Oktober/November 2020

05.2020 |Oktober/November |wohninsider.at 107 RAUM : OBJEKT Gewinnen Interior Designer, die ganzheitlich denken, an Bedeutung? Das kommt auf die Zielgruppe an. Im hochpreisigen Bereich sind es Konsumen- ten aus anderen Ländern gewohnt und wollen auch in Österreich Interior Desig- ner haben, die den gesamten Wohnraum planen. Unserer Erfahrung nach denken viele Konsumenten, die nicht so internatio- nal zuhause sind, dass sie es selbst können, sind aber schnell überfordert, weil ein Pla- nungsprozess selbst mit Unterstützung von einem Baumeister oder Architekten Ent- scheidungen erfordert. Erst dann wird ih- nen klar, wie aufwendig es ist, dass sie von einem Profi, der sie versteht, besser durch die unendliche Vielfalt des Marktes geleitet werden und so ein auf sie zugeschnittenes Wohnkonzept entsteht und kein unpersön- liches Werbesujet wie aus einem Katalog. Wir legen besonderen Wert darauf, dass In- terieur und Interior Design-Konzept zu un- serem Kunden passen und versuchen, das Beste für ihn zu gestalten. Das meint nicht zwingendermaßen das stylischste Design, nur weil es cool ausschaut, wo er sich dann aber nicht wohl und zuhause fühlt. Also ist Individualität Ihr Interior Design- Stil? Wenn man das als Stilrichtung bezeichnen kann, ja. Jedenfalls ist es unsere Herange- hensweise. Wir haben keinen Stil-Standard, den wir jeweils adaptieren, sondern starten jedes Projekt bei null. Unser Augenmerk liegt auf individuellen Lösungen. Hier beginnt Kreativität, die Arbeit, die uns Spaß macht und besser gefällt als „copy & paste“. Steht das Möbel am Beginn und weiten sich die Wünsche dann auf den Raum aus oder wird Wohnraum von Anfang an ganzheitlicher gedacht? Ganzheitlich denken meiner Meinung nach wie vor nur wenige Konsumenten, weil es auch schwierig ist, alles im Kopf und Auge zu haben. Wir haben uns schon immer auf maßgeschneiderte Möbel konzentriert und es war stets der erste Schritt, uns den Grundriss anzuschauen und zu überlegen, wo beispiels- weise das gewünschte Sofa in welcher Größe platziert wird. Dadurch haben wir immer den Raum als Ganzes mitgedacht. Wenn auf die Wünsche und Bedürfnissen des Kunden eingegangen wird, bedingt das Möbel den Raum und umgekehrt. Welcher Raum steht denn im Mittelpunkt oder sind alle Räume tendenziell gleich bedeutend in der Wahrnehmung und Wertigkeit des Kunden? Meine Erfahrung ist, dass durch die Beschäf- tigung mit dem Interior Design jeder Raum wichtig wird. Prinzipiell stehen bei Kon- sumenten die Hauptaufenthaltsräume im Fokus. Der Wohn- und Essbereich sind sehr wichtig, gefolgt von der Küche. Das Schlaf- zimmer bleibt oft unterbeleuchtet, auch auf das Badezimmer wird ganz oft vergessen. Wenn wir Kunden Visionen und Möglich- keiten aufzeigen, wollen sie dann aber auch diese gut gestaltet haben. Wie wichtig sind Netzwerke für Sie? Sehr wichtig, weil sich über Netzwerke ver- schiedene Bereiche verknüpfen lassen, jeder seine Stärken und Kompetenzen ausspielen kann und sich auch neue Projekte eröffnen. Wir denken ungern in Konkurrenz und an Ellbogenstrategie, sondern suchen nach Ko- operationen. Der Kuchen ist groß genug. Für jeden gibt es ein Stück und gemeinsam entstehen tolle, ganzheitliche Lösungen und glückliche Kunden. Welche Ziele haben Sie mit FABBRICA für die Zukunft? Unsere Vision ist, uns im Luxus-Segment noch besser zu etablieren und uns internatio- naler aufzustellen. Wir sind in Gesprächen mit Kunden im Ausland und sobald es die Lage erlaubt, werden wir noch aktiver unsere Fühler ausstrecken und auch internationale Projekte realisieren. www.fabbrica.at Überall zuhause: FABBRICA ist im Residential- wie im Projektbereich erfolgreich. Tendenz: Steigend & Luxus. „Wenn auf die Wünsche und Bedürfnissen des Kunden eingegangen wird, bedingt das Möbel den Raum und umgekehrt.“ Diese Seite: Foto unten © Torben Jäger, Foto oben © FABBRICA

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