CEVISAMA & Tile of Spain: Innovative keramische Power

Wer Fliese sagt, muss auch CEVISAMA und Tile of Spain sagen. Die Messe in Valencia gab sich auch bei ihrem 40. Jubiläum kein bisschen leise und die spanischen Hersteller mit vielfältigen Innovationen kreativ Vollgas.

 

Sie ist eine wie keine und das in jedem einzelnen Stück und vor allem im Ensemble: Die Fliese. Oft unterschätzt, offenbart sich schon beim ersten Schritt auf das CEVISAMA-Terrain die Vielfalt dieses Gestaltungselements, das im modernen Interieur seinen Fixplatz hat und seine Vorzüge in Design und Technologie über die traditionellen Badezimmer-Grenzen hinweg ausspielt. Klein und groß, ruhig-entspannt und charakterstark-markant, für in- und outdoor gemacht treten die keramischen Kreationen der aktuellen Generation in Erscheinung und insbesondere die spanischen Hersteller wissen mit ihren Neuheiten diese einzigartige Magie einzufangen, umzusetzen und in den zeitgemäßen Wohnwelten, sei es in- oder outdoor, einziehen zu lassen.

Dass und was sie können, zeigte sich auf der diesjährigen CEVISAMA von 26. Februar bis 1. März 2024 in der Féria Valencia in Valencia eindrucksvoll, die auch bei ihrem 40. Jubiläum mit geballter Ladung keramische Produkte aufwartete. Über 74.100 Besucher:innen ließen sich dieses große Schaulaufen der Unternehmen, Marken und ihrer Neuheiten nicht entgehen und sich bei guter Stimmung durch die beeindruckenden Stände treiben.

Es brauche einen solchen Hotspot ist den vielen Gesprächen mit den Ausstellern der CEVISAMA zu entnehmen, die – trotz Konkurrenz aus den eigenen Reihen in Form von Hausmessen renommierter Hersteller im rund zwei Fahrstunden entfernten Castellon sowie rückläufiger Besucher:innenzahl – auch bei ihrer Geburtstagsedition als wichtiger „place to be“ für Branchenprofis fungierte und in der präsentierten Vielfalt an Innovationen keinen Zweifel daran ließ, dass Fliese an sich und spanische Hersteller mit ihren Kreationen im Speziellen gesetzt sind.

 

Wermutstropfen
 

Gute Stimmung prägte die Messe in Valencia quer durch alle Hallen und Bereiche – und wird lediglich durch die schwache Marktentwicklung getrübt, wie ASCER, der als Dach fungiertende Verband der spanischen Keramikfliesen-Hersteller, berichtet. Stolze 109 Hersteller mit über 14.900 Mitarbeitenden umfassend, sieht sich auch die spanische Keramikfliesen-Branche mit auch anderen Branchen bekannten Herausforderungen konfrontiert, die auf den Gesamtumsatz von 4,864 Mio. Euro (-14,3%) und den Export von 3.564 Mio. Euro (-16,6%) in über 189 internationale Märkte drücken, der Verkauf in den Privatbereich strauchelt mit 1.300 Mio. Euro (-7,1%) und die Produktion ist mit -21,2 % auf 394 Mio. qm ebenso deutlich zurück gegangen, zeichnet ASCER-Präsident Vicente Nomdedeu Lluesma die Marktentwicklung im Jahr 2023 nach – mit wenig Aussicht auf rasanten Aufschwung im aktuellen Jahr.

„Heute entfallen auf Europa nur noch 8,4 % der weltweiten Produktion, verglichen mit noch vor zehn Jahren, als wir in diesem Sektor klar führend waren. Unsere Produkte konkurrieren auf internationalen Märkten unter ungleichen Bedingungen im Vergleich zu anderen Herstellern, die weniger anspruchsvolle Arbeits- oder Umweltanforderungen haben, um nur einige Beispiele zu nennen. Es ist wichtig, die Spielregeln auszugleichen und sicherzustellen, dass unsere Kunden von ihren Nicht-EU-Lieferanten die strikte Einhaltung der höchsten Standards verlangen“, so der Präsident mit klaren Worten angesichts der Konkurrenz aus anderen Ländern mit anderen Arbeitsbedingungen, Kosten und Ansprüchen an Umweltverträglichkeit.

Europa ist und bleibt freilich der Hauptexportmarkt für spanische Keramikerzeugnisse dieser Branche. „Es handelt sich um reife, anspruchsvolle Märkte, die den Mehrwert spanischer Keramikfliesen zu schätzen wissen, die jedoch im letzten Jahr stark von der Inflation und der daraus resultierenden Verlangsamung des Baumarkts betroffen waren“, so Nomdedeu.

 

„Wenn wir den EU-Markt und Spanien, unseren größten Kundenmarkt, betrachten, konzentrieren sich 57 % des Gesamtumsatzes auf die EU. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Position verteidigen und eine Reihe von Grundregeln festlegen, die uns dabei helfen, unter gleichen Bedingungen zu konkurrieren.“ - Vicente Nomdedeu Lluesma, ASCER-Präsident

Nachhaltigkeit weiter gedacht
 

Unüberhörbar und mit Nachdruck unterstreicht Nomdedeu bei der Pressekonferenz mit Facts & Figures zur Marktentwicklung im Rahmen der CEVISAMA 2024 die klare Haltung und Position gegenüber Produkten, die unter anderen Rahmenbedingungen gefertigt werden und damit den spanischen Herstellern das Leben schwer machen.

Dazu kommt zudem der hohe Sustainability-Anspruch und das große Engagement des spanischen Keramikfliesensektors für Dekarbonisierung und Innovation als Mittel zur Herstellung immer nachhaltigerer Produkte, der meist weniger laut herausposant, als vielmehr selbstverständlich gelebt wird – und „Nachhaltigkeit als ein Konzept zu verstehen, das weit über das hinausgeht, was sich auf natürliche Ressourcen oder die Reduzierung von Gasemissionen bezieht. Wir sprechen von sozialer Nachhaltigkeit, Engagement für das Territorium, Wissensgenerierung und Technologietransfer. Kurz gesagt, wir beziehen uns auf wirtschaftliche Nachhaltigkeit und den Beitrag zum Wohlergehen der Gesellschaft als Ganzes.“

 

Innovationen, Trendsetter & Trends
 

Diese Philosophie leben die spanischen Hersteller und setzen der – nicht neuen, aber sich verschärfenden – Entwicklung vor allem eines ganz klar entgegen: Innovation. Bei Design wie Technologie, raffiniert verwoben in Neuheiten, gemacht und gedacht für hochwertige moderne Interieurs. Den Blick über die Neuheiten schweifen lassend zeigen sich inmitten der Vielfalt an kleinen und großen, ruhigeren und aussagekräftigeren Innovationen für Boden oder Wand oder beides in Fliesenunion auffallend viele Neuheiten mit metallischem Glanz und großformatige Exemplare mit Naturstein-Look, aber auch mit Marmoroptik wird faszinierend gespielt und diese von edel bis kreativ in Kreationen realisiert - aktuelle Highlights, gespottet auf der CEVISAMA 2024, finden sich hier online.

Deutlich wird aber auch, dass die spanischen Hersteller den Trends aber nicht nur auf der Spur, sondern selbst Trendsetter sind. Doch was ist angesagt? All jene, denen es sich direkt auf der CEVISAMA erschloss, entführen Lutzía Ortiz und Ana Benavente vom „Habitat Trends Observatory“ (OTH) im Namen des Institute of Ceramic Technology – Ceramic Industry Research Association (ITC-AICE) auf eine spannende Spurensuche und Trendanalyse – und filtern insbesondere vier große Designlinien heraus, die im Jahr 2024 und im spanischen Sektor die Trends für Keramikfliesenprodukte gesetzt haben: Natural, Minimal, Cultural und LuxVersal – mehr zu den dekorativen spanischen Keramikfliesen-Trends 2024 hier auf der wohninsider-Website.

 

Herausragend & ausgezeichnet
 

Was Fliese und keramische Produkte in Living- und Wellnessbereich alles kann, zeigen eindrucksvoll die Tile of Spain Awards, mit denen alljährlich die Besten der Kreativsten ausgezeichnet werden. Von einer hochkarätigen Jury eruiert, räumte das Estudio de arquitectura Ripoll-Tizón mit der von ihr keramisch veredelten Casa en Puntiró den „Architecture Award“ ab. Der Interior Design Award ging an Agustín Gor Gómez (GRX Arquitectos), der mit dem Projekt „Casa Isabel la Católica. Dibujando a José Mª García de Paredes“ auf beeindruckende Weise bewies, wie Fliese – in diesem Fall im Kleinformat – und Plastizität zusammenpassen, ja zu einem faszinierenden Interieur mit Ecken, Kanten, vor allem aber organischen Kurven ergänzen können.

Eine „Interior Mention“, sprich eine lobende Erwähnung, wurde für „Casa nube“ von Studio Animal ausgesprochen – ein wortwörtlich hervorragendes Beispiel für den kreativen Einsatz keramischer Produkte. Die Vielfalt der Möglichkeiten eröffnet sich aber nicht nur bei den Sieger-Projekten, sondern insbesondere auch mit Blick auf die Finalisten - „Plaza + parada de autobuses en Vinarós“ von La Errería * architecture office (Luis Navarro Jover + Carlos Sánchez García), „Reforma y ampliación del Centro Cultural Buenavista“ von Padilla Nicás Arquitectos + Mariluz Sánchez, „Centro de Educación Infantil María Zambrano“ von Magén Arquitectos und „Transformación de un edificio abandonado en 27 apartamentos“ von NUA arquitectures (Arnau Tiñena Ramos, Ferrán Tiñena Guiamet, María Rius Ruiz) im Architekturbereich, während „Casa Cabanyal“ von Viruta Lab und „Urban Cabinet Series (2): The expanded columns“ von Beatriz Arroyo y Lys Villalba im Interior zeigen, was und wie‘s geht – mehr dazu hier auf der Tile of Spain-Awards-Website.

Auf in die Zukunft
 

So optisch eindrucksvoll, zählt – wie bei allen Produkten – aber freilich nicht nur der Look, sondern auch die Haptik. Anfassen war bei der CEVISAMA ausdrücklich erlaubt und dabei erschließt sich nicht zuletzt der besondere Reiz der Kreationen, die im modernen Interieur eben nicht nur dem Auge, sondern auch den anderen Sinnen schmeicheln sollen, von Vorzügen wie hygienischen Ansprüchen und Robustheit selbst bei feinster Optik ganz zu schweigen.

Auch dafür braucht es Messe, wie sich immer wieder zeigt. Nirgendwo eröffnet sich die Vielfalt in so umfassendem Maß wie auf Messen und die CEVISAMA wie die hier präsenten spanischen Hersteller werden nicht müde, sich als innovative Leuchttürme zu präsentieren und positionieren. Wer also das Besondere sucht, wird auf der renommierten Messe in Valencia gewiss fündig – auch im kommenden Jahr, wenn die CEVISAMA von 24. bis 28. Februar 2025 wieder ihre Türen öffnet.

 

www.cevisama.feriavalencia.com

www.tileofspain.com

www.ascer.es