Oktober-November 2021

120 wohninsider.at |Oktober/November | 05. 2021 TRAINING : WISSEN M arvin Flenche ist der Gründer der A&M Unternehmerberatung GmbH und spezialisiert auf Handwerksunter- nehmen. Er verrät in der Folge, welche fünf Dinge Handwerks- betriebe noch 2021 digital aufstellen sollten und wie sie dabei genau vorgehen können. 1. Marketing Viele Unternehmen scheuen sich trotz der voranschreitenden Digitalisierung noch immer davor, ihr Marketing online auszu- führen. Als Grund hierfür geben sie an, dass insbesondere Kunden gehobenen Alters nicht über diesen Weg erreicht werden kön- nen. Dabei handelt es sich jedoch um einen schwerwiegenden Irrtum. Laut Marvin Flenche lassen sich über Online-Marketing problemlos mehr als 80 Prozent der Kon- sumenten erreichen. Dabei können Sie von 18- bis 80-Jährigen die unterschiedlichsten Altersgruppen ansprechen. Der Experte empfiehlt jedem Unterneh- men, seine digitale Präsenz gerade im Be- reich des Marketings schnellstmöglich zu stärken. Da noch immer zahlreiche Hand- werksbetriebe darauf verzichten, sichern Sie sich so einen massiven Vorteil. Umge- kehrt lässt sich der Rückstand auf Dauer nicht mehr aufholen, wenn Sie keine mo- dernen Online-Marketing-Methoden etab- lieren. Während Sie über das Internet zwi- schen 80 und 90 Prozent Ihrer Zielgruppe erreichen, sind aktuell nur etwa 20 Prozent Ihrer Konkurrenten in diesem Bereich aktiv. Ergänzend hierzu stellt digitales Marketing eine gelungene Alternative sowohl für teure Printmedien-Werbung als auch für Messen und ähnliche Veranstaltungen dar, die bei- spielsweise im Rahmen der Corona-Pande- mie nicht stattfinden können. 2. Digitale Qualifizierung Ein Missstand, der sich durch die Hand- werksbranche zieht, ist, dass viele Betriebe „sinnlos“ beraten. Das bedeutet, sie unter- halten sich mit Menschen, die eigentlich nicht als Kunden infrage kommen. Dabei nehmen die entsprechenden Unternehmen tagelange Planung und Aufwand in Kauf, nur um im Anschluss festzustellen, dass die Mühe völlig umsonst war. Dies sorgt nicht nur für Frustration, sondern stellt auf Dau- er auch eine finanzielle Belastung dar. Die Lösung dieses Problems ist laut Mar- vin Flenche die digitale Qualifizierung. Mit ihrer Hilfe lassen sich potenzielle Kunden identifizieren, die ein tatsächli- ches Interesse an einem Vertragsabschluss haben – diese erreichen Sie beispielsweise durch Online-Formulare, aber auch im persönlichen Kontakt mit den Interes- senten. In diesen befragen Sie Ihre Ziel- gruppe, ob sie sich eine Zusammenarbeit innerhalb eines bestimmten Rahmens vorstellen kann. Nur, wenn dabei ein positives Ergebnis vorliegt, treten Sie in engeren Kontakt mit dem entsprechenden Kunden und bieten ihm eine umfangrei- che Beratung an. 3. Beratung Auch die Beratung selbst sollte nach Emp- fehlung von Marvin Flenche digitalisiert werden. Dabei geht es in erster Linie da- rum, eine Art „Backup“ zu erstellen. Die Corona-Krise hat zahlreiche Handwerks- betriebe auch im Bereich der Beratung vor Probleme gestellt. Strenge Auflagen und Richtlinien schränkten umfangrei- che Kundengespräche stark ein, oder ver- hinderten sie vollständig. Führen Sie Ihre Foto: A&M Unternehmerberatung GmbH TIPPS 5 DINGE, DIE NOCH HEUER DIGITALISIERT WERDEN SOLLTEN In jedem Unternehmen gibt es zahlreiche manuelle Tätigkei- ten. Oft handelt es sich hierbei um verwaltende Aufgaben, die niemand gerne übernehmen möchte. Wenn ein Mitarbeiter eine solche Aufgabe nur wider- willig übernimmt, führt das zu Fehlern, die im schlimmsten Fall große Auswirkungen haben können. “Dabei kann ein Geschäftsführer diese Probleme leicht umgehen”, erklärt Marvin Flenche, “und das geht, indem er so viele Tätigkeiten wie möglich digital aufstellt”. Marvin Flenche, Gründer der A&M Unternehmerberatung GmbH „Während Sie über das Internet zwischen 80 und 90 Prozent Ihrer Zielgruppe erreichen, sind aktuell nur etwa 20 Prozent Ihrer Konkurrenten in diesem Bereich aktiv.“

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0NA==