Bei GRASS in Hohenems hat sich in den vergangenen Monaten ja viel getan. Was bietet man an diesem Standort aktuell und wie geht es weiter?
Wir sind auf der Zielgeraden: Das Lager läuft fast auf maximaler Leistung. Rund 11 Millionen Euro haben wir in Logistik-Hard- und Software investiert – das zahlt sich aus: Wir haben die Auslieferung zentralisiert, von vier auf ein Lager und schaffen es dort mit hochautomatisierten Kommissions- und Verladeflächen bei Volllast ca. 1.000 Paletten pro Tag zu beladen. Das Auftragszentrum ist am Standort Hohenems bereits operativ und auch das geplante Kunden- und Eventcenter befindet sich in Umsetzung. Es wird im ersten Quartal 2021 fertiggestellt sein.
Für GRASS ist die Investition ein großer Schritt nach vorne. Mit dem Zentrallager lösen wir einen wesentlichen Engpass und schaffen die Voraussetzung für eine profitable und nachhaltige Entwicklung.
Wie halten Sie es derzeit und in den kommenden Monaten, im kommenden Jahr mit Messen? Sind virtuelle Auftritte oder Klein-veranstaltung aus Ihrer Sicht ein adäquater Ersatz für große Messen?
Die Sicherheit von Mitarbeitern, Kunden und Partnern steht für uns ganz oben. Das bedeutet, bis die Lage über einen Impfstoff oder auf andere Weise unter Kontrolle gebracht ist, werden wir unsere etablierten Vorsichtsmaßnahmen aufrechterhalten. Danach kommt die Kosten-Nutzen-Überlegung. Nach heutigem Stand werden wir bis Mitte Jahr 2021 an keiner Messe teilnehmen und persönliche Besuche ebenfalls maximal reduzieren. Aufgrund der noch wenig vorhersehbaren Situation mussten wir uns leider auch gegen eine Teilnahme an der für uns wichtigsten Messe, der interzum in Köln, entscheiden. Das ist das erste Mal seit 1963, dass GRASS nicht an dieser Leitmesse teilnimmt.
Einen adäquaten Ersatz für die großen Messen gibt es momentan noch nicht, doch über Kundenveranstaltungen im neuen Kunden- und Eventcenter in Hohenems können wir zumindest eine interessante Ergänzung unserer Kundenaktivitäten bieten. So halten wir – unter Berücksichtigung sämtlicher Hygieneregeln – den Kontakt zu unseren Kunden und Partnern und haben sogar noch mehr Möglichkeit zum individuellen Austausch.
Wir denken momentan sogar darüber nach, ob es nach der Corona-Zeit noch Sinn macht, kleinere Messen oder mehrere Messen in einem Land zu besuchen – oder ob diese nicht über digitale Plattformen in Kombination mit individuellen Präsenzveranstaltungen ersetzt werden können. Langfristig gehen wir jedenfalls eher davon aus, dass wir weltweit gesehen weniger Messeauftritte haben werden.