Oktober-November 2019

05.2019 |Oktober/November |wohninsider.at 37 NETZWERKE B2B-Anbieter FSC aufgreifen und das ent- sprechend ausloben. In Baumärkten, Non- foodläden können wir die Inhalte multipli- zieren. Derzeit haben wir eine Kampagne laufen unter dem Titel „Gemeinsam sind wir FSC“. Heuschkel: Seitens OTTO kommunizieren und integrieren wir das Thema auch immer entsprechend. Wir haben etwa Aktionswo- chen. Damit vermitteln wir dem Kunden: Du bist Teil des Ganzen, du kannst deinen Beitrag leisten. Ist das FSC-Zertifikat in gleichem Maße für Massivholz-Möbel als auch furnierte oder Spanplatten-Möbel relevant oder gibt es da signifikante Unterschiede? Filler: Wir sehen, dass Kunden, die Mas- sivholz kaufen, diesen Rohstoff sehr zu schätzen wissen und sich damit auseinan- dersetzen, wo das herkommt. Auch bei der Spanplatte holen sich Kunden über das Sie- gel Vertrauen. Malessa: Das emotionale Aufladen der Marke ist der Punkt. Die Verbraucher su- chen verantwortungsvolle Anbieter. Und dass etwas getan wird, sieht der Verbraucher an der Sortimentsauswahl. Es ist jedoch anders als etwa bei „Bio“, denn da wird ex- tra danach gesucht und der Konsument ist bereit, mehr dafür zu bezahlen. Bei Holz ist das nicht so: Der Verbraucher hat eine ein- fachere Entscheidung. Es kostet nicht mehr. Das wiederum könnte mittelfristig dazu führen, dass nicht zertifizierte Ware keinen Marktzugang mehr findet... Die Wiener Einrichtungsmesse Wohnen & Interieur wird bei ihrer kommenden Ausgabe auch einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit setzen und unter ande- rem einen „grünen Pfad“ realisieren. Ist das auch eine denkbare Darstellungs- plattform für FSC? Malessa: Die Darstellung und Unterschei- dung ist eine Gratwanderung. Man muss einerseits die zertifizierten Anbieter heraus- heben, gleichzeitig aber den anderen die Möglichkeit geben, sich umzustellen. Denn Nachhaltigkeit ist eine Reise, das funktioniert nicht wie ein Schalter, den man umlegt. Wie ist Ihrer Einschätzung nach die Wahrnehmung/Akzeptanz in der öster- reichischen Händlerschaft? Malessa: Wir haben derzeit etwa 300 Chain-of-custody-Zertifikate mit rund 400 beteiligten Unternehmen. Die Zahl steigt langsam. In Österreich haben wir die Schwierigkeit, dass leider noch sehr wenig FSC-Wald vorhanden ist. Welche Aktivitäten sind in naher Zukunft geplant, um die Wahrnehmung und Akzeptanz in der Händlerschaft einer- seits, bzw. bei den Konsumenten ande- rerseits noch weiter zu steigern? Heuschkel: Wir wollen das Thema auf otto.de weiterhin sichtbar machen und die Kunden mitnehmen auf diesem Weg. Filler: In einer AG Deutsche Spanplatte arbeiten wir zudem mit Händlern zusam- men, um gemeinsam die Verfügbarkeit von FSC-Wäldern weiter zu steigern. Wir wol- len damit auch im Einkauf und im Unter- nehmen das Thema Nachhaltigkeit voran- bringen. Unter dem Strich ist es unser Ziel, Nachhaltigkeit zu einer Selbstverständlich- keit zu machen. Damit begeben wir uns oft bewusst auf einen steinigeren Weg, der aber aus unserer Sicht der richtige ist. FSC war auch auf der M.O.W. deutlich sichtbar... Malessa: Auf der M.O.W. haben 63 Aussteller ausgestellt, die zertifiziert sind. Auch wir hatten einen Stand. Damit kommunizierten wir gemeinsam, dass FSC eine sinnvolle Sache ist. Mit FSC können Händler den Verbrauchern ein gutes Ange- bot machen, dass Nachhaltigkeit bei ihren Produkten berücksichtigt wird. Es gibt aber noch zu viele Ausreden beim Thema Nach- haltigkeit. Jetzt ist Handeln gefragt! www.fsc-deutschland.de FSC steht für Forest Stewardship Coun- cil. Die 1993 gegründete internationale Organisation, wird von Umweltverbän- den wie dem WWF, von Waldbesitzern, Holzindustrie, Gewerkschaften und ein- heimischen Völkern unterstützt, um den Raubbau an unseren Wäldern einzu- dämmen. Der FSC ist unabhängig und verfolgt keine finanziellen Interessen. Er steht dafür, dass für Produkte wie Mö- bel und Papier im Zuge der Waldbewirt- schaftung keine Menschen ausgebeu- tet werden, Tiere und Pflanzen bei der Schlägerung nicht in Gefahr kommen. FSC steht für die nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen: sozial, ökonomisch und ökologisch ausgewogen. Foto: © FSC Deutschland Das ist der FSC

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