wohninsider Umfrage

Die Geschäfte sind wieder geöffnet und es hat den Anschein, dass der Einrichtungsfachhandel die Coronakrise mit einem blauen Auge überstehen könnte. Nur Aufsperren und so weiter machen wie bisher, wird für die Zukunft aber zu wenig sein. Corona ist nicht nur Krise sondern auch Neustart und vielleicht auch eine Chance um in Zukunft gegen Krisen besser gerüstet zu sein. wohninsider fragte die Geschäftsführer der Einkaufsverbände, wie ihre Mitglieder den Resetknopf gedrückt.

Mag. Christian Wimmer und Alfred Schwaiger, SERVICE&MORE

„Jede Krise birgt auch eine Chance. Das sieht auch SERVICE&MORE so. Denn gerade familiengeführte Klein- und Mittelbetriebe können aufgrund ihrer Flexibilität rasch auf das geänderte Umfeld reagieren. Und wer auf die ideale Kombination von Regionalität und digitalen Tools setzt, hat die Nase vorn.

Eine Umfrage des Handelsverbandes und der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY* hat ergeben, dass 85% der österreichischen Handelsunternehmen 2020 mit Corona-bedingten Umsatzeinbußen rechnen. Investitionen und Werbebudgets werden zum Großteil pausiert, Preis- und Rabattschlachten sind hingegen von der Hälfte der Handelsunternehmen nicht vorgesehen.

Regionalität vor Nachhaltigkeit, gerade hier liegt die Chance: Denn Klein- und Mittelbetriebe können rasch auf die geänderten Umstände reagieren und auch jetzt flexibel mit der durchaus vorhandenen Nachfrage umgehen. Oberstes Credo ist es, nicht von der Bildfläche zu verschwinden und am Ball zu bleiben. Bei den prognostizierten, langfristigen Veränderungen für das Konsumverhalten liegt ein starker Fokus auf der Regionalität (64%) sowie auf der Nachhaltigkeit (40%). Gerade hier punkten KMUs. Sie überzeugen durch Authentizität, sind nahe am Kunden und dadurch mit Nachhaltigkeitsbestrebungen und Regionalitätsversprechen besonders glaubwürdig. Diese Beobachtungen macht man auch bei SERVICE&MORE. Die Betriebe sind überzeugt, dass regionale Händler profitieren werden. Sie sehen, dass Konsumenten Produkten aus Asien kritischer gegenüberstehen und zukünftig mehr auf Erzeugnisse aus Österreich und Mitteleuropa zurückgegriffen wird.

Kleine Händler können auf Veränderungen schneller reagieren als große. Nachdem Baustellen ohne Kundenkontakt und allfällige Büroarbeiten erledigt waren, nutzten viele die unfreiwillig gewonnene Zeit: Lager wurden zusammengeräumt, Böden und Teppiche neu verlegt, Schauräume renoviert, Beschattungsanlagen montiert und Geschäftsfassaden neu gestaltet. Während einige Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt wurden, ging es bei anderen unverändert weiter.

Die Raumausstatter der WOHNUNION und Möbelfachhändler von GARANT Austria gingen gut vorbereitet in den Krisenmodus. Telemarketing wurde betrieben, und nicht nur Kunden, die vor Corona einen Termin vereinbart hatten, erteilten Aufträge. Dazu Alfred Schwaiger: „Ein Drittel der Käufer war überhaupt nicht im Schauraum und hat Rahmenkaufverträge ausschließlich durch die Onlineberatung abgeschlossen!“ Bilder wurden digital übermittelt und Muster kontaktfrei abgeholt.

www.serviceandmore.at