Oktober-November 2021
28 wohninsider.at |Oktober/November | 05. 2021 DESIGN : TRENDS wohninsider: Der diesjährige „supersalone“ war eine spezielle Ausgabe des „Salone“. Welches Resümee ziehen Sie? Maria Porro: Wir haben mit dem „supersalone“ ein spezielles Event in nur drei Monaten organisiert. Zu Beginn der Planung war die Pandemie- bedingte Situation noch nicht komplett unter Kontrolle und es gab viele Zweifel. Wir sind ein Risiko eingegangen. Ein kalkulierbares Risiko, weil es ja kein normaler „Salone“ war, aber wir wollten einen Schritt nach vorne machen. Das ist uns gelungen. Die Unternehmen waren überrascht von der sehr guten Reaktion der Besucher und der Öffentlichkeit. Diese große Überraschung hat uns verdeutlicht, dass wenn man wirklich an ein Projekt glaubt, Großes erreicht werden kann. Die Brands sind Mitbewerber, aber der „Salone“ ist für alle eine Herzensangelegen- heit. Dies und die Stärke der Design- und Möbelbranche hat sich auch beim „supersalone“ gezeigt, wenn auch anders. Wir haben die Lektion gelernt, dass es wichtig ist, für ein gemeinsames Ziel zusammen zu arbeiten, aber auch, beim Salone neue Wege zu beschreiten, ohne die 59-jährige Geschichte über Bord zu werfen. Es gibt immer Raum, um zu experimentieren. Gibt es Elemente, die beim nächsten „Salone“ aufgegriffen werden sollen? Für einige Unternehmen ist es wichtig, mehr Platz für die Präsenta- tion zu haben, und natürlich werden wir dahin zurückkehren, dass sie wieder ein komplettes Setting gestalten können. Es ist ein biss- chen Tetris der verschiedenen Bedürfnisse und Ansprüche. Zugleich haben wir festgestellt, dass die Talks beim „supersalone“gut ange- kommen sind, und wir werden die Idee, Räume für die Diskussion zu Design mit hochkarätigen Designern, Unternehmern und Profis zu schaffen, vermutlich weiterverfolgen. Auch die digitalen Tools, die wir erstmals eingesetzt haben, die Kombination von physischer Messe und digitalen Möglichkeiten, sind wichtige Elemente, um das Erlebnis für den Besucher noch besser und einfacher zu gestalten. Der „Salone“ ist immer der Ort, wo Unternehmen Neuheiten und neue Trends zeigen, der „Salone Satellite“ der Platz für die junge Generation. Mit der „Lost Graduation Show“ haben wir junges Design in den „supersalone“ integriert. Hier müssen wir überlegen, wie wir den neuen Trends und der nächste Generation kreativer Köpfe mehr Platz und Bedeutung einräumen können. Der Salone ist der Ort für die Zukunft der Design- und Möbelbranche. Auch kleineren Labels? Das diesjährige Konzept mit kleineren Präsentationsflächen war ja eine gute Möglichkeit für kleinere Labels, um sich zu präsentieren. Da stimme ich zu. Die Qualität der Präsentation macht das Erleb- nis aus, nicht ob es ein kleines oder großes Unternehmen ist. Es ist ein schwieriger Balanceakt zwischen dem, woher man kommt und wohin man gehen will, und nichts, was sich von einem Tag auf den anderen ändert. Es ist keine Revolution, aber eine Lektion, die wir mit dem „supersalone“ gelernt haben. Die nächste Ausgabe des „Salone“ wird die 60. Edition sein und rückt immer näher. Was können Sie dazu schon sagen? Wir arbeiten bereits an speziellen Events, wozu ich aber noch nicht mehr verraten darf. Die Verbindung des Salone del Mobile.Milano SUPERSALONE/SALONE DEL MOBILE.MILANO „Der Salone ist der Motor“ Eine besondere Premiere feierte der „supersalone“ in Mailand. Maria Porro, erst seit kurzem Präsidentin des Salone del Mobile.Milano, zieht ein positives Fazit, plaudert über diese spezielle und die kommende Jubiläumsausgabe des Salone del Mobile.Milano. Von Sylvia Pilar „Der Salone ist der Ort für die Zukunft der Design- und Möbelbranche.“ Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile.Milano.© Sfelab „supersalone“. © Courtesy of Salone del Mobile.Milano, Diego Ravier
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