Stichwort Material: Was ist denn aktuell angesagt?
Eine spannende Entwicklung im Bereich Material ist, dass derzeit Nussholz mehr oder weniger wegfällt, weil es schlichtweg zu teuer ist. Wir machen jetzt ein Experiment mit Esche, die farblich behandelt wird. Das könnte eine gute Option sein. Wenn ein Tisch alleine durch das Material so viel teurer wird, dass er unerschwinglich ist, ist das mit Blick auf die Konsument:innen und den Markt sinnlos. Es gibt zwar eine Kund:innenschicht, für die der Preis keine Rolle spielt, grundsätzlich sind Konsument:innen abgesehen vom Luxussegment derzeit aber zurückhaltender und die allen bekannten Herausforderungen schlagen sich natürlich auf die Materialwahl und generell im Konsumverhalten nieder.
Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft?
Es gibt natürlich Unternehmen, die zirkuläre Kreisläufe haben. Ich brenne für Kreislaufwirtschaft, es ist in Österreich aber noch ein überschaubarer Markt. Tische sind in der Regel Gebrauchs- und keine Luxusgegenstände, der Preis ist ein entscheidendes Kaufkriterium und entweder gefällt der Tisch oder eben nicht.
„Den Mut, etwas auszuprobieren, vermisse ich etwas, dabei liegen genau darin viele Chancen.“
Hat sich die Rolle des Tisches verändert?
Der Tisch ist sicher das Kernelement im Wohn- und Essbereich. Nicht seine Rolle, sondern die Art wie Menschen zusammenleben ändert sich stetig. Familien werden kleiner, genauso die Wohnformen. Bei kleineren Wohnformen ergeben kleinere Einrichtungselemente einfach Sinn. Das betrifft aber bei weitem nicht nur den Esstisch. Ich arbeite seit Jahren zum Beispiel mit Wieland Heinze an kleineren Möbeln für kleinere Wohneinheiten. Die österreichischen Hersteller haben dieses Potenzial zwar erkannt, aber deren Interesse hält sich diesbezüglich in Grenzen.