FEP: Stabilisierung am Parkettmarkt

Die Abwärtsspirale ist durchbrochen: Der europäische Parkettmarkt beginnt sich zu stabilisieren, so der Verband der Europäischen Parkettindustrie – ein positives Zeichen, trotz weiter gesunkenem Parkettverbrauchs.

 

Es zeigt sich Licht am Ende Tunnels: Nach einem schwierigen Jahr 2023, das von einem dramatischen Verbrauchsrückgang geprägt war, scheint der Parkettmarkt 2024 seinen Tiefpunkt erreicht zu haben, wie der Verband der Europäischen Parkettindustrie (European Parquet Federation, kurz FEP) mitteilt. Der europäische Parkettverbrauch sank zwar weiter, allerdings verlangsamte sich das Tempo – ein Fakt, der die weiterhin verhaltene Bautätigkeit und den zunehmenden Druck chinesischer Importe widerspiegle.

Denn angesichts der gesunkenen Kaufkraft der Verbraucher:innen wurden günstigere Alternativen wie „fake wood“-Böden sowie preislich unfair positioniertes Parkett aus China häufiger in Betracht gezogen. Im Hinblick auf die per 25. Oktober 2024 formell bestätigte Einfuhrregistrierung wurden vorab verstärkte Zuflüsse von Mehrschichtparkett aus China auf den EU-Markt beobachtet, möglicherweise mit dem Ziel, vor der Einführung von Antidumpingmaßnahmen Lagerbestände aufzubauen – allerdings könnten solche Einfuhren rückwirkend mit Antidumpingzöllen belegt werden, sofern die rechtlichen Kriterien erfüllt sind, unterstreicht der FEP.

 

Produktionsrückgang

Der Verband skizziert zudem mit weiteren Zahlen die Marktentwicklung. So sank die Produktion im FEP-Gebiet 2024 um 5,29 % auf 51,5 Mio. Quadratmeter. Die europäische Produktion außerhalb der FEP-Länder liegt bei schätzungsweise 10,7 Mio. Quadratmetern. Unter Berücksichtigung der Gesamtproduktion in Europa, sprich von FEP-Länder und Nicht-FEP-Länder in Europa), ergibt sich für 2024 ein Produktionsrückgang von 3,85 % auf 62,2 Mio. Quadratmeter. Auch der Verbrauch im FEP-Bereich sank um 4,5 % und erreichte fast 60 Mio. Quadratmeter. Wie hat sich Österreich geschlagen? Die Entwicklung bei der Produktion zeigt ein Plus von 7,06 %, während der Verbrauch um fünf Prozent sank, wie die FEP-Zahlen aufzeigen.
Zurück zur Over-all-Betrachtung und mit Fokus auf Parektt-Produktionstyp, liegt bei der Gesamtparkettproduktion Mehrschichtparkett mit 83 % (im Vergleich zu 84 % im Jahr 2023) an erster Stelle, gefolgt von Massivholzparkett mit 15 % (im Vergleich zu 14 % im Jahr 2023) und Mosaikparkett mit konstanten 2 % des Gesamtkuchens.

Spitzenplätze für Österreich
 

Bei den absoluten Produktionszahlen der FEP nach Ländern nimmt Österreich eine top Position ein und belegt mit 15,49 % den zweiten Platz, hinter Polen, das sich mit stabilen 19,67 % an der Spitze behauptet, und gefolgt von Schweden mit 15,49 % auf dem dritten Platz sowie Italien und Deutschland. Auch beim Pro-Kopf-Parkettverbrauch führt Österreich, gemeinsam mit der Schweiz, Estland, Kroatien und Schweden das Ranking an.

Bleibt im gesamten FEP-Gebiet der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2024 mit 0,14 m² stabil, zeigt sich auch beim Gesamtverbrauch an Parkettböden (FEP) im Jahr 2024 ein klares Bild: Hier thront Deutschland mit einem steigenden Anteil von 22,13 % „on top“, und wie im Vorjahr komplettieren Italien mit 11,99 % und Schweden mit 9,55 % das Podium, gefolgt von der Schweiz mit 9,40 %.

Eiche, Eiche und noch mehr Eiche
 

Noch klarer ist das Bild bei den Holzarten: Eiche steht ganz oben auf der Hitliste der Holzarten, die zum Einsatz kommen– und die Entwicklung im Jahr 2024 zeigt einen weiteren leichten Anstieg des Eichenanteils auf 83,8 %. Machen Tropenholzarten einen stabilen Anteil von 1,9 % des verwendeten Holzes aus – wobei die Kategorie „Sonstige“ mit 3,2 % teilweise zu Tropenholz hinzugerechnet werden könnte –, erweisen sich Esche und Buche mit 4,2 % bzw. 2,5 % als die weiteren beiden am häufigsten gewählten Holzarten, wenngleich mit ordentlichem Abstand.

 

Ausblick für 2025
 

Und die Prognose? Vorsichtig optimistisch. So erwartet die Parkettbranche im weiteren Verlauf des Jahres 2025 eine Belebung der Bautätigkeit sowie kurzfristig die dringend benötigte Erleichterung durch die Einführung vorläufiger Antidumpingmaßnahmen der Europäischen Kommission seit dem 16. Jänner 2025 gegen Einfuhren von Mehrschichtparkett mit Ursprung in China, veröffentlicht im Amtsblatt der EU am 15. Jänner 2025.
FEP und die EU-Parketthersteller werden in den verbleibenden Phasen dieses Untersuchungsprozesses bis zu seinem formellen Abschluss im Sommer 2025 weiterhin aktiv mit dem Untersuchungsteam der Kommission zusammenarbeiten, wie der Verband der Europäischen Parkettindustrie mitteilt.

 

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