Oktober/November 2020
05.2020 |Oktober/November |wohninsider.at 23 BRANCHENTALK Studien, etwa zu Gartenmöbeln, Swimming- pools oder Terrassendielen lässt sich das klar ablesen. Unsere Konklusio ist, dass in diesem und im nächsten Jahr nichts mehr so sein wird, wie es war, und Marktstudien wie unse- re wichtiger denn je sind, weil kein Unterneh- men von der eigenen auf die generelle Markt- entwicklung schließen kann. Verspricht die höhere Sparquote positive Effekte in naher Zukunft? Die Konsumenten werden heuer trotz Kurz- arbeit und höherer Arbeitslosigkeit in Sum- me nicht weniger verdienen, aber doppelt so viel sparen. Das verfügbare Einkommen wird um ein halbes Prozent steigen und die Prognose ist natürlich, dass dieses Geld spä- ter dann auch vermehrt ausgegeben wird. Aufgrund der Infektionszahlen und unter Annahme, dass ein Impfstoff wohl erst frü- hestens Mitte nächsten Jahres auf den Markt kommt, ist nicht davon auszugehen, dass der große Turnaround schon 2021 startet. Ich gehe nicht von einem Rückgang aus, aber auch von keiner großen Steigerung, insbe- sondere in den Branchen, wo heuer mögli- cherweise schon Vorziehkäufe getätigt wur- den. Die Unternehmen sind gut beraten, sich darauf einzustellen, dass der richtige Auf- schwung erst 2022 kommen wird. Welche Auswirkungen hatten die temporären Geschäftsschließungen auf den Bereich Online-Handel? Gab es Verschiebungen? Der Online-Handel ist im Möbelhandel in den letzten Jahren stark gestiegen, hat aber nach wie vor eine geringe Bedeutung. Im Jahr 2019 wurden im Versandhandel Mö- bel und Wohnaccessoires im Wert von 190 Millionen Euro eingekauft. Das entspricht einem Marktanteil von nicht mal fünf Pro- zent. Relevante Anteile von mehr als sieben Prozent gibt es nur bei Betten und vor allem Matratzen, bei Kleinmöbeln und Wohn- accessoires, während Küchen, Sofas und Sitzmöbel sowie Korpusmöbel nur selten im Distanzhandel gekauft werden. Wir rechnen allerdings „click & collect“, also wenn Kon- sumenten online bestellen und das Produkt im Handel abholen, nicht zum Distanzhan- del. Der reine Versandhandel wird heuer rund acht Prozent wachsen und damit zwar rascher als der rein stationäre Handel, aber damit nur einen Marktanteil von 5,1 Pro- zent erreichen. Der stationäre Handel ist wirklich gut aufgestellt und der Versandhan- del noch keine wirkliche Konkurrenz. www.branchenradar.com „Der Online-Handel ist im Möbelhandel in den letzten Jahren stark gestiegen, hat aber nach wie vor eine geringe Bedeutung.“ Das Plus bei Wohnmöbel ist insbesondere im Bereich Betten und Matratzen sowie bei Küchenmöbel mit rund 2 Prozent signifikant.
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