27.02.2018

Über die KAPO Möbelwerkstätten GmbH wurde am 27. Februar ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Die KAPO Fenster und Türen GmbH ist nicht betroffen.

KSV meldet:

Über das Vermögen des Unternehmens KAPO Möbelwerkstätten GmbH, Hambuchen 478, 8225 Pöllau wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am LG Graz unter der GZ 25 S 15/18w eröffnet.

Gegenstand des Unternehmens:
Produktion und Handel mit Möbeln und Polstermöbeln. Ein Teil des Sortiments wird unter der Marke "Neue Wiener Werkstätte" vertrieben.

Geschäftsführer: Karl Polzhofer

Gesellschafter: KAPO Holding GmbH (100 %)

Betroffene Dienstnehmer: ca. 94Betroffene

Gläubiger: ca. 175

Passiva: rd. EUR 4,9 Mio. (um Absonderungsrechte bereinigt)

Aktiva: rd. EUR 2,6 Mio. (um Absonderungsrechte bereinigt)

Sanierungsplan:
Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20%, zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes

Insolvenzursachen (lt. Schuldnerangaben):
Wie der KSV1870 in Erfahrung bringen konnte, hat die Antragstellerin seit ein paar Jahren mit negativen Ergebnissen zu kämpfen. Ursächlich dafür ist die generell schlechte Lage in der Möbelbranche sowie die zunehmende Konkurrenz aus Osteuropa. Investitionen in Wien (Schauraum) brachten nicht den gewünschten Erfolg, es kam zu Meinungsverschiedenheiten in der KAPO Holding unter den Gesellschaftern. Von Gesellschafterseite wurde Kapital zugeführt. Es kam dennoch zu Liquiditätsengpässen, die Verunsicherung bei Kunden erhöhte sich und kam es zu erheblichen Umsatzrückgängen. Gespräche zur Finanzierung mit möglichen neuen Hausbanken brachten nicht den gewünschten Erfolg bzw. verzögerte sich die geplante Aufnahme eines Privatkredites durch Karl Polzhofer um diesen der KAPO Möbelwerkstätten GmbH zur Verfügung zu stellen.

Weitere verfahrensrelevante Daten:
Die Historie der nunmehrigen Schuldnerin begann bereits im Jahre 1927. Damals wurde von Karl Polzhofer in Pöllau eine Tischlerei gegründet, aus welcher die Antragstellerin hervorging. Gegründet wurde die nunmehrige Antragstellerin mit Gesellschaftsvertrag vom 12.10.2004, wobei gemäß Spaltungs- und Übernahmevertrag vom 23.11.2004 der Teilbetrieb "Möbel" von der KAPO-Möbelwerkstätten GmbH (FN 65718w) über- bzw. aufgenommen wurde. Produziert werden hochwertige Möbel, welche unter der Marke "NWW neue Wiener Werkstätte" vertrieben werden.

Achtung: die KAPO Fenster und Türen GmbH ist von der gegenständlichen Insolvenz NICHT betroffen.

Die notwendigen Mittel für die Erfüllung der Sanierungsplanquote sollen aus dem Unternehmensfortbetrieb finanziert werden. Ausreichend abzuarbeitende Aufträge sind im Unternehmen vorhanden.

Der Insolvenzverwalter wird das Fortführungskonzept sowie die Liquiditätsplanung auf deren Erfüllbarkeit zu überprüfen haben. Die Angaben konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht überprüft werden.

Zum Insolvenzverwalter wurde Herr Mag. Bertram Schneeberger, Rechtsanwalt, Ressavarstraße 54, 8230 Hartberg, bestellt.

Die Anmeldefrist wurde mit 05.04.2018 festgelegt. Forderungen können über den KSV1870 per Mail an ins.graz@ksv.at angemeldet werden.

Berichts- und Prüfungstagsatzung wurde für den 19.04.2018 anberaumt.

Die Sanierungsplan-, besondere Prüfungs- und Schlussrechnungstagsatzung wurde für den 17.05.2018 festgesetzt.

Für Rückfragen werden genannt:
René Jonke, Leiter Niederlassung Graz, Tel.: 050 1870 2012, E-Mail: jonke.rene@ksv.at

Mag. Georg Ebner, Insolvenz Graz, Tel.: 050 1870-2035, E-Mail: ebner.georg@ksv.at

Quelle: KSV 1870, https://www.ksv.at/insolvenz-kapo-moebelwerkstaetten