Oktober/November 2020
05.2020 |Oktober/November |wohninsider.at 33 Das ist ebenfalls einem Wandel unterworfen. Wir haben zwölf verschiedene Marken und in zwei der Hauptmarken stellen wir gerade die gesamte Funktionalität und das Design um. Unser Ziel ist es, mit elektrabregenz den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Wir glauben, dass gerade in Hinblick auf das Markenerbe die Bedürfnisse der Nutzer viel genauer analysiert werden müssen. Die Pandemie hat auch hier sehr viel verändert. Die Menschen nutzen ihre Haushaltsgeräte viel mehr als sonst, viel mehr als sie es gewohnt sind. Wir haben gerade in dieser Zeit in mehr als 30 Ländern Studien betrieben. Und genau das Hinhören, was die Konsumenten erwarten, formt unsere Produkte sehr stark. Was war Ihr letzter Meilenstein und wie definieren Sie einen Meilenstein allgemein? Ist ein Meilenstein zwingend an einen finanziellen Erfolg geknüpft? Im vergangenen Jahr hatten wir zwei strategische Ziele. Zum einen den Ausbau unserer Präsenz im Einbaubereich, indem wir Problemlöser und maßgeschneiderte Produkte bieten. Zum Zweiten bei Kleingeräten ordentlich zu wachsen, im Heim- als auch im internationalen Markt. Aber durch Corona hat sich vieles verändert. Das Interesse an Einbauprodukten hat stark nachgelassen, auch der Markt für Haushaltsgeräte hat nachgegeben. Gleichzeitig haben sich die Anforderungen geschärft, jedes Produkt muss zugänglich und funktional sein und höchsten Hygienestandards entsprechen. Hier haben wir innerhalb weniger Monate eine neue Produktlinie entwickelt, die Viren und anderen Krankheitserregern den Garaus macht. Diese Produkte werden bald auf den Markt kommen und ich bin mir sicher, dass sie das Interesse an unseren Marken nochmals steigern werden. Sie sprachen die Entwicklung an... Grundsätzlich, egal was wir entwerfen, wir machen unterschiedliche Tests dazu. Befragen Nutzer oder beobachten sie mit neuronalen Eye-Tracking. Dabei werden nicht nur die Augenbewegungen auf- gezeichnet, sondern auch ein EEG-Stress-Level. Manchmal müssen die Probanden Probleme intuitiv lösen. Denn intuitives Lernen funktioniert sehr schnell. Wir können dabei auch untersuchen, wel- che Signale bei welchen Reizen ans Gehirn weitergegeben werden. Im Anschluss gibt es dann noch einen Fragebogen, warum sich die Teilnehmer so verhalten haben, wie sie es getan haben. Basierend darauf entwerfen wir auch unsere Interfaces. Ich zitiere an dieser Stelle gerne Yuval Noah Harari, der unter anderem das Buch “21 Lektionen für das 21. Jahrhundert” geschrieben hat. Er behandelt darin, wie die Technologie uns beeinflusst. Denn “Den Menschen zu ‘hacken’ ist das Business der Zukunft.” Daten aus dem Menschen zu holen, was sich im Gehirn tut, wenn er eine Oberfläche bedient, wann die Dopamin-Ausschüttung erhöht ist, weil es Freude bereitet. Derlei Dinge zu erforschen, ermöglicht es uns, attraktive Lösungen für die Verbraucher zu kreieren. Sie haben auch eine starke Affinität zu Künstlicher Intelligenz. Inwiefern spielt diese bei “einfachen Hausgeräten” wie einer Waschmaschine eine Rolle? Wir sammeln Daten und verarbeiten sie. Das definiert für mich das Kernmaterial für künstliche Intelligenz. Die aktuelle HomeWhiz- Version basiert auf Smart Home, also einem gesamten Ökosystem rund um die Geräte, und welchen Nutzen der Benutzer daraus ziehen kann. Unter dem Strich hat sich das Internet der Dinge in den vergangenen zwei Jahren zu einem „Artificial Intelligence of things“ etabliert. Die meisten Geräte haben eine gewisse Intelligenz, die etwa erkennen kann, welche Wäsche gewaschen wird, um die In- formation dann an den Trockner weiterzugegeben. Der Nutzer muss dann gar nichts mehr selbst dazu tun. Wir arbeiten beständig daran, diese Benefits durch Connectivity und die Bereitstellung der Daten zu maximieren. Die Waschmaschine ist mit dem elektrischen Netz der Stadt verbunden, die Klimaanlage weiß, wann die Elektrizität am billigsten ist. Klar, arbeiten alle namhaften Marken aktuell daran. Wir sammeln dazu so viele Daten wie möglich, da dies die Genauig- keit und das Entscheidungsniveau erhöht und gleichzeitig ist auch die Art der Informationen, die man darin einbetten kann, gewachsen. In welche Richtung geht HomeWhiz also, bzw. was dürfen wir uns in den kommenden Jahren davon erwarten? Tagtäglich gibt es hier neue Lösungsansätze. Die Waschmaschinen können neue Spezial-Programme lernen – und das ganz ohne Zu- satzkosten, wenn man die regelmäßigen Updates zulässt. Die nahtlose Lösung wird durch die Kopplung der Lösungen mit ihrem Heimnetz- werk ermöglicht, und auch dafür werden wir Lösungen anbieten. Die neuen Wahrnehmungen und Gewohnheiten, die aus dem pandemi- schen Lebensstil hervorgehen, sagen, dass die neue Normalität – mei- ner Meinung nach – uns helfen wird, in der kommenden Zeit mehr unterschiedliche Funktionen dieser intelligenten Systeme zu gestalten. Trotzdem sollten Sie nie vergessen, dass in gleichem Maße, wie die Connectivity zunimmt, auch die Sicherheitsrisken für personenbezo- gene Daten steigen. Wir glauben jedoch, dass die HomeWhiz-Sys- teme zu den sichersten Systemen zählen, die derzeit am Markt sind. „Die Individualisierung der Geräte auf die Bedürfnisse zu Hause stehen im Vordergrund, das Zuhause etabliert sich zunehmend als der sicherste Ort für den Einzelnen.” Serdal Korkut Avci »
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