Parkettindustrie im Angesicht großer Herausforderungen

Die Jahressitzung der Österreichischen Parkettindustrie stand im Zeichen der herausfordernden und belastenden Marktentwicklungen. Der Ausblick ist alles andere als rosig.

 

Die Österreichische Parkettindustrie tagte vor kurzem. Unter Vorsitz von Christoph Bawart wurde die traditionelle Jahressitzung in Geinberg abgehalten und quasi selbstredend waren die aktuelle Entwicklung der Bauwirtschaft und des Marktes für Fußbodenbeläge die Hauptthemen der diesjährigen Veranstaltung.

Von den allseits bekannten Herausforderungen werden auch die Unternehmen der Parkettindustrie, die zum Baubereich innerhalb des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs zählen, nicht verschont und die Perspektive ist und bleibt getrübt.

 

„Der Wohnbau ist generell problematisch, speziell der Neubau. Die Krise wird wohl erst im Jahr 2025, wenn nicht in den folgenden Jahren, wirklich eintreten. Der für die österreichische Parkettindustrie wichtige deutsche Markt ist stark eingebrochen. Dies sind alles Entwicklungen, die die österreichische Parkettindustrie stark belasten“ - Christoph Bawart

 

Dominique Otto vom Branchenradar informierte über die Trends der verschiedenen Bodenbelagsmaterialien sowie des Parkettmarkts. Alle Belagsmaterialien seien substanziell rückläufig. Die Baukonjunktur lahme und der Auftragseingang sei zu gering. Der Parkettmarkt ist laut den Analysen von allem im Neubau etwas positiver. Der Renovierungsmarkt reagiere auf die Veränderungen eher sensibel. Der Einfamilienhausbau sei ganz schwierig, ebenso wie die Renovierung. Grundsätzlich werde der Privatmarkt herausfordernder als der gewerbliche Immobilienmarkt gesehen. Der Grund liegt darin, dass langfristige Investitionen bei Privaten stark rückläufig seien und Konsumausgaben höher gewichtet wären.
 

„Der private Bau ist wie schon im vergangenen Jahr für die Parkettindustrie herausfordernd. Der Wohnungsbau hat heuer leider einen Tiefststand erreicht. Viele Projekte stehen still. Der Ausblick bei eingereichten Bauprojekten für das kommende Jahr, die erteilten Baubewilligungen und prognostizierten Baustarts sind weiterhin eher alarmierend.“ - Christoph Bawart

 

Traditionell aktiv ist die österreichische Parkettindustrie in der Normung, sowohl in der nationalen als auch internationalen. Der Experte Ing. Martin Dolkowski von der Admonter Holzindustrie AG berichtete umfassend zu den aktuellen Themen und Herausforderungen in der Normung und informierte insbesondere über die aktuellen Europäischen Normen und die ISO-Normung.

 

Heißes Thema & Wechsel
 

Ein wichtiger Diskussionspunkt waren auch die europäischen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Parkettindustrie. Speziell die EU-Entwaldungsverordnung EUDR wird als nicht umsetzbar und administrativ herausfordernd gesehen.
Weitere Tagesordnungspunkte waren die Diskussionen über den Konsumentenschutz und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie die kommenden Kollektivvertragsverhandlungen.
Abgeschlossen wurde die Sitzung mit Berichten von der 68. FEP-Generalversammlung und dem 48. Europäischen Parkettkongress, die am 13. und 14. Juni 2024 in Wien stattfanden. KommRat Ing. Karl Scheucher hat seine internationalen Agenden abgeben. Die Mitglieder der Parkettindustrie dankten ihm für sein großes Engagement und künftig wird Josef Stoppacher seine Funktionen auf europäischer Ebene übernehmen.

 

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