Oktober-November 2021
05. 2021 |Oktober/November |wohninsider.at 23 TRAINING : WISSEN WEGE INS ERFOLG-REICH Eine Serie fur Ihren Erfolg. Experten-Tipps von Mag. Gabriel Schandl, CSP, CMC Von FOMO zu JOMO oder der Abschied von der Angst, etwas zu versäumen Fotos: Patrick Reymann, Copyright: Gabriel Schandl V ielleicht fragen Sie sich: Wofür steht denn dieses Kürzel schon wieder? Das erste ist einigen be- kannt und steht für ein psychologisches Phäno- men namens „Fear of missing out“ – das ist die Angst, etwas zu versäumen. Diese Angst bringt uns oft dazu, alle paar Minuten aufs Handy zu schauen und uns selber damit zu stressen. In Erwartung, neuer, wichtiger In- formationen, Nachrichten oder Mitteilungen checken wir regelmäßig unseren kleinen Bild- schirm. Vielleicht hat sich ja auf Whatsapp was getan? Was ist in den sozialen Medien los? Wer macht was auf Facebook oder auf LinkedIn und wer stellt was in seinen Status? All das sind potentielle Stressoren, auch wenn sie eine gewisse Neugierde befriedigen, aber im Wesentlichen orientieren wir uns dabei ständig am „Leben der Anderen“. Verschie- dene Apps schicken uns dazu weitere Infos, sogenannte Push-Mitteilungen. Inzwischen werden wir wenigstens gefragt, ob wir das wollen. Ich klicke dabei regelmäßig auf NEIN! Nur noch ganz wenige Apps dürfen mir etwas schicken. Alles andere schaue ich mir erst an, wenn ich es will und wenn ich mir die Zeit dafür nehme – nicht habe, haben tu ich sie ja :-) Es hat etwas zutiefst Befriedi- gendes, das Handy auch mal auf lautlos oder in den Flugmodus zu stellen und nach einer Stunde konzentriertem Arbeiten zu merken, dass sich die Welt doch weiter gedreht hat. Wie wichtig sind wir wirklich? Von meinen geschätzten Kollegen Förster und Kreuz habe ich vor kurzem den JOMO Be- griff gelesen: „Joy of missing out“ – Freude als Gegenpol zur Angst. Die bewusste Freude darüber, etwas zu vermissen ersetzt die Angst und erhöht unseren Anteil an Selbstbestim- mung. Es kann richtig schön und entspannend sein, eben nicht alles zu wissen, mitzubekom- men und nicht überall dabei zu sein. Schau- en Sie sich, wenn Sie mögen, Ihr Handy an. Blinkt da alle paar Minuten eine Benachrich- tigung auf ? Weil vielleicht jemand etwas auf Insta postet oder auf einem anderen Kanal? Nochmal zur Erinnerung: Flugmodus. Wenn ich einen Vortrag konzipiere, meine Trainer- ausbildung plane oder ein Angebot für einen Team-Workshop schreibe, dann will ich voll konzentriert sein und von nichts abgelenkt werden. Eine Stunde später genügt es noch genauso gut, wenn ich auf das Handy schaue und feststelle, es ist nicht wirklich viel passiert. Folgende Strategie zur Umsetzung: Nein sagen zur Informationsflut bzw. sie ge- zielt konsumieren und zwar dann, wenn Sie es wollen, nicht dann, wenn wer anderer ent- scheidet, auch eine App, etwas zu posten oder zu schreiben oder Sie upzudaten. Natürlich gibt es dabei Ausnahmen. Vielleicht erwartet Ihre Frau ein Kind, Sie sind Feuerwehrmann oder im Callcenter eines Unternehmens tätig. Dann stellen Sie Ihr Telefon bitte nicht in den Flugmodus ;-) Viel Freude beim Ausprobieren! Herzlich, Ihr Gabriel Schandl PS: Und hier noch 5 Reflexions- fragen zur Umsetzung: 3 Was muss/will ich wirklich wissen? 3 Welche App darf mir (Push-)Mit- teilungen schicken? 3 Welche kann ich deaktivieren (bei den Einstellungen)? 3 Wann kann ich gezielt das Handy in den Flugmodus und/oder auf lautlos stellen, um so konzentriert an meinem wichtigen Projekt arbeiten zu können? 3 Wie kann ich überhaupt meinen Handy-Betrieb verringern und mehr analog und in der Natur machen? Kontakt: Mag. Gabriel Schandl e.U. General-Keyes-Straße 19/7 A-5020 Salzburg www.gabrielschandl.com „Es hat etwas zutiefst Befriedigendes, das Handy auch mal auf lautlos oder in den Flugmodus zu stellen.“ Gabriel Schandl, Seminarleiter, Speaker und Coach
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