Oktober-November 2019
88 wohninsider.at |Oktober/November | 05.2019 KÜCHE W äre das laufende Jahr bei Miele eine Operninszenie- rung, so würde eine Arie die nächste jagen, das Pu- blikum aus dem Staunen nicht rauskommen. Von Luft holen keine Spur beim heimischen Weißwaren-Marktführer. Den Auftakt – oder die Overtüre – machte be- reits am 17. Jänner die Präsentation der neuen Geschirrspüler-Generation G7000 mit auto- matischer Dosierung, der Power Disk, samt Aufsehen erregender Werbekampagne mit Freediverin Marina Kazankova. Und: Viele weitere Aktivitäten sollten folgen. Mag. Sand- ra Kolleth, Miele-GF, subsummiert es so: „Es war ein sehr spannendes Jahr. ‘A year beyond ordinary’ kann man sagen.“ Gleichzeitig war es auch das erste Jahr mit ihr an der Spitze. Kolleth: „Das war der absolut perfekte Ein- stieg, ich könnte mir kein besseres Jahr wün- schen. Ich habe so viel erlebt, so viel lernen dürfen. Ich bin sehr dankbar dafür.“ Eine der vielen Stationen war für Kolleth heuer auch die IFA: „Eine kommunizierte Zahl hat mich dort ganz besonders fasziniert: Nämlich, dass 80 % der am Miele-Stand aus- gestellten Produkte weniger als ein Jahr am Markt sind.“ Das verwundert wenig, brachte das Gütersloher Unternehmen doch in den vergangenen Monaten mit der Generation 7000 eine komplett neue Range in allen Preis- segmenten und für alle Produktgruppen her- aus. Kolleth konkretisiert: „Die Produkte, die wir hier ersetzen, machen die Hälfte unseres globalen Umsatzportfolios aus.“ Die Einfüh- rung ist mittlerweile abgeschlossen, seit dem Stichtag im Mai ist man auch durch die Bank gut lieferfähig. Mehr noch, wie Kolleth berich- tet: „Wir sind in den Ausstellungen wesentlich schneller vorangekommen, als wir es erwar- tet haben. Und das heißt schon sehr viel.“ Auch umsatzseitig liege man sehr gut, über den Erwartungen, wie es heißt. Flankierend zur Einführung und Ausrollung bei den Mie- le-Händlern unterstützt die ästhetisch sehr an- sprechende Werbekampagne unter dem Titel „Life beyond ordinary“ die Produkte. Und wie war das Feedback des Handel? Kolleth: „In vielen Gesprächen mit unseren Handelspartnern hat sich herauskristallisiert, dass vor allem die Komplettheit der Range und gleichzeitig ihre Variabilität das große Plus sind. Wir können vom Einstiegsprodukt bis zum Highend-Gerät alles in einem Design bieten. Damit hat sowohl der Handel, aber auch der Konsument eine größere Flexibili- tät in der Gestaltung seiner Sets.“ Heißt: Es macht das Verkaufen im Küchenfachhandel einfacher. Laufende Weiterentwicklungen Wo sieht die Österreich-Chefin die aktuellen Trends der Zeit? „Ich denke, es ist insgesamt ein neuer Prozess bei Hausgeräten, dass die Produkte fertig sind, aber laufend mit digitalen features wei- ter entwickelt werden können. Von den Apps am Handy sind wir das ja schon gewöhnt, da wundert sich niemand mehr. Dass das auch vernetzte Hausgeräte können, das muss erst breiter verinnerlicht werden. Bei uns funktio- niert das schon sehr gut.“ Und Kolleth fügt hinzu: „Unsere Geräte waren immer schon auf eine lange Haltbarkeit ausgelegt, da kann man nun über eine lange Zeit neue Dinge einführen und damit die Produkte immer ak- tuell halten.“ Mit Blick auf die aktuellen Wirt- schaftsprognosen, meint Kolleth: „Wir haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gelernt, dass unsichere Zeiten eher den Trend zu werthaltigen Investitionen stärken. Wenn es ‘da draußen’ ungemütlicher wird, schauen vie- le Konsumenten, dass man sich zu Hause ein schönes Umfeld gestaltet.“ Und das darf dann durchaus auch wertiger sein – zu Gunsten von Miele und anderen Hochwert-Anbietern. Welche Trends waren auf der IFA vor- herrschend? Die Miele-GF gibt sich darob etwas gebremst. „Die großen Innovationen habe ich heuer bei der Weißware auf vielen Ständen vermisst. Allgemein kann man sagen, dass freilich das Thema Smart Home und Vernetzung all- gegenwärtig war.“ Auch die Thematik rund um Nachhaltigkeit kam nach Ansicht von Kolleth etwas zu kurz: „Es wurde wenig ge- spielt. Für uns war das – wie schon seit jeher und gelerntermaßen – ein starkes Thema. Wir sind einer von denen, die das glaubhaft bespielen können – ganz einfach weil wir das auch leben. Einerseits in den Produkten, aber auch im Umgang miteinander und unserem Umfeld. Und wir haben das bereits 120 Jahre MIELE Besser geht‘s nicht Ein spannenderes erstes Jahr als Geschäftsführerin hätte sich Sandra Kolleth wohl kaum wünschen können. Kein sprichwörtlicher Stein blieb produktseitig auf dem anderen, die Marketing- und Produktma- schinerie Miele läuft in ihrem Jubiläumsjahr auf Hochtouren. Auf den Elektrofachhandels- tagen trafen wir die Miele-GF fast genau ein Jahr nach ihrem Antrittsinterview und zogen gemeinsam Resümee. V on L illy U nterrader A year beyond ordinary war es für Sandra Kolleth. Die entsprechende Marketingkampagne erregte welt- weit großes Aufsehen. Foto Kolleth: © Lilly Unterrader/wohninsider, weitere Foto: © Miele
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