinen-Bereich eingestiegen. Aus der beruflichen Sicht gab es praktische keine Berührungspunkte. Aber als ich in Salzburg Wohnung gesucht habe, waren bereits Miele „Besonderer“ als andere In Slowenien wird jetzt eine TV-Fabrik gebaut, das ist schon bestätigt. Und wir erweitern auch die Fabrik für Kühlgeräte in Serbien. Wird es dann möglicherweise auch Fernse- her unter dem Namen Gorenje geben? In sterreich ist das sehr unwahrscheinlich. Da werden die Produkte unter der Marke Hi- Sense verkauft werden. In Ländern, in denen Gorenje eine sehr starke Marke ist, z.B. in Bul- garien, wo wir 20% Marktanteil haben, wäre das möglich. Sind Sie privat auch nach Wien übersie- delt? Nein, ich fahre über das Wochenende immer nach Hause. Ich wohne in der Nähe von Spiel- feld. Was ist Ihre persönliche Philosophie? Mir ist wichtig, dass alles organisiert ist, sys- tematisch abläuft. Dass jeder seine Aufgaben kennt. Mein Ziel ist, dass alles gut organisiert ist, dass es Transparenz gibt. Ich bin kein Mi- kromanager. Wenn ich einmal gehe, dann darf das von Seiten der Effizienz niemand merken. Wo liegen Ihre nächsten Ziele? Mein erstes Ziel ist es, meine Hausaufgaben in der Firma zu machen. Gorenje hat ja schon eine gute Position hier. Ich sehe jedoch noch viel Potenzial, und 12 % Marktanteil wären in ei- nem ersten Step schon gut. Wird es auch mehr Zusammenarbeit mit der slowenischen Zentrale geben? Nein, wir brauchen nur ein bisschen Feintuning. Wie gefällt Ihnen die Messe Elektrofach- handelstage? Die gefällt mir gut. Alle Kunden sind hier. Ich habe die Gelegenheit viele kennenzulernen. Und unsere neuen Waschmaschinen haben ein sehr gutes Potenzial. Wir werden im kommen- den Jahr hier sicherlich Marktanteile gewinnen, in beiden Kanälen. Die Konkurrenz kann sich schon mal warm anziehen. Das ist ein Verspre- chen. Was bringen die kommenden Monate? Im Dezember bekommen wir die neue Range an Waschmaschinen und Waschtrocknern. Die liegen preislich etwa bei den aktuellen Model- len, haben aber gar nichts mit der alten Gene- ration zu tun. Sie sind besser ausgestattet, haben ein viel besseres Design, der Edelstahl kommt aus sterreich. Da ist wirklich alles neu und ich kann es gar nicht erwarten, die zu bekommen. www.gorenje.at Sandra Kolleth über ihre Entscheidung: „Es war die Kombination einer sehr fas- zinierenden Marke, gepaart mit einem sehr stimmigen Bild, was die Kultur des Unternehmens betrifft.“ » Fotos: Miele Österreich/Andreas Kolarik

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